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Projekt Jugoslawien

Es ist so spannend hier :)
ich weiß daher nie, wo ich zuerst anfangen soll.
Ich habe nicht so viel Zeit fürs Antworten. Daher ist meine Antwort nicht bloß auf Dich, Cobra, bezogen, denn so ein Satz könnte mir genauso von serbischer oder xy-seite gesagt worden sein, die sich in diesem Punkt einig sein. So ein Satz beruht auf der Annahme, dass man sich völlig klar und unmissverständlich für eine Seite bekennen MUSS. Und genau das war damals die Kriegsrhetorik: Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns, sagten die einen und wer gegen uns ist, ist nicht mit uns, sagten die anderen. Isto sranje - drugo pakovanje, könnte man dazu auch sagen. Für letzteres war allerdings nur hier in der Diaspora, weit weg vom Kriegsschauplatz, überhaupt Platz. Ich bin mir meiner "privilegierten" Situation im Gegensatz zu den vielen anderen, die die Hölle durchgemacht haben (z.B. in Bosnien gab es 30 % Mischehen), völlig bewusst. Und wenn meine Eltern aus SFRJ nicht ausgewandert wären, dann wären wir in 1991 (egal ob in Kroatien oder in Serbien) ohne eindeutige Bekenntnisse in ziemlich große "Schwierigkeiten" geraten.

Aber warum sehe ich das anders als du (und xy): Jeder Mensch ist der geworden, der er aufgrund seiner Geschichte ist. Während es einerseits viele Dinge gibt, die wir uns idR aussuchen können wie zB unseren Partner, unsere Freunde, wie wir heißen (ein öst. Politiker hat sich beispielsweise von Hojac in Westenthaler umbenennen lassen, um seine slawischen Wurzeln zu verschleiern, damit er seinem eigenen Anspruch, ein "echter" Österreicher zu sein, genügen konnte). Manche können sich aussuchen, in welchem Land sie leben und damit letztendlich auch von welchem Staat sie Staatsbürger sein möchten. Sogar weiterhin leben zu wollen, ist eine Entscheidung, da es den Freitod auch noch als Möglichkeit gibt (außer vllt für zutiefst religiöse Menschen). So ist aber andererseits nur eines nicht möglich: Niemand auf dieser Welt kann sich seine Geburt aussuchen.

Ich hatte halt Glück mit meinen Eltern. Den Zerfall von SRFJ haben sie als Niederlage erlebt (sie sind noch vor den 50ern geboren, waren somit echte YU-Babies und haben sich total mit Bratstvo i Jedinstvo identifiziert). In einem Wort: sie sind "normal" geblieben und es gab auch keine Scheidung. (Wenn man in der Diaspora lebt, dann weiß man, dass sogar "normal"-bleiben eine große Herausforderung sein kann.) Dabei haben Franjo, Slobo und ihre Kohorten ganz schön Gas gegeben in Sachen Hass, Lügen und Wahnsinn. Das Problem waren ja nicht unbedingt meine Eltern, abgesehen davon, dass ich eh schon erwachsen war, sondern das Umfeld. Ich habe auch kaum mehr Freunde von damals - und das waren ja Leute, mit welchen ich aufgewachsen bin. Es ist bloß einer geblieben und er kommt auch aus einer Mischehe :lol: (und bei ihm ist es irgendwo vllt noch krasser, weil sein Vater aus Slawonien kommt) Aber egal, da war ich noch in einem Alter, wo man sowieso neue Freunde findet. Und dass ich seltsam behandelt wurde, weil irgendwer glaubte, mich aufgrund meiner Sprache einordnen zu können, muss ich fairerweise dazusagen, ist mir weder in Kroatien noch in Serbien passiert, sondern hier in Ö.

Mit dem Begriff Identität fing alles an. Vor dem Krieg. War unglaublich postmodern dieses SFRJ.

Und wenn Dissention sagt, ich hätte meine "Muttersprache" vergessen, dann sage ich: Blödsinn, die hat man mir genommen! Kroato-Serbisch (oder auch Serbo-Kroatisch).

@cobra: Ich kenne auch Kinder aus Mischehen, die über sich selber sagen, sie seien beides. Aber dazu ein anderes mal.

Ti da bi znala "Srpsko-Hrvatski" ili "Hrvatsko-Srpski" ne bi pisala gluposti i menjala nazive i izraze, tebi taj jezik nije oduzet nego si ga cisto zaboravila ili nikad ni znala. I pricas gluposti da te neko terao da se opredelis, aj mozda tokom 90tih godina. Danas mozes biti i Srpkinja i Hrvatica, al nemozes biti Jogoslovenka, zato sto to ne postoji vise.

Ja mislim da nisi shvatila realnost 20 godine posle ratova na Balkanu i slazes neke svoje bajke radi utehe i da sama sebi stvoris neki identitet - bar si mogla da se nazoves Marslovkom ili Klingonkom ... to postoji i po tim nazivima nisu bili ubijani milion Srba, sedamsto hiljada Hrvata itd. ...
 
Es ist so spannend hier :)
ich weiß daher nie, wo ich zuerst anfangen soll.
Ich habe nicht so viel Zeit fürs Antworten. Daher ist meine Antwort nicht bloß auf Dich, Cobra, bezogen, denn so ein Satz könnte mir genauso von serbischer oder xy-seite gesagt worden sein, die sich in diesem Punkt einig sein. So ein Satz beruht auf der Annahme, dass man sich völlig klar und unmissverständlich für eine Seite bekennen MUSS. Und genau das war damals die Kriegsrhetorik: Wer nicht mit uns ist, ist gegen uns, sagten die einen und wer gegen uns ist, ist nicht mit uns, sagten die anderen. Isto sranje - drugo pakovanje, könnte man dazu auch sagen. Für letzteres war allerdings nur hier in der Diaspora, weit weg vom Kriegsschauplatz, überhaupt Platz. Ich bin mir meiner "privilegierten" Situation im Gegensatz zu den vielen anderen, die die Hölle durchgemacht haben (z.B. in Bosnien gab es 30 % Mischehen), völlig bewusst. Und wenn meine Eltern aus SFRJ nicht ausgewandert wären, dann wären wir in 1991 (egal ob in Kroatien oder in Serbien) ohne eindeutige Bekenntnisse in ziemlich große "Schwierigkeiten" geraten.

Aber warum sehe ich das anders als du (und xy): Jeder Mensch ist der geworden, der er aufgrund seiner Geschichte ist. Während es einerseits viele Dinge gibt, die wir uns idR aussuchen können wie zB unseren Partner, unsere Freunde, wie wir heißen (ein öst. Politiker hat sich beispielsweise von Hojac in Westenthaler umbenennen lassen, um seine slawischen Wurzeln zu verschleiern, damit er seinem eigenen Anspruch, ein "echter" Österreicher zu sein, genügen konnte). Manche können sich aussuchen, in welchem Land sie leben und damit letztendlich auch von welchem Staat sie Staatsbürger sein möchten. Sogar weiterhin leben zu wollen, ist eine Entscheidung, da es den Freitod auch noch als Möglichkeit gibt (außer vllt für zutiefst religiöse Menschen). So ist aber andererseits nur eines nicht möglich: Niemand auf dieser Welt kann sich seine Geburt aussuchen.

Ich hatte halt Glück mit meinen Eltern. Den Zerfall von SRFJ haben sie als Niederlage erlebt (sie sind noch vor den 50ern geboren, waren somit echte YU-Babies und haben sich total mit Bratstvo i Jedinstvo identifiziert). In einem Wort: sie sind "normal" geblieben und es gab auch keine Scheidung. (Wenn man in der Diaspora lebt, dann weiß man, dass sogar "normal"-bleiben eine große Herausforderung sein kann.) Dabei haben Franjo, Slobo und ihre Kohorten ganz schön Gas gegeben in Sachen Hass, Lügen und Wahnsinn. Das Problem waren ja nicht unbedingt meine Eltern, abgesehen davon, dass ich eh schon erwachsen war, sondern das Umfeld. Ich habe auch kaum mehr Freunde von damals - und das waren ja Leute, mit welchen ich aufgewachsen bin. Es ist bloß einer geblieben und er kommt auch aus einer Mischehe :lol: (und bei ihm ist es irgendwo vllt noch krasser, weil sein Vater aus Slawonien kommt) Aber egal, da war ich noch in einem Alter, wo man sowieso neue Freunde findet. Und dass ich seltsam behandelt wurde, weil irgendwer glaubte, mich aufgrund meiner Sprache einordnen
zu können, muss ich fairerweise dazusagen, ist mir weder in Kroatien noch in Serbien passiert, sondern hier in Ö.

Mit dem Begriff Identität fing alles an. Vor dem Krieg. War unglaublich postmodern dieses SFRJ.

Und wenn Dissention sagt, ich hätte meine "Muttersprache" vergessen, dann sage ich: Blödsinn, die hat man mir genommen! Kroato-Serbisch (oder auch Serbo-Kroatisch).

@cobra: Ich kenne auch Kinder aus Mischehen, die über sich selber sagen, sie seien beides. Aber dazu ein anderes mal
.

In Österreich kann dir als Jugo ALLES passieren! Insbesondere wenn du selbst ein Problem mit deiner Herkunft hast.
 
Ti da bi znala "Srpsko-Hrvatski" ili "Hrvatsko-Srpski" ne bi pisala gluposti i menjala nazive i izraze, tebi taj jezik nije oduzet nego si ga cisto zaboravila ili nikad ni znala. I pricas gluposti da te neko terao da se opredelis, aj mozda tokom 90tih godina. Danas mozes biti i Srpkinja i Hrvatica, al nemozes biti Jogoslovenka, zato sto to ne postoji vise.

Ja mislim da nisi shvatila realnost 20 godine posle ratova na Balkanu i slazes neke svoje bajke radi utehe i da sama sebi stvoris neki identitet - bar si mogla da se nazoves Marslovkom ili Klingonkom ... to postoji i po tim nazivima nisu bili ubijani milion Srba, sedamsto hiljada Hrvata itd. ...

:dontknow:nix verstehen!
 
Du hast jegliche Argumentationsgrundlage verspielt - sie haben dir das "Serbokroatisch" genommen ... das ich nicht lache, du konntest es nie und bist ein deutscher Internettroll.


Und wie konntest du dann diesen Text verstehen:

Dissention, du tust mir leid. Ganz ehrlich.
Wenn hier jmd einen Beweis für irgendetwas erbracht hat, dann du selbst - nämlich für deine Humorlosigkeit.

Denn wie kannst du - selbsternannter Sprachpolizist dieses Forums - erwarten, dass ich dir auf einen Text antworte, aber mir bereits mehrmals (wie auch in diesem) unterstellst, ich hätte meine Sprache (egal jetzt welche) 1. vergessen und/oder 2. nie gekonnt.

Du hast schon einen anderen Text von mir so derartig missverstanden bzw. missgedeutet, dass ich in einem fort und Satz für Satz aus meinem Text zitieren hätte müssen, und zwar gerade nicht um auf deine "Argumente" zu antworten, sondern nur um das zu korrigieren, was du völlig willkürlich falsch verstanden hast. Das ist mir zu langweilig.

Deine "Argument" kann man deswegen nicht entkräften, weil du 1. irgendetwas herausliest, was dort gar nicht steht (Stichwort: Projektion) und/oder 2. du lässt keine anderen als deine eigenen gelten.

Und nur weil in Dissis Mikro-Kosmos etwas gar nicht sein kann, heißt das noch lange nicht, dass so etwas in der Realität geben kann. Es gibt genug andere auch, die weder das eine noch das andere sein wollen. Und: du wirst es nicht glauben, auch das kann die Identität eines Menschen wesentlich bestimmen (vgl. auch Artikel, den ich gepostet habe. Dort wirst du in den Leserstimmen irgendwo einen finden, der sagt, er sei nach der gleichen Logik kein Serbe).
 
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