Es ist witzig wie reflexhaft du sofort mit dem Finger auf die Bösen Kommunisten etc. zeigen musst. Man merkt bei dir, dass du vom Begriff des Klassenkampfes nicht das geringste verstehst. Bei dir gibt es die heilige Seite des Staates und der Staatsgewalt und auf der anderen Seite die Bösen Kommis. Was ist, wenn ich dir sage, dass Staat nicht gleich Staat ist und das eine soziale Bewegung , die gegen den Staat aufbegehrt, von unten kommt und eben von Massen getragen werden kann, eben auch durch die Arbeiter etc.
Du solltest wissen , dass ein Staat für die Menschen da sein solle und nicht umgekehrt, die Menschen für den Staat. Wann ist das der Fall? Wenn sich eine Kapitalistenklasse , als Ausbeuter, den Staat als Werkzeug und Instrument hält, um die andere Klasse auszubeuten und das mit allen erdenklichen Mitteln. Das Gewaltmonopol des Staates wird mißbraucht und gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt. Das ist natürlich alles verkürzt von mir dargestellt. Aber in dem Fall, wie in der Türkei, wo Polizei und Militär gegen die Bevölkerung vorgeht und tagtäglich mit Repression und Verfolgung zu rechnen ist und wo die Pressefreiheit und Meinungsfreiheit "abgeschaft" wird, da wird Widerstand zu Pflicht min Jung.
Das mit dem Jungen war kein Unfall. Wenn man mit Gasgranaten gegen die Bevölkerung vorgeht , dann ist das kein Unfall. Wie niederträchtig von dir!
Ausserdem war es nicht der Einzige der bei den Gezi Protesten ermordet wurde. Es wurden auch Schusswaffen eingesetzt und Leute erschossen. Du Lügner!
Tote und Verletzte
Ein ein Jahr nach dem Beginn der Gezi-Park-Proteste erschienener Bericht der Menschenrechtsorganisation
Fédération internationale des ligues des droits de l’Homme (FIDH), der unter anderem auf Angaben der
Türkiye İnsan Hakları Vakfı (TİHV) und des
İnsan Hakları Derneği (İHD) beruht, fasste die Angaben zu Toten und Verletzten zusammen.[SUP]
[187][/SUP]
Todesfälle
FIDH-Bericht von Mai 2014
Als Verstöße gegen das
Recht auf Leben führte Polizeigewalt laut dem FIDH-Bericht von Mai 2014 zum Tod von sechs Demonstranten:[SUP]
[188][/SUP]
[TABLE="class: wikitable"]
[TR]
[TH]Name und Alter[/TH]
[TH]Todes-Datum[/TH]
[TH]Ort des Vorfalls[/TH]
[TH]Todesumstände[/TH]
[/TR]
[TR]
[TD]Mehmet Ayvalıtaş (21)[/TD]
[TD]2. Juni 2013[/TD]
[TD]Ümraniye (Istanbul)[/TD]
[TD]Er starb nach Zusammenstoß mit einem Auto, das am 2. Juni 2013 in eine Menge von Demonstranten gefahren war.[SUP]
[188][/SUP][/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Abdullah Cömert (22)[/TD]
[TD]3. Juni 2013[SUP]
[Anmerkung 1][/SUP][/TD]
[TD]Hatay[/TD]
[TD]Er starb, nachdem er anlässlich einer am 3. Juni 2013 in Hatay stattgefundenen Demonstration am Kopf Schlagverletzungen erlitt. Fünf medizinische Berichte führten seinen Tod auf eine Schädelfraktur zurück, die vermutlich vom Aufschlag einer Tränengaskartusche an seinem Hinterkopf herrührte, die von einem der Polizeigefährte abgeschossen worden war, die die Demonstration umstellt hatten.[SUP]
[188][/SUP][/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]
Ethem Sarısülük (27)[/TD]
[TD]12. Juni 2013[/TD]
[TD]Ankara[/TD]
[TD]Er wurde während einer Demonstration am 1. Juni 2013 von einer von einem Polizeibeamten abgefeuerten scharfen Kugel in den Kopf getroffen. Sein Hirntod wurde am 12. Juni 2013 verkündet.[SUP]
[189][/SUP][/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]
Ali İsmail Korkmaz (19)[/TD]
[TD]10. Juli 2013[SUP]
[Anmerkung 2][/SUP][/TD]
[TD]Eskişehir[/TD]
[TD]Er wurde am Rande von Demonstrationen, die am 3. Juni 2013 stattfanden, von vier Verdächtigen schwer mit Stöcken geschlagen und verletzt. Ein Polizist und drei Bäcker wurden in der Folge festgenommen.[SUP]
[190][/SUP][/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Ahmet Atakan (23)[/TD]
[TD]9. September 2013[/TD]
[TD]Antakya (Hatay)[/TD]
[TD]Er starb nach seiner Teilnahme an einer Demonstration, die zur Erinnerung an den Tod von Abdullah Cömert stattfand, an einer Schädelfraktur. Die Menge war gewaltsam aufgelöst worden, wobei ein ähnliches Muster an Verstößen gegen türkische und internationale Regeln wie im Juni 2013 dokumentiert wurde.[SUP]
[188][/SUP][/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]
Berkin Elvan (15)[/TD]
[TD]11. März 2014[/TD]
[TD]Istanbul-Okmeydanı[/TD]
[TD]Der zu diesem Zeitpunkt noch 14-Jährige wurde am 16. Juni 2013 von einem Polizisten mit einer Tränengaskartusche am Kopf getroffen, als er früh am Morgen angeblich jenseits der Demonstration Brot kaufen ging. Er lag vor seinem Tod insgesamt 269 Tage im Koma und wurde 15 Jahre alt.[SUP]
[191][/SUP][/TD]
[/TR]
[/TABLE]
Neben diesen sechs Todesfällen verloren laut FIDH-Bericht vom Mai 2014 drei Personen ihr Leben, nachdem sie Mengen von Tränengas eingeatmet hatten:[SUP]
[192][/SUP]
[TABLE="class: wikitable"]
[TR]
[TH]Name und Alter[/TH]
[TH]Todesumstände[/TH]
[/TR]
[TR]
[TD]Irfan Tuna (47)[/TD]
[TD]Er war tätig als Hausverwalter außerhalb von Demonstrationen, die am in Kizilay-Platz in Ankara stattfanden und durch starken Gebrauch von Tränengas aufgelöst wurden. Er starb am 5. Juni 2013 an einem Herzinfarkt, der Folge des Inhalierens von Tränengas war.[SUP]
[192][/SUP][/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Zeynep Eryaşar (55)[/TD]
[TD]Sie nahm an einer Demonstration teil und starb an einem Herzinfarkt, den sie erlitt, nachdem sie in Avcılar (Istanbul) Tränengas ausgesetzt gewesen war.[SUP]
[192][/SUP][/TD]
[/TR]
[TR]
[TD]Selim Önder (88)[/TD]
[TD]Er war Zuschauer bei einer Demonstration, die am Taksim-Platz in Istanbul und damit in dem Viertel, in dem er lebte, stattfand. Nach dem Tränengaseinsatz am 31. Mai 2013 erlitt er starke Atembeschwerden, die in der Folge einen Herzinfarkt und seinen Tod am 16. Juni 2013 verursachten.[SUP]
[192][/SUP][/TD]
[/TR]
[/TABLE]
Zusätzlich kam es laut dem FIDH-Bericht von Mai 2014 auch zu Todesfällen von Polizisten in Folge oder in möglichem Zusammenhang mit dem Einsatz der Sicherheitskräfte bei den Gezi-Park-Protesten:[SUP]
[192][/SUP]
- Mustafa Sarı stürzte von einer Brücke und verlor sein Leben, während er als Polizeibeamter am 5. Juni 2013 Demonstranten in Adana hinterher lief.[SUP][192][/SUP]
- Ahmet Küçüktağ, ein Polizeibeamter, erlitt einen Herzinfarkt und verlor sein Leben aufgrund des starken Einsatzes von Tränengas seiner Polizeikollegen anlässlich von Demonstrationen in Tunceli (kurdisch: Dersim), die am 12. März 2014 in Verbindung mit Protesten gegen den Tod von Berkin Elvan stattfanden.[SUP][192][/SUP]
Offizielle und TTB-Angaben
Laut der Statistik der TTB sind bis zum frühen Abend des 15. Juli 2013 fünf Menschen im Zuge der Proteste ums Leben gekommen, darunter ein Polizist (Mustafa Sarı). Je ein Todesopfer fällt der Statistik nach auf Istanbul (Mehmet Ayvalıtaş), Antakya (Abdullah Cömert), Adana (Mustafa Sarı), Ankara (Ethem Sarısülük) und Eskişehir (Ali İsmail Korkmaz).[SUP]
[179][/SUP]
- - - Aktualisiert - - -
Gedenken an Opfer der Gezi-Proteste Türkische Polizei löst Kundgebungen auf
Stand: 11.03.2015 16:26 Uhr
Bei Kundgebungen zur Erinnerung an das jüngste Opfer der Gezi-Proteste, Berkin Elvan, ist es in der Türkei zu Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und der Polizei gekommen. Zahlreiche Menschen wurden festgenommen. In Istanbul setzte die Polizei Tränengas ein.
Die türkische Polizei ist gewaltsam gegen Demonstranten vorgegangen, die sich zum Gedenken an ein junges Opfer der Gezi-Unruhen versammelt hatten. In Istanbul, Ankara und Izmir löste die Polizei Protestveranstaltungen auf, wie örtliche Medien berichteten. Landesweit waren zahlreiche weitere Gedenkveranstaltungen für den Teenager Berkin Elvan geplant, der 2013 bei den Unruhen in Istanbul von einer Tränengaskartusche getroffen worden und später gestorben war.
Auf dem Istanbuler Taksim-Platz ging die Polizei gegen eine Gruppe Demonstranten vor, die sich an den Händen hielt und ein Banner mit der Aufschrift "Berkin ist hier" zeigte. Sie wurden durch Beamte in Zivil abgeführt. Laut dem Sender CNN-Turk wurden zehn Menschen festgenommen. In Ankara setzte die Polizei Wasserwerfer gegen Demonstranten ein, elf Menschen wurden festgenommen, wie örtliche Medien berichteten. Auch im westtürkischen Izmir wurde demnach eine Demonstration beendet.
Wer ist für den Tod von Berkin Elvan verantwortlich?
In einem Appell an die Politiker des Landes kritisierte der Intellektuellen-Verband "Sanat Meclisi", dass die Verantwortlichen für den Tod des 15-jährigen Elvan am 11. März 2014 noch nicht ermittelt wurden.
In Istanbul erinnerten zahlreiche Menschen an Berkin Elvan.
Berkin Elvan war im Jahr 2013 während der Gezi-Unruhen in Istanbul von einer Tränengaskartusche der Polizei am Kopf getroffen worden und hatte mehrere Monate im Koma gelegen. Nach seinem Tod vor einem Jahr nahmen Hunderttausende Menschen an seiner Beisetzung teil. Der Junge ist mittlerweile zu einer Symbolfigur für die Opfer von Polizeigewalt geworden.
Der heutige Präsident Recep Tayyip Erdogan, der zum Zeitpunkt der Proteste Ministerpräsident war, bezeichnete den Teenager als Mitglied einer Terrororganisation, der mit einer Steinschleuder bewaffnet gewesen sei. Elvans Eltern sagen dagegen, der Junge sei unterwegs gewesen, um Brot zu kaufen, als er getroffen wurde.
Acht Tote bei Gezi-Protesten 2013
Insgesamt wurden während der wochenlangen Gezi-Proteste, die sich an einem Bauprojekt der Regierung im kleinen Istanbuler Gezi-Park entzündeten, mindestens acht Menschen getötet. Regierungskritiker werfen den Behörden vor, gewalttätige Polizisten vor der Strafverfolgung zu schützen. Erdogan hatte der wegen ihres extrem harten Vorgehens im In- und Ausland kritisierten türkischen Polizei bescheinigt, mit ihrem Vorgehen während der Gezi-Unruhen ein "Heldenepos" geschrieben zu haben.
Das Parlament prüft derzeit ein Gesetzesvorhaben, das der Polizei bei Demonstrationen noch mehr Handlungsspielraum geben soll.