Brüssel, sagt Kurti, nehme die Sorgen der kosovo-albanischen Mehrheitsbevölkerung nicht ernst. Im Gegenteil: Serbien werde mit EU-Beitrittsverhandlungen belohnt, Kosovo bleibe wegen des Visumszwangs isoliert. Warum das so ist, analysierte er kürzlich bei einem Auftritt in Albaniens Hauptstadt Tirana: «Die EU füttert die kleine Krake Serbien, um sie vom Riesenkraken Russland fernzuhalten. Aber die Tentakel der kleinen Krake greifen schon tief in unser Land Kosovo hinein.»
Soweit so richtig von Kurti beobachtet. Jedoch befindet sich dieses Schauspiel auf einer sehr tiefen Ebene. Er nimmt alles zu persönlich! Dabei ist es nur ein Geschäft. Er muss weitere Ebene nach oben erklimmen, um das ganze Bild zu betrachten. Dafür muss er über seinen eigene Schatten springen und Tabus brechen. Wie das Dogma, der Serbe ist unser ewiger Feind. Es dreht ständig um Serbien und die Serben, dabei ist die Welt heute viel grösser geworden.
Thaci und Co. sind keine Volksverräter, sondern NATO-Schützlinge. Das romantisch-nationalistische Weltbild ist sowas von überholt und hat in der realen Politik absolut keine Wirkung. Die Interessen der Albaner oder der Bevölkerung sind wirklich an letzter Stelle. Hier ist die NATO involviert, wann kapiert ihr das eigentlich. Die Interessen der NATO stehen über allem, selbst über Brüssel usw.
Brüssel ist einfach da, um Europa zusammen zu zwingen für die NATO. Und die grösste Interesse der NATO auf dem Balkan ist natürlich keinen weissen Fleck mehr dulden. Die Zeit drängt, den Russland und China werden immer stärker und somit der Einfluss generell auf Südosteuropa und insbesondere auf Serbien.
Für NATO sind die Albaner das gefundene Fressen, um Serbien in die NATO zu zwingen. Entweder auf die weiche oder eben die harte Tour. Entweder ihr kommt in der NATO freiwillig und beugt eure Knien und wir vereinigen alle Albaner auf den Balkan und lassen auf euch los. Wenn Serbien langsam nicht spurt, werden sie Kurti den Rücken stärken und ihn für ihre Agenda benutzen (Ohne das er es merkt). Das Katz und Maus Spiel beginnt von vorne.
Die Feindschaft muss überwunden werden. Die Feindschaft mit dem Nachbar. Damit der dritte nicht immer deinen Nachbar gegen Dich ausspielen kann. Das ist doch das A,B,C jeder Strategie. Die Albaner und die Serben müssen auf Augenhöhe auf einander zugehen, mit Respekt und Vernunft und gemeinsam eine Lösung finden, eine Vereinbarung treffen, die Hand und Fuss hat, die gemeinsam von unten erarbeitet wurde, nicht von oben diktiert.
Dafür braucht es Kämpfer mit Verstand und Weitblick. Kurti ist traumatisiert von Serbien und ist nicht in der Lage sich aus diesem Gefängnis zu befreien.
Heute regieren nicht Nationalstaaten. Die nationalistische Keule ist sowas von obsolet. Geopolitik, übergeordnete Strukturen, wie die NATO usw. geben hier den Ton an.
Nehmt euch doch ein Bespiel an Gandhi. Obwohl die Muslime die Hindus, durch das Sultanat von Dehli und das Mogul-Reich Jahrhunderte lang unterdrückt haben. Wäre ich ein Hindu, würde ich den Islam hassen. Ich empfehle jedem doch irgendwann in den Schuhen des Gegenübers rein zu schlüpfen und die Welt von dort drüber aus zu betrachten.
Trotz all dem ist Gandhi über sein Schatten gesprungen und das Potential erkannt, in dem er den Muslimen die Hand ausgestreckt hat und sie um eine Allianz gebeten, um sich von den britischen Kolonialherren zu befreien.
Kurti hat es doch anscheinend erkannt, dass die Kolonialherren sich einen Dreck um die Bevölkerung scheren. Warum nennt er das Kind nicht beim Namen?