N
Nik
Guest
Tja, dir ist das vielleicht egal. Mir ist es gar nicht egal. Auch wenn ich mal einen guten Job und eine Familie haben werde. Auch dann wäre es mir nicht egal. Zum einen werde ich ständig mit solchen Menschen zu tun haben müssen und zum anderen trägt der Staat eine Verantwortung bei seinen Einwohnern. Ich spreche jetzt nicht davon, Sozialschmarotzer zu akzeptieren. Nein. Sicher nicht. Die gehören durch ein gerichtliches Verfahren genauso bestraft wie Einheimische. Aber Deutschland beispielsweise muss sich eingestehen, dass es seit Längerem ein Einwanderungsland ist und dass Multikulturalismus fester Bestandteil der Gesellschaft ist. Und das jetzt schon seit mehreren Jahrzehnten. Aber immer noch gibt es strukturelle Barrieren beispielsweise im Bildungssystem und in der Arbeitswelt. Ausländer haben immer noch nicht die gleichen Chancen wie Einheimische. Ein Ausländer muss 80 Bewerbungen für eine Stelle schreiben, ein Einheimischer 10. So etwas ist mir ehrlich gesagt nicht egal. Vor allem nicht, weil ich nun Teil dieser Gesellschaft bin und weil ich selber eine ausländische Herkunft habe. Das ist nur ein Beispiel von vielen. Strukturelle Barrieren wurden schon mehrfach in Soziologie und Pädagogik behandelt. Gibt unzählige Studien darüber. Und die sind wertvoller als irgendwelche rechtspopulistische Forderungen à la «alle abschieben». So löst man keine gravierenden Probleme in der Gesellschaft. Es ist eben schon bemerkenswert, dass nur linke oder Mitte-Parteien effektive Lösungen in der Ausländerpolitik gebracht haben. Und damit meine ich nicht offene oder geschlossene Grenzen, sondern effektive Politik vor Ort. In den Schulen, in der Sozialarbeit, in der Verwaltung, in den Vereinen, überall. Würden wir alle nach Mirjana & Co. gehen, dann wären wir schon lange untergegangen.
Es geht mir darum, dass man manchmal nicht viel erreichen kann, auch wenn man sich anstrengt. Zu einem erfolgreichen Migrationsprojekt gehören oft auch eine Prise Glück, soziales Kapital (Vitamin B) und die Umstände vor Ort, wo man aufwächst/lebt. Nicht immer zahlt sich harte Arbeit aus. Umso mehr freut es mich, dass es dir gelungen ist. So etwas ist halt nicht selbstverständlich. Und ich glaube, das weisst du.
Vielleicht können ja Malmö und Paris von Städten lernen, wo Ausländer nicht in zusammengepferchten Quartieren in ihrer Perspektivlosigkeit dahinvegetieren, sondern wo sie Teil der Gesellschaft sind.
Es geht mir darum, dass man manchmal nicht viel erreichen kann, auch wenn man sich anstrengt. Zu einem erfolgreichen Migrationsprojekt gehören oft auch eine Prise Glück, soziales Kapital (Vitamin B) und die Umstände vor Ort, wo man aufwächst/lebt. Nicht immer zahlt sich harte Arbeit aus. Umso mehr freut es mich, dass es dir gelungen ist. So etwas ist halt nicht selbstverständlich. Und ich glaube, das weisst du.
Vielleicht können ja Malmö und Paris von Städten lernen, wo Ausländer nicht in zusammengepferchten Quartieren in ihrer Perspektivlosigkeit dahinvegetieren, sondern wo sie Teil der Gesellschaft sind.