Wir arbeiten in den Strukturen von gestern, mit Methoden von heute an Strategien für morgen überwiegend mit Menschen, die in den Kulturen von vorgestern die Strukturen von gestern gebaut haben und das Übermorgen nicht mehr erleben werden.
(Knut Bleicher)
Was ich damit sagen will: Vergiss den Gedanken, dass mit einer völlig neuen Technologie das Mobilitätsverhalten der letzten 40 Jahre 1:1 weitergeführt werden kann. Die Nutzung von Autos im heutigen Sinn, wird in wenigen Jahrzehnten eine Nebenrolle spielen. Im Mittelpunkt wird die NUTZUNG aller vorhandenen Mobilitätsformen sein. Je nach Entfernung und Zweck der Fahrt wird das jeweils günstigste, schnellste und verfügbare Verkehrsmittel genutzt. Über 90 % aller Autofahrten sind unter 70 Kilometer, von denen sogar 2/3 unter 30 Kilometer. Tatsächlich würden die Reichweiten der heute schon verfügbaren E-Autos für diese 90% schon ausreichen.
Das Ganze ist ein Kopfproblem. Man kauft Autos, die für den Maximalfall ausgelegt sind, und nutzt sie nur zu 20 %. 1000 Km Reichweite,140 PS, 190 Km/h, 5 Plätze, 400 Liter Kofferaum... Man fährt 1x in den Urlaub, wo man diese Kapazität braucht (und das ist nicht sicher). Für die restlichen 340 Tage im Jahr würde ein Smart reichen. Ist dieses Verhalten nicht pervers? Warum nutzt man nicht für die "Spitzenlast" die Bahn oder das Flugzeug und im täglichen Einsatz das kostengünstigste Auto, das am Markt ist?