Die Lateiner (d.h. die Katholiken) haben wo sie auf orthodoxe Bevölkerung stießen nichts anderes getan als schikaniert, gemordet und zwangskonvertiert. Dies trifft weniger auf die Normannen, bzw. auf ihre Herrschaften in Süditalien, Sizilien und dem Nahen Osten zu, dafür aber umso mehr auf die Franzosen, auf die Spanier und auf die Venezianer. Dies hat sich gezeigt im Königreich Neapel in der Zeit der spanischen Herrschaft, wo die meisten griechisch-orthodoxen Griechen und Albaner im Zuge der Gegenreformation mit teils brutalen Mitteln zur Aufgabe ihres Ritus gezwungen wurden, die griechischen liturgischen Bücher entwendet und zum verschwinden gebracht, der orthodoxe Klerus dezimiert wurde. Dasselbe auf den Kykladen, wo die Orthodoxie erst nach dem Anschluss an Griechenland wieder Fuß gefasst hat, auf Kreta, oder auf Zypern. Auf letzterer Insel bin ich mir nicht sicher, dass die Bevölkerung heute nicht zum Katholizismus zwangskonvertiert wäre, wenn sie damals anstatt unter osmanischer Herrschaft zu kommen weiterhin unter den Venezianern verblieben wäre. Deshalb verstehe ich es, wenn die Griechen Konstantinopels 1453 im Grunde lieber unter türkische Herrschaft, als unter den katholischen Pfaffenhut kommen wollten.
Heraclius