Apokalypse-Abwehr: Russen wollen „Krim“-Asteroiden sprengen oder einfärben
Der von Forschern auf der Krim entdeckte
Asteroid 2013 TV135 hat laut einem russischen Astronomen keine Chance, den Weltuntergang auszulösen: Falls der 400-Meter-Brocken tatsächlich Kurs auf die Erde nimmt, kann ihn die russische Weltraumabwehr entweder abschießen oder einfärben.
Wissenschaftler am astrophysikalischen Observatorium auf der Krim haben laut Nasa-Angaben am 12. Oktober einen riesigen Asteroiden entdeckt, der vorläufigen Messungen zufolge mit einer Wahrscheinlichkeit von 1:63 000 am 26. August 2032 auf der Erde einschlagen könnte. Aufgrund dieser vergleichsweise hohen Wahrscheinlichkeit wurde 2013 TV135 auf der Turiner Skala bei 1 eingestuft (Kollision extrem unwahrscheinlich, aber nicht völlig ausgeschlossen).
„Es gibt die Variante, einen Apparat loszuschicken, dessen Anziehungskraft in die gewünschte Richtung arbeiten wird und den Asteroiden von seinem ursprünglichen Weg abbringt. Man kann aber auch eine Seite weiß einfärben und die andere schwarz. Unter Einfluss der Sonnenstrahlung wärmt sich die eine Seite auf und die andere nicht. Auch das kann ihn von seinem Kurs abbringen“, sagte der leitende Ingenieur der Abteilung für Himmelsmechanik und Astrometrie des Forschungsinstitutes für angewandte Mathematik und Mechanik an der Tomsker Staatsuniversität, Jewgeni Parfjonow, zu RIA Novosti.
Das Einfärben des Asteroiden ist laut dem Experten durchaus realistisch. „Sein Durchmesser ist 400 Meter, das ist nicht viel, wir können ihn ohne weiteres einfärben. Wir schicken einen Apparat, der fährt über die Oberfläche und verteilt die Farbe. Solche Technologien gibt es bestimmt“, so Parfjonow weiter.
Noch sicherer wäre es seiner Ansicht nach, den Asteroiden zu sprengen. „Hauptsache, man geht mit Vernunft an die Sache. Wenn wir einen Haufen kleiner Objekte mit einem Durchmesser von weniger als einem Meter erhalten, verbrennt jedes davon beim Eintreten in die Atmosphäre einzeln und nichts fällt auf die Erde. Wenn die Einzelteile jedoch ein paar Meter groß sind, wird das so etwas wie der ‚Tscheljabinsk-Meteorit‘“, betonte der Wissenschaftler.
Die genannten Maßnahmen werden jedoch kaum nötig sein, meint Parfjonow: Die Chancen auf einen Crash mit der Erde stehen faktisch bei Null. „Wir müssen den Asteroiden nur gut im Auge behalten. Höchstwahrscheinlich muss man gar nichts tun“, so der Forscher.
Die Kraft, die bei einem Einschlag des neu entdeckten Asteroiden auf die Erde freiwürde, wird auf 2 500 Megatonnen TNT-Äquivalent geschätzt. Zum Vergleich:
Die Atombombe über Hiroshima hatte eine Sprengkraft von etwa 13 Kilotonnen TNT. Die Summe aller konventionellen Bomben, die im Zweiten Weltkrieg auf Städte abgeworfen wurden, erreicht geschätzte 2 Megatonnen.
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