Aktuelles
  • Herzlich Willkommen im Balkanforum
    Sind Sie neu hier? Dann werden Sie Mitglied in unserer Community.
    Bitte hier registrieren

Ottoman empire army (osmanli ordusu) turkish empire

Meine Replik wird sicher wieder falsch verstanden. Egal^^ Sicher verdient das Osmanische Reich mehr als Dämonisierung und war sicher auch kein "Völkergefängnis". Wie andere es auch nicht waren oder sind;) Eine Politik der Toleranz lässt sich auch nicht absprechen. Aber sicher auch nicht ganz ohne Grund haben viele v.a. christlich gebliebene Balkanvölker etwas weniger romantisierende Erinnerungen daran. Bei den Bulgaren heißt einer der größten Nationalfeiertage der Ден на Освобождението на България от османско иго (Tag der Befreiung Bulgariens vom Osmanischen Joch). Muslime waren privilegiert, nicht umsonst gab es auch große Exoduswellen etwa der Serben gen Norden nach Österreich Ungarn schon im 17.Jh.

Und dass es so lange mehr oder weniger so friedlich blieb, mag auch damit zusammen hängen, dass wohl gerade den Christen das Tragen von Waffen verboten waren und außer den Janitscharen von Militärausbildung natürlich keine Rede sein konnte.

Nun ja, dass das Osmanische Reich auf dem Balkan buchstäblich dämonisiert wurde und bis heute weiterhin mit perfiden Geschichtsfälschungen als Schreckensherrschaft dargestellt wird, dass hat sich in Europa nunmal so mit den Jahren der Türkengefahr etabliert.

Hier mal ein kleiner Einflug in die Propaganda-Welt des christlichen Abendlandes.

In the 16th century about 2,500 publications about the Turks were spread around Europe (over a thousand of which were in German), in these publications the image of the 'bloodthirsty Turk' was imprinted on reader. In fact in the period of 1480 to 1610, twice as many books were published about the Turkish threat to Europe than about the discovery of the continents of America.[14]

During this time the Ottoman Empire had conquered the Balkans and had been besieging Vienna. There was much fear in Europe about the Ottoman advance, most profoundly in Germany.[17] Luther cleverly used these fears by asserting that "the “Turks” were the agents of the Devil who, along with the Antichrist located in the heart of the Catholic Church, Rome, would usher in the Last Days and the Apocalypse".[18]


Und hier noch ein weiteres Zitat:

  • Wenn wir einen Vergleich zwischen der türkischen Regierung und der österreichischen und der russischen Regierung bezüglich der Religionsfreiheit ziehen, so neigt der Zeiger völlig zu Gunsten der Türkei. Hier gibt es nicht nur Toleranz für alle Religionen, sondern die Regierung mischt sich nicht in deren religiöse Angelegenheiten ein, sondern überlässt es völlig ihrer eigenen Kontrolle. Demgegenüber unter Österreich, obwohl Autonomie im Ergebnis von drei siegreichen Revolutionen gesichert wurde, mit Verträgen, die diese Revolutionen absicherten, und durch Hunderte von Gesetzen, Österreich hat trotzdem die Autonomie der protestantischen Kirche in Ungarn ausgelöscht, während die Türkei die Autonomie einer jeden religiösen Konfession akzeptiert und schützt. Russland (wie es wohl bekannt ist) benutzt die Religion als ein politisches Werkzeug, verfolgt die Römisch-Katholischen und auch die Griechen und die Juden auf eine solche Art und Weise, dass das Herz eines Mannes dagegen revoltieren muss. Der Sultan ist, wann immer ein Fanatiker es wagt, in seinem weiten Herrschaftsgebiet die Religionsfreiheit eines Einzigen zu behelligen, der unermüdliche Vorkämpfer jener Religionsfreiheit, die überall unter seiner Herrschaft zugelassen ist. Als sich eine Hälfte Ungarns sich unter türkischer Herrschaft befand und die andere Hälfte unter österreichischer, wurde die Religionsfreiheit in jenem Teil, der sich unter türkischer Herrschaft befand, immer ermutigt und es gab nicht nur eine
  • volle Entwicklung von Protestantismus sondern auch Unitarismus wurde geschützt, doch später wurden die Unitaristen durch Österreich aller ihrer Bürgerrechte beraubt, weil sie Unitaristen waren, obwohl unsere Revolution ihre natürlichen Rechte wieder anerkannt hatte. So waren die Bedingungen bezüglich der Religionsfreiheit unter der österreichischen und der türkischen Herrschaft.

Quelle: “Select Speeches of Kossuth” von Lajos Kossuth​
 
Meine Replik wird sicher wieder falsch verstanden. Egal^^ Sicher verdient das Osmanische Reich mehr als Dämonisierung und war sicher auch kein "Völkergefängnis". Wie andere es auch nicht waren oder sind;) Eine Politik der Toleranz lässt sich auch nicht absprechen. Aber sicher auch nicht ganz ohne Grund haben viele v.a. christlich gebliebene Balkanvölker etwas weniger romantisierende Erinnerungen daran. Bei den Bulgaren heißt einer der größten Nationalfeiertage der Ден на Освобождението на България от османско иго (Tag der Befreiung Bulgariens vom Osmanischen Joch). Muslime waren privilegiert, nicht umsonst gab es auch große Exoduswellen etwa der Serben gen Norden nach Österreich Ungarn schon im 17.Jh.

Und dass es so lange mehr oder weniger so friedlich blieb, mag auch damit zusammen hängen, dass wohl gerade den Christen das Tragen von Waffen verboten waren und außer den Janitscharen von Militärausbildung natürlich keine Rede sein konnte.




Ich denke man sollte das Osmanische Reich mit anderen Reichen in der Zeit vergleichen.


Da war das osmanische Reich eigentlich sehr tolerant,denn egal ob Muslim,Christ oder Jude konnten aufsteigen! In anderen Reichen konnten es der Jude oder Muslim nicht! Als in Europa die Glaubenskriege wüteten waren die Christen im Osmanischen Reich relativ sicher und lebten in der damaligen Zeit gut.Natürlich mussten die Völker manche Gesetze akzeptieren aber offensichtlich war das nicht besonders schwer,denn es klappte Jahrhunderte ganz gut.

Im großen und ganzen war das Osmanische Reich relativ toleranz siehe z.B die Aufnahme der verfolgten Juden aus Europa.

Wenn ein Reich 600 Jahre gut geht obwohl in ihm viele Völker und Religionen vorhanden sind,dann denke ich,dass dieses Reich im vergleich zu anderen vergleichbaren Reichen am tolerantesten gewesen ist.
 
Nun ja, dass das Osmanische Reich auf dem Balkan buchstäblich dämonisiert wurde und bis heute weiterhin mit perfiden Geschichtsfälschungen als Schreckensherrschaft dargestellt wird, dass hat sich in Europa nunmal so mit den Jahren der Türkengefahr etabliert.

Hier mal ein kleiner Einflug in die Propaganda-Welt des christlichen Abendlandes.




Und hier noch ein weiteres Zitat:

  • Wenn wir einen Vergleich zwischen der türkischen Regierung und der österreichischen und der russischen Regierung bezüglich der Religionsfreiheit ziehen, so neigt der Zeiger völlig zu Gunsten der Türkei. Hier gibt es nicht nur Toleranz für alle Religionen, sondern die Regierung mischt sich nicht in deren religiöse Angelegenheiten ein, sondern überlässt es völlig ihrer eigenen Kontrolle. Demgegenüber unter Österreich, obwohl Autonomie im Ergebnis von drei siegreichen Revolutionen gesichert wurde, mit Verträgen, die diese Revolutionen absicherten, und durch Hunderte von Gesetzen, Österreich hat trotzdem die Autonomie der protestantischen Kirche in Ungarn ausgelöscht, während die Türkei die Autonomie einer jeden religiösen Konfession akzeptiert und schützt. Russland (wie es wohl bekannt ist) benutzt die Religion als ein politisches Werkzeug, verfolgt die Römisch-Katholischen und auch die Griechen und die Juden auf eine solche Art und Weise, dass das Herz eines Mannes dagegen revoltieren muss. Der Sultan ist, wann immer ein Fanatiker es wagt, in seinem weiten Herrschaftsgebiet die Religionsfreiheit eines Einzigen zu behelligen, der unermüdliche Vorkämpfer jener Religionsfreiheit, die überall unter seiner Herrschaft zugelassen ist. Als sich eine Hälfte Ungarns sich unter türkischer Herrschaft befand und die andere Hälfte unter österreichischer, wurde die Religionsfreiheit in jenem Teil, der sich unter türkischer Herrschaft befand, immer ermutigt und es gab nicht nur eine
  • volle Entwicklung von Protestantismus sondern auch Unitarismus wurde geschützt, doch später wurden die Unitaristen durch Österreich aller ihrer Bürgerrechte beraubt, weil sie Unitaristen waren, obwohl unsere Revolution ihre natürlichen Rechte wieder anerkannt hatte. So waren die Bedingungen bezüglich der Religionsfreiheit unter der österreichischen und der türkischen Herrschaft.

Quelle: “Select Speeches of Kossuth” von Lajos Kossuth​

Die Wahrheit steckt wie meist sicher eher in der Mitte.;)

Der Grat an Toleranz und das Leben gerade der nichtmuslimischen religiösen Minderheiten wie den Christen im Osmanischer sah über die Jahrhunderte sicher verschieden aus. Sicher sind auch die Erinnerungen der ehemals unter osmanischer Herrschaft befindlicher Völker auch nicht völlig objektiv, sondern gefärbt auch etwa aus den Nationalbewegungen im 19. Jh. und auch damit verbundenen sicher auch so einigen Mythen. Das ist im übrigen ein recht typisches Erscheinungsbild zerfallener Imperien und insbesondere der eroberten kleineren Völker. Die tschechische Erinnerung an das Habsburger Reich ist auch eine andere als etwa jene der Österreicher:-)

Fakt ist jedoch, die Völker waren in ihrer eigenständigen Weiterentwicklung gehindert und das prägt sicher auch den Blick darauf.
 
Kleinaufstände in Albanien gegen ein Imperium sind wie Fliegen gegen eine Windschutzscheibe. Natürlich gab es Aufstände, aber welchen Wiederhall haben sie denn erzeugt, nach der Unterwerfung? So stark können sie nicht gewesen sein, wenn sie danach 600 Jahre unter der Osmanischen Knute gelebt haben. Das wollte er wohl damit ausdrücken. Andernfalls konnte das Osmanische Reich auch nur halten, aufgrund seiner unermesslichen Toleranz für seine Zeit und der Akzeptanz bei den Einheimischen. Denn 600 Jahre kann man eine so große Völkervielfalt nicht zusammenhalten, dass geht nur mit Toleranz, guter Politik und der Akzeptanz bei den Einheimischen.

Nein es waren 9000 Jahre :facepalm:

Woher habt ihr immer diese Zahlen
 
Naja, das ist aber leider so. Warum sollte ein Imperium sich die Mühe machen, einen Guerillakrieg in unzulänglichen Bergregionen zuführen. In fast allen Eroberungsszenarien der Weltgeschichte waren die Berge meistens hermethisch abgeschottet und dienten nur als Rückzugsgebiet für Banditen und Warlords, oder vertriebene aus Dörfern und Städten. Selbst in der Genetik findet man man heute die niedigste Genetische Vielfalt in unzulänglichen Bergregionen.

Dieses Gebiet (Drenica) haben die Türken nie erobern können
die Berge dort sind wohl zu Hoch gewesen

cimg0604sn9.jpg
 
Fakt ist, dass man als Andersgläubiger in Westeuropa oder auch Russland getötet wurde. Das ist der Unterschied.
Was genau meinst du bei Westeuropa oder Russland?

Ich bin gern bereit zu Diskussionen über die vielen dunklen Punkte sowohl der Geschichte des Russischen Zarenreiches als auch des Sowjetimperiums. Sibirien etwa wurde in drei "Wellen" eigentlich verhältnismäßig friedlich erschlossen. Die Geschichte der Juden ist sicher wechselvoll mit sehr beschämenden Kapiteln und Progromen. Genauso wie auch jene der verschiedenen muslimischen Völker von Tatarstan bin Kaukasus. So wüsste ich aber nicht, dass Muslime etwa als solche zu irgendeinem Zeitpunkt generell getötet wurden.
 
Zurück
Oben