Im
Christentum wird die Existenz einer Hölle gelehrt. Mehrere Stellen im
Neuen Testament (beispielsweise einige Reden
Jesu sowie die
Offenbarung des Johannes mit der
Apokalypse) erwähnen eine „Unterwelt“, ein „Totenreich“ bzw. „Totenwelt“, einen „Feuersee“ bzw. „feurigen Pfuhl, der mit Schwefel brennt“ und den „
zweiten Tod“. Nach
kirchlicher Lehrmeinung und nach gängiger Ansicht vieler Christen gelangen die
Seelen der Nicht-Christen und der Missetäter („die Bösen“) nach dem
Jüngsten Gericht an diesen Orte und erleiden dort die
ewige Verdammung oder werden vernichtet.
Stark geprägt wurde vor allem die spätere
mittelalterliche Vorstellung der Hölle als Ort der ewigen Strafen durch die unbiblische, apokryphe
Offenbarung des Petrus, die solcherlei Strafen detailliert beschreibt und dadurch, dass die menschlichen Opfer teilweise sogar an der Bestrafung mitwirken können, den Rachegedanken stark betont. Zwar wurde diese Schrift nicht in den
biblischen Kanon aufgenommen, einige
Apologeten wie zum Beispiel
Clemens Alexandrinus (150–215) sahen sie allerdings als ein Zeugnis des
Apostels Simon Petrus an, so dass ihr Einfluss nicht unerheblich war.
Manche
Kirchenväter, wie etwa
Origenes (185–254), lehrten die
Allaussöhnung, das heißt die Rückkehr
aller Geschöpfe zu
Gott. Für diese Lehre wurde er 553 auf dem fünften ökumenischen Konzil in Konstantinopel verurteilt. Ein Teil der Christen wendet sich bis heute gegen die Lehre von der
Ewigkeit der Höllen
strafen oder lehnen die Hölle als Ganzes ab, oft entgegen der offiziellen Lehre ihrer Kirchengemeinde. Mit ihrer Interpretation der Bibel, in der sie von
Barmherzigkeit lesen und einem
gütigen Gott, lässt sich die Lehre von der Hölle nicht vereinbaren
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