Zu ihren Gründervätern zählen die Freie-Energie-Anhänger erstaunlicherweise auch Nikola Tesla (1856-1943). Im Gegensatz zu Keely war Tesla zweifelsfrei kein Betrüger, sondern gilt zusammen mit Thomas Edison als einer der Väter der Elektrotechnik. Seine Verdienste sind bis heute allgemein und vor allem auch in den etablierten Wissenschaften anerkannt. Allerdings verstrickte sich Tesla im fortgeschrittenen Alter immer mehr in phantastische Gedankenspiele, die seinem Ruf erheblich schadeten. So lehnte Tesla Einsteins Relativitätstheorie ab und entwickelte seinerseits Hypothesen, die eine vergleichsweise einfache Produktion enormer Energiemengen für möglich erscheinen ließen. Die auf diese Weise gewonnene Energie wollte Tesla unter anderem für eine verheerende Waffe verwenden, deren Wirkung der erst später erfundenen Atombombe ähnelte. Diese Energiewaffe ließ sich laut Tesla nur zur Verteidigung nutzen, da sie Kraftwerke erforderte, die nicht mobil waren. Zum Glück wurden diese Pläne nie Realität.
Auch andere Theorien aus Teslas später Schaffensphase gelten unter konventionellen Physikern längst als widerlegt. Die Anhänger der freien Energie sehen dies anders. Sie interessieren sich jedoch (glücklicherweise) weniger für die militärische Anwendung von Teslas Behauptungen, sondern sehen in dem Elektropionier einen ersten Verfechter der freien Energie. Hätte Tesla Recht behalten, dann wäre es zumindest möglich gewesen, Energie nahezu zum Nulltarif zu transportieren. Das stieß natürlich - so die Freie-Energie-Fans - auf den Widerwillen der Energiekonzerne, die den alten Tesla daher mundtot machten.