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Irgendwann musste es kommen, ein Ersatz für den Panamakanal. Seit der politischen Krise um die Hoheitsrechte in der Kanalzone 1964 hält diese Diskussion an, und nun will Nicaragua das Projekt in Angriff nehmen - zusammen mit China:
Nicaragua beschließt umstrittenes Projekt
Konkurrenz für den Panama-Kanal
Mit chinesischer Hilfe will Nicaragua einen Kanal zwischen Atlantik und Pazifik bauen und damit Panama Konkurrenz machen. Die Nationalversammlung des mittelamerikanischen Landes billigte mit großer Mehrheit die Erteilung einer Konzession zum Bau und Betrieb des Kanals. Das Projekt soll von dem bislang wenig bekannten und in Hongkong ansässigen Unternehmen HKND Group realisiert werden.
Neben der Wasserstraße sind eine Eisenbahnlinie, eine Ölpipeline, zwei Häfen und ein Flughafen geplant. Für den Bau werden 40 Milliarden US-Dollar (30,3 Mrd. Euro) veranschlagt. HKND Group soll 49 Prozent der Aktien halten, der Staat Nicaragua 51 Prozent.
Verlauf bisher unklar
Wo der Kanal verlaufen und wie genau er finanziert werden soll, lässt der Parlamentsbeschluss offen. Das Vorhaben steht zudem unter einem Vorbehalt. Zunächst soll eine Studie Aufschluss darüber geben, ob der Kanal profitabel wäre. Ein Sprecher von HKND sagte, sie erwarteten zwar ein solches Ergebnis. Doch auch das Gegenteil sei möglich. Erst nach der Studie sei eine genaue Vorhersage über die Kosten des Baus möglich.
...
Experten stellen viele Fragen
Schifffahrtsexperten reagierten zurückhaltend, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Sie halten es demnach für ungewiss, dass der sich Schiffverkehr zwischen Asien und westlichen Ländern in einem Maße entwickelt, das den Bau profitabel machen würde. Ein Grund dafür seien steigende Löhne in China. Die Eisschmelze in der Arktis könnte zudem dazu führen, dass eine weitere attraktive Route für den Schiffsverkehr entstehe.
Der neue Kanal könnte zwar deutlich größere Schiffe als derzeit der Panama-Kanal aufnehmen. Er wäre aber ungefähr dreimal so lang. Das würde die Transportzeit deutlich erhöhen. Umweltaktivisten verweisen darauf, dass der Kanal vermutlich den Nicaragua-See kreuzen würde - eine der wichtigsten Trinkwasserquellen des Landes.
Nicaragua will Panama-Kanal Konkurrenz machen | tagesschau.de
Hier noch einige Bilder/Infos zum wichtigsten Teil des internationalen Gütertransports, mit dem z.B. unsere billigen Klamotten aus Asien gebracht werden:
Das Containerschiff "Alexander von Humboldt" der französischen Reederei CMA CGM ist zusammen mit seinem Schwesterschiff "Marco Polo" zurzeit das größte Containerschiff der Welt. (Foto: dpa) Das Schiff ist 396 Meter lang und mehr als 50 Meter breit. Es kann 16.000 Containereinheiten (TEU = Twenty-foot Equivalent Unit) laden.
Der Siegeszug des Standardisierten Container-Transportes begann in der 1960er-Jahren. 1966 legte mit der "Fairland" das erste Containerschiff in Bremerhaven an. Heute werden die Container dort an einem der längsten Hafenpiers Europas abgefertigt.
Das Revolutionäre an der Umstellung auf den Containertransport war, dass die stapelbaren Behältnisse sowohl über Land als auch auf dem Wasser transportiert werden konnten und so beim Absender be- und beim Empfänger entladen werden konnten. Sie können - hier am Terminal Altenwerder in Hamburg - auf der Schiene genau so transportiert werden ... (Foto: picture alliance / Hans Ringhofe)
Der Charakter der großen Welthäfen änderte sich fundamental. Überall wurden neue Containerterminals für die immer größer werdenden Schiffe gebaut, z.B. in Hamburg-Altenwerder, der 2002 fertig wurde. Die Container werden seitdem vollautomatisiert mit großen Kransystemen auf die Schiffe geladen. (Foto: picture alliance / dpa)
Die "MSC Pamela" - hier im Hafen von Valencia - war 2005 mit 9178 TEU das größte Schiff der Welt. Das Schiff wurde von Samsung Heavy Industries in Südkorea gebaut. (Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Im September 2012 wurde in Wilhelmshaven der JadeWeserPort als Tiefseecontainerhafen eröffnet, um auf die Erhöhung des Containeraufkommens zu reagieren. Noch hat der neue Hafen Anlaufschwierigkeiten. (Foto: picture alliance / dpa)
Nicaragua beschließt umstrittenes Projekt
Konkurrenz für den Panama-Kanal
Mit chinesischer Hilfe will Nicaragua einen Kanal zwischen Atlantik und Pazifik bauen und damit Panama Konkurrenz machen. Die Nationalversammlung des mittelamerikanischen Landes billigte mit großer Mehrheit die Erteilung einer Konzession zum Bau und Betrieb des Kanals. Das Projekt soll von dem bislang wenig bekannten und in Hongkong ansässigen Unternehmen HKND Group realisiert werden.
Neben der Wasserstraße sind eine Eisenbahnlinie, eine Ölpipeline, zwei Häfen und ein Flughafen geplant. Für den Bau werden 40 Milliarden US-Dollar (30,3 Mrd. Euro) veranschlagt. HKND Group soll 49 Prozent der Aktien halten, der Staat Nicaragua 51 Prozent.
Verlauf bisher unklar
Wo der Kanal verlaufen und wie genau er finanziert werden soll, lässt der Parlamentsbeschluss offen. Das Vorhaben steht zudem unter einem Vorbehalt. Zunächst soll eine Studie Aufschluss darüber geben, ob der Kanal profitabel wäre. Ein Sprecher von HKND sagte, sie erwarteten zwar ein solches Ergebnis. Doch auch das Gegenteil sei möglich. Erst nach der Studie sei eine genaue Vorhersage über die Kosten des Baus möglich.
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Experten stellen viele Fragen
Schifffahrtsexperten reagierten zurückhaltend, wie die Nachrichtenagentur AP berichtet. Sie halten es demnach für ungewiss, dass der sich Schiffverkehr zwischen Asien und westlichen Ländern in einem Maße entwickelt, das den Bau profitabel machen würde. Ein Grund dafür seien steigende Löhne in China. Die Eisschmelze in der Arktis könnte zudem dazu führen, dass eine weitere attraktive Route für den Schiffsverkehr entstehe.
Der neue Kanal könnte zwar deutlich größere Schiffe als derzeit der Panama-Kanal aufnehmen. Er wäre aber ungefähr dreimal so lang. Das würde die Transportzeit deutlich erhöhen. Umweltaktivisten verweisen darauf, dass der Kanal vermutlich den Nicaragua-See kreuzen würde - eine der wichtigsten Trinkwasserquellen des Landes.
Nicaragua will Panama-Kanal Konkurrenz machen | tagesschau.de
Hier noch einige Bilder/Infos zum wichtigsten Teil des internationalen Gütertransports, mit dem z.B. unsere billigen Klamotten aus Asien gebracht werden:
Das Containerschiff "Alexander von Humboldt" der französischen Reederei CMA CGM ist zusammen mit seinem Schwesterschiff "Marco Polo" zurzeit das größte Containerschiff der Welt. (Foto: dpa) Das Schiff ist 396 Meter lang und mehr als 50 Meter breit. Es kann 16.000 Containereinheiten (TEU = Twenty-foot Equivalent Unit) laden.
Der Siegeszug des Standardisierten Container-Transportes begann in der 1960er-Jahren. 1966 legte mit der "Fairland" das erste Containerschiff in Bremerhaven an. Heute werden die Container dort an einem der längsten Hafenpiers Europas abgefertigt.
Das Revolutionäre an der Umstellung auf den Containertransport war, dass die stapelbaren Behältnisse sowohl über Land als auch auf dem Wasser transportiert werden konnten und so beim Absender be- und beim Empfänger entladen werden konnten. Sie können - hier am Terminal Altenwerder in Hamburg - auf der Schiene genau so transportiert werden ... (Foto: picture alliance / Hans Ringhofe)
Der Charakter der großen Welthäfen änderte sich fundamental. Überall wurden neue Containerterminals für die immer größer werdenden Schiffe gebaut, z.B. in Hamburg-Altenwerder, der 2002 fertig wurde. Die Container werden seitdem vollautomatisiert mit großen Kransystemen auf die Schiffe geladen. (Foto: picture alliance / dpa)
Die "MSC Pamela" - hier im Hafen von Valencia - war 2005 mit 9178 TEU das größte Schiff der Welt. Das Schiff wurde von Samsung Heavy Industries in Südkorea gebaut. (Foto: picture-alliance/ dpa/dpaweb)
Im September 2012 wurde in Wilhelmshaven der JadeWeserPort als Tiefseecontainerhafen eröffnet, um auf die Erhöhung des Containeraufkommens zu reagieren. Noch hat der neue Hafen Anlaufschwierigkeiten. (Foto: picture alliance / dpa)