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Neues vom "Balkan"

. Es sei eine Beziehung gewesen, in der Entfremdung und vor allem Hilflosigkeit im Vordergrund standen. Miljenko Jergovićs Eltern hatten sich bald nach seiner Geburt getrennt. Als einziges Kind blieb er bei seiner Mutter.

Ab und zu, so erinnert sich der Autor, nahm ihn der Vater zu Krankenbesuchen mit. Oder er traf ihn, um ihm Taschengeld und kleine Geschenke zu überreichen. Was es nicht gab, waren Gespräche über jene Dinge, die den Vater geprägt hatten – und die also nur unterschwellig die Vater-Sohn-Beziehung prägten



Auto, der kannte seinen vater ja kaum.
und da schreibt er ein buch?

da können aber dann viele Millionen von söhnen ein besseres buch schreiben, die ihre väter besser kannten.

 
. Es sei eine Beziehung gewesen, in der Entfremdung und vor allem Hilflosigkeit im Vordergrund standen. Miljenko Jergovićs Eltern hatten sich bald nach seiner Geburt getrennt. Als einziges Kind blieb er bei seiner Mutter.

Ab und zu, so erinnert sich der Autor, nahm ihn der Vater zu Krankenbesuchen mit. Oder er traf ihn, um ihm Taschengeld und kleine Geschenke zu überreichen. Was es nicht gab, waren Gespräche über jene Dinge, die den Vater geprägt hatten – und die also nur unterschwellig die Vater-Sohn-Beziehung prägten



Auto, der kannte seinen vater ja kaum.
und da schreibt er ein buch?

da können aber dann viele Millionen von söhnen ein besseres buch schreiben, die ihre väter besser kannten.


Ob die vielen Millionen dann wirklich ein besseres Buch schreiben, müssen sie erst beweisen. Vielleicht ist so ein Buch auch ein Versuch den Vater kennen zu lernen, den man zu Lebzeiten kaum kannte, indem man recherchiert, nachdenkt und hinterfragt. Das Buch ist wirklich interessant. Der Vater ist nur der Aufhänger, der den geschichtlichen Rahmen bietet. Es geht um die Gesellschaft in Jugoslawien, Kirche, Ustasa all das, was es im Leben des Vaters gab.

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[h=1]Morgens Arbeiter, abends Terrorist[/h]
Trennung, Exil, Tod: In ihrem eleganten Comic "Vaterland" arbeitet Nina Bunjevac die Vergangenheit ihres Vaters im ehemaligen Jugoslawien auf. VON MICHAEL BRAKE
7. August 2015 09:19 Uhr 7 Kommentare


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"VATERLAND": MORGENS ARBEITER, ABENDS TERRORIST
bunjevac-180xVar.jpg
[COLOR=#666666 !important]© Avant Verlag[/COLOR]

Peter Bunjevac wurde 41 Jahre alt. Er starb 1977 bei dem Versuch, eine Bombe zu bauen. Tagsüber war Bunjevac Minenarbeiter und abends Terrorist. In Kanada, wo er im Exil lebte, bekämpfte er als Teil einer serbischen Untergrundgruppe die kommunistische Tito-Regierung.
Nina Bunjevac ist heute 41 Jahre alt. Bis sie 14 war, sprach nie jemand über ihren Vater, sie ging davon aus, dass er bei einem Autounfall gestorben sei. Ihr Comic Vaterland ist die Rekonstruktion seines Lebens, der späte Versuch, einen Menschen zu verstehen, den sie nie richtig kennengelernt hat. Es ist ein Buch über Familie, Trennung, Exil und die von so vielen Verwerfungen geprägte jüngere jugoslawische Geschichte.
Zwei Teile hat Vaterland. Zunächst sortiert Nina Bunjevac die Erzählungen ihrer mütterlichen Verwandtschaft und ihre eigenen Erinnerungen, etwa an einen frühen Kindergeburtstag. Ihre Mutter war 1975 mit Nina und ihrer Schwester zurück nach Jugoslawien gegangen. Sie hatte es nicht mehr ertragen: ihren Mann, der abends trank und nachts verschwand; zugleich hatte sie Angst vor einer Vergeltungstat gegen ihre Familie. Es war eine als Urlaub getarnte Flucht, Ninas Bruder blieb in Kanada. Bunjevac ist es ein Anliegen, die verheerenden Auswirkungen von Krieg, Politik und Nationalismus auf die Einzelnen zu zeigen. Auffällig ist, wie verhärmt sie die Gesichter ihrer Familienmitglieder immer wieder darstellt.
Im zweiten Teil geht sie weiter zurück in der Zeit, bis in die Generation ihrer Urgroßeltern und darüber hinaus. Peter Bunjevacs Vater war ein Trunkenbold, der seine Frau misshandelte. In einem Vernichtungslager des kroatischen Ustascha-Regimes starb er. Die Mutter folgte wenig später. Tuberkulose. Peter kanalisierte seinen Schmerz in Gewalt, tötete die Gänse und Katzen seines Heimatdorfes.

Der Schrecken des Zweiten Weltkriegs, als Faschisten gegen Partisanen kämpften, Kroaten gegen Serben und Royalisten gegen Kommunisten, prägte Peter für sein Leben, so wie er auch Jugoslawien prägte: ein Riss ging durch Familien.

[h=2]Misstrauen und Denunziantentum[/h]Auch im fernen Amerika konnte man sehen, wo jemand stand, weil er entweder ein Foto Titos in der Wohnung stehen hatte, oder eines des royalistischen Partisanenführers Draza Mihailovic. Dass Peter Bunjevac sich auf die Seite der Antikommunisten schlagen würde, war dabei gar nicht selbstverständlich. Eine Dummheit sorgte für sein Ausscheiden aus der jugoslawischen Armee und letztlich für sein Exil in Kanada, in einem Flüchtlingslager in Österreich lernte er die falschen Leute kennen.
Immer wieder schaltet Bunjevac die Ereignisse der jüngeren jugoslawischen Geschichte in den Lebensweg ihres Vaters, erzählt auch von den Säuberungen der Nachkriegszeit, die von Misstrauen und Denunziantentum geprägt war. Die Niederschrift ihrer Recherchen zur Geschichte hatte zunächst rund achtzig Textseiten umfasst, die sie anschließend hart ausdünnte und verdichtete. Sehr behutsam musste sie dabei sein, sagt Bunjevac. Besonders schwer wäre es gewesen, aus den zahlreichen, ideologisch beeinflussten Versionen von Geschichte die Fakten herauszuarbeiten.
Vaterland ist Bunjevacs erstes Comicalbum, zuvor hatte sie als Malerin, Kunstlehrerin und Bildhauerin gearbeitet und lediglich mit Heartless einen Band mit recht undergroundigen Kurzgeschichten veröffentlicht. Und es ist einfach wahnsinnig gut, wie sie ihr enormes Material und damit die verschiedenen Erzähl- und Zeitebenen im Griff hat, wie akkurat die Auswahl der abgebildeten Momente sitzt, wie sie kleine Anekdoten und große Schicksalspunkte, historische Abhandlungen und Kartenmaterial organisiert und so den schweren Stoff stets fesselnd und leicht erzählt. Auch das meist in ein strenges Viererraster gegliedertes Seitenlayout variiert sie genau an den richtigen Stellen, löst Panelgrenzen auf oder klinkt kleinere Bilder ein.
Dabei verleiht Bunjevacs ungewöhnlicher Stil der Erzählung zusätzliche Wucht. Das Buch solle wie eine erweiterte Version eines Familienalbums aussehen, sagt sie, gestalterischer Ausgangspunkt waren alte Fotos. Mit fetten Linien und vielfältigen Schraffuren entstehen so Schwarz-weiß-Bilder von einer bedrückenden Präzision und Eleganz, fotorealistisch und doch sehr reduziert. Dass Bunjevac anstelle von Hintergründen oft nur weiße oder schwarze Flächen verwendet, verstärkt die Wirkung ihrer Bilder.

[h=2]Von der Diaspora hält sie sich fern[/h]Vaterland ist außerdem eine Erzählung vom Leben in Exil und Diaspora: In Nina Bunjevacs Familie gibt es so etwas wie eine Standleitung zwischen dem Balkan und der Region rund um die großen Seen Nordamerikas. Schon ihr Urgroßvater war zum Arbeiten ins Ausland gegangen, wie so viele jugoslawische Männer. Als Peter Bunjevac im kanadischen Exil einsam war, begann er einen Haufen Brieffreundschaften mit Fremden, via Annonce. Eine seine Brieffreundinnen war seine spätere Schwiegermutter, er verliebte sich in ein Foto ihrer 15-jährigen Tochter und warb aus der Ferne um sie. Man kann sich das heute kaum vorstellen.
Nina Bunjevac kehrte ihrerseits zum Studium in ihre Geburtsstadt Toronto zurück, wo sie bis heute lebt. Von der Diaspora hält sie sich jedoch fern, ihren 17-jährigen Sohn versucht sie als Kanadier erziehen, damit er nicht zwischen zwei Ländern und Kulturen zerrissen werde. Auf ihre Reisen nach Jugoslawien hat sie ihn nicht mitgenommen.

Beide Teile von Vaterland enden abrupt mit dem Tod von Peter Bunjevac. Die Leerstellen von 1977 bis heute werden Teil eines weiteren Comics sein.

 
http://www.index.hr/vijesti/clanak/knjiga-ivane-bodrozic-uzburkala-strasti-u-vukovaru-ovo-je-prica-o-laznom-domoljublju/884884.aspx
ivanabodrozichina.jpg

Foto: FAH
ROMAN Rupa, nagrađivane književnice Ivane Bodrožić, koji je izazvao veliki interes hrvatske javnosti i prije same objave, predstavljen je u Vip clubu. Roman je najavljen kao inteligentan i mračan politički triler u kojemu se autorica upušta u raskrinkavanje tranzicijskog društva duboko prožetog korupcijom i kriminalom.

Radnja romana odvija se u vrijeme postavljanja dvojezičnih ploča na gradske institucije u gradu u kojemu su glavni pokretači svih procesa i dalje ljudi koji su sudjelovali u ratnim zločinima devedesetih, korumpirani političari, preživjeli pripadnici mafijaških klanova, gospodari rata koji su se u miru, dvadeset godina kasnije, prometnuli u pripadnike lokalne političke i društvene elite.

Naslov romana je i doslovan, jer je to ime za masovnu grobnicu na Ovčari, ali je on ujedno i metafora stanja duha i beznađa u mjestima istočne Slavonije.

Ivana Bodrožić je i prije samog objavljivanja izazvala brojne kritičke reakcije mnogih koji su prepoznali sebe ili druge u nekom od likova i koji tvrde da je Bodrožić pod malo izmijenjenim imenima prikazala neke lako prepoznatljive viđenije Vukovarce, a kojima je pripisala neke ružne osobine, kriminalne epizode, moralno dubiozna ponašanja i slično.

bodrozic.jpg


"Ako političarima nije neugodno raditi to što rade.."

Nekoliko je pripovjednih linija romana, a započinje scenom u zatvoru u neimenovanom slavonskom gradiću, gdje novinarka Nora Kirin dolazi sa zadatkom da napiše reportažu o srednjoškolskoj profesorici koja je zajedno sa svojim maloljetnim ljubavnikom, bivšim učenikom, ubila supruga.

Ta je priča tek uvod u niz paralelnih priča koje se susreću u podzemlju duboko podijeljenog grada, u kojoj je jedna od glavnih pripovjednih linija ona koja Noru vodi do ubojice njezina oca, stradalog prije dvadesetak godina uoči početka rata, pokušavajući posredovati u pregovorima između zaraćenih strana i upozoravajući na namjerna izazivanja sukoba.

Svako poglavlje u romanu nosi po jedan naziv pjesme poznate beogradske glazbene skupine Ekatarine velike (EKV), čija je glazba za Bodrožić vrhunska umjetnost koja je u svoje vrijeme bila isto tako svojevrstan otpor zlu i sirovosti društva.

Poznata novinarka Mirjana Rakić na predstavljanju romana osvrnula se na kritike upućene autorici, ističući kako su upravo političari ti koji su sami sebe doveli do karikatura.

"Ako njima nije neugodno raditi to što rade, zašto bi nama bilo neugodno pisati o njima. Bez hrabrog pisca nema ni takve knjige. Najveći problem kod nas je sto u trenu kad se sve može reći, svi samo šute, ali Ivana je hrabro progovorila o stvarnim problemima u ovom izvrsnom čistokrvnom krimiću", kazala je Rakić.

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"Zveli vole otadžbinu - glavni osjećaj u knjizi"

O knjizi je govorio i novinar Drago Hedl ističući kako je to roman nastao vještim spajanjem press clippinga iz crnih kronika i visoke politike.

"Ovo je majstorska preslika hrvatske stvarnosti u kojoj se Bodrožić uhvatila u koštac s brojnim tabu temama i nedodirljivim svetinjama, spojivši sve to u jednu zanimljivu priču koja je već i prije predstavljanja izazvala dosta bure u sredini u kojoj su se ljudi u romanu prepoznali.

Odlično je opisala kako funkcioniraju naši političari u sprezi s medijima i biznismenima. Ovdje je riječ i o lažnom domoljublju", naglasio je Hedl.

O romanu je na kraju progovorila i sama autorica. Bodrožić je istaknula da uvijek piše o onome što je paralizira jer smatram da je pravo pisanje jedino ono kad morate toliko duboko zaroniti u sebe da vam je i neugodno i bolno i ne znate što će iz toga izaći, ali jedino to daje rezultat.

Ima jedna pjesma kosovskog pjesnika Arbena Idrizija "Zveri vole otadžbinu", e pa upravo je to glavni osjećaj u romanu. Riječ je o ljudima koji imaju monopol nad domovinom i domoljubljem", kazala je Bodrožić, a na upit bi li htjela da se po tom njenom romanu snimi film, kazala je kako bi roman bio primjereniji kao predložak za krimi seriju.

"No s obzirom na stanje u našoj državi, tako nešto još dugo neće biti moguće", rekla je na kraju Bodrožić kojoj su potporu došli dati i Bojan Glavašević te voditelj Nu2 Aleksandar Stanković.
 
Wenn du gerade auf den Slowenentrip bist, dann ist das hier das wichtigste Werk ;)

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Die einzigen Fehler, die das Buch hat, ist dass der Autor ein Slowene ist und Peter Handke halt.

ja, ich mag sie :) In meiner "perversen" Familie kann ich es mir nicht leisten, irgendjemanden nicht zu mögen :lol:

deswegen ist das alles kein Fehler. Und Peter Handke ist der bedeutendste Schriftsteller der Gegenwartsliteratur Österreichs, auch wenn dir das gegen den Strich geht ;-)

Danke für die Empfehlung!
 
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