Exkurs
Rein technisch ist das gar keine große Herausforderung mehr: für Bildeverarbeitung und Erkennung braucht es viel Mathematik und komplexer Algorithmen, und die gibt es, kostenlos, genau so wie kostenlose professionelle Entwicklungsumgebungen und Setup-Programme mit denen man das Drumherum programmieren kann. Die wohl bekannteste Bilderkennungsbibliothek ist OpenCV für C++, sie bietet alle Routinen mit denen man diese Aufgabe erfüllen kann ohne die Mathematik dahinter verstehen zu müssen. Ich habe letztes Jahr ein kleines Projekt umgesetzt mit kompletter Gesichts- und Bewegungserkennung, funktioniert ziemlich zuverlässig trotz mäßiger Cam im Notebook.
Gesichtslokalisierung
Die Bibliothek wurde über einen speziellen Lernmodus "trainiert", d.h. im Laufe der Jahre hat man sie mit tausenden Gesichtern gefüttert und ihr beigebracht wie sie Gesicht, Nase, Mund, Augen usw. in einem Bild erkennen kann, auch aus dem Profil, dieser antrainierte Stand wird mit der Software zur Verfügung gestellt, genau so wie spezielle Erkennung z.B. von Brillen, damit es auch bei Elton John funktioniert.
Gesichtszuordnung
Das ist das worum es hier geht: das lokalisierte Gesicht wird (z.B. wie ein Fingerprint beim Handy) in einen Code aufgelöst und mit anderen präparierten Codes von Zielpersonen abgeglichen. Je besser das Gesicht erfasst wurde desto höher die Trefferquote.
Bewegungserkennung
Hier geht es darum bewegte Objekte zu erfassen, das habe ich bei Lufthansa live gesehen, dem Werkschutz wird per Signal mitgeteilt wenn eine Person länger als einige Sekunden am Zaun stehen bleibt, die Person wird rot umrandet, wenn sie dann weiter geht wird es grün.
Der Erfolg solcher Mühen hängt von der Qualität der Kameras und der zur Verfügung stehenden Rechenpower ab. Die realtime Beobachtung einer Fußgängerzone z.B. bedeutet dass jede Sekunde zig Menschen hin und her gehen, dafür sind Hochleistungsrechner notwendig die Gesichter parallel scannen und verarbeiten können, aber für neugierige Regierungen ist dieses absolute Traumszenario durchaus mit relativ hoher Treffsicherheit heute schon realisierbar:
- hunderttausende hochauflösende Kameras an wichtigen Plätzen, Bahnhöfen usw.
- Nachts Infrarotbestrahlung
- scannen und verarbeiten jeder Person die die Kamera erfasst
- Gesichter in Datenbank ablegen und mit eindeutiger ID versehen die man zu einem Bewegungsprofil jeder einzelnen Person verknüpfen kann
- und natürlich der Abgleich mit gesuchten/verdächtigen/vorbestraften Personen
- man könnte auch die Bürger per Gesetz zu zwingen DNA, Fingebabdrücke und Fotos zur Verfügung zu stellen
Das wird nie 100%ig funktionieren aber mit recht hoher Trefferwahrscheinlichkeit durchaus.
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