Ich persönlich fahre schon zügiger, bin aber alles andere als ein Raser. Ich passe mich eigentlich immer dem Vekehr an und möchte möglichts fließend fahren. Ich hasse Leute, die ständig bremsen und dann wieder beschleunigen, überhaupt nicht vorrausschauend fahren und man bei jeder Kurve in an die Seite gedrückt wird. Und dass nicht weil amn unbedingt schnell fährt, sondern weil einige Leute einfach zu spät einlenken und das dann eher wie ein Zucken rüberkommt.
Normalerweise fahre ich in der Stadt so 60, und maximal 20 mehr als erlaubt. Kenn ich mich in einem Ort überhaupt nicht aus, dann halte ich mich an die Grenzen ganz genau wegen den Blitzern.
Trotzdem habe ich es geschafft an meinem ersten Tag mit Führerschein geblitzt zu werden. Der Brief ist nie gekommen und ich wurde auch nicht mehr geblitzt.
Mein persönlicher Geschwindigkeitsrekord ist wohl ungefähr 300 km/h. Habe ich mit einem Audi V8 (Sondermodell des Audi 200) gemacht. Der hatte 8 Zylinder und 4,2 Liter Hubraum und 300 PS plus Chiptuning. Das war auf der A29 in der Nacht von Sonntag auf Montag. Auf dem Beifahrersitz saß mein Vater, der wollte, dass ich den Wagen mal bis zur Grenze ausfahre. Die Straße war so leer, dass ich sogar für eine Weile bei 250 km/h den Tempomat einstellen konnte. Ich hatte damals meinen Führerschein gerade mal 2 Monate gehabt.
Im Jahr 2000 ist ein Bekannter und Jahrgangsmitglied von mir auf dem nach Hause Weg tödlich verunglückt. Er ist aus einer Kurve geflogen, die dafür bekannt war, das dort viel passiert, und gegen einen Baum geflogen. Ich habe es erst am nächsten Tag in der Schule erfahren. Ich hatte erst zur zweiten Stunde Unterricht und kam wie fast immer gut gelaunt an und starrte in die Gesichter der Leute und musste doof fragen was denn los sei, und ob etwas nicht stimme?
Unterricht gab es an diesem Tag nicht mehr. Ein Lehrer erzählte uns, dass normalerweise alle 5 Jahre so ein Unfall an unser Schule passiert. Der letzte wäre 8 Jahre her gewesen und damit war es überfällig. Damals wäre eine Schülerin mit ihrem Bruder in den anliegenden Teich gefahren und dort sind beide ertrunken vor den Augen von knapp hundert Schülern und Lehren, tatsächlich konnte sie niemand retten, da sich die Türen irgendwie verschlossen hatte und es nicht gelungen ist mit Steinen die Fenster aufzuschlagen.
Ein Jahr später war ich an einem Wochenende in einer Diskothek. Dort machte dann irgendwan das Gerücht die Runde, dass einen schweren Unfall in einer Stadt in der Nähe gegeben hätte. Ich habe mir weiter nichts gedacht.
Am Sonntag kam dann meine Schwester ins Wohnzimmer und fragte mich ob ich von dem Unfall gehört habe. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern...
Ich meinte ja, ich hätte da was gehört aber nicht wirklich viel. Sie erzählte mir dann wer gestorben ist, es waren 2 Jungs aus meinem Jahrgang (Der hatte nur 65 Mitglieder und wir kannten uns natürlich alle relativ gut, da wir auch viel zusammen unternommen haben).
Aus irgendeinem Grund war das erste was ich gedacht habe: "Morgen in der Schule wird es einfach nur noch Horror sein!"
Zur Geschichte was passiert ist. Die beiden hatten ein Fussball Auswärtsspiel und sind zusammen dahin gefahren. Insg. saßen 4 Leute im Auto. Der Fahrer hatte seinen Führerschein erst seit 2 Wochen und ist mir schon auf dem Schulhof aufgefallen, da er selbst auf der vollen Ausfahrt ziemlich schnell rückwärts rausfuhr ohne auf irgendjemanden zu achten.
Schon während der Hinfahrt soll er ziemlich scheiße gefahren sein und als der andere meinte er soll gefälligst langsamer fahren hat der Fahrer ihn nur ausgelacht und ist noch schneller gefahren.
Nach dem Spiel wollte der 2. natürlich nicht mehr mitfahren und rief sogar einen Freund und seinen Bruder an ob sie ihn nicht abholen könnten. Später meinte der Bruder mal, dass er doch Zeit gehabt hätte nur einfach keine Lust gehabt hat. Ich weiß nicht wie man soetwas sagen kann, aber was er auch immer gemacht hatte er hätte stattdessen das Leben seines Bruders retten können und deshalb macht er sich auch diese Vorwürfe.
Auf jedenfall blieb ihm dann nichts übrig wieder mitzufahren und hat sich dazu entschieden sich hinter den Fahrer zu setzen, damit er nicht auf ihn reagieren oder ihn sehen muss.
Der Fahrer fuhr jetzt natürlich noch schlimmer und es kam dann zu einem Unfall als die Straße endete. Er fuhr über leicht erhöhte Schienen und machte dadurch einen kleinen Sprung und war ohnehin viel zu schnell sodass er auf die andere Straße geriet und ein Mercedes direkt von links und ungebremst mit dem Wagen kollidierte. Beide Leute, die links saßen waren sofort tot, die anderen beiden lagen 4 Wochen lang im Krankenhaus.
Die Beerdigungen fanden am darauffolgenden Mittwoch und Donnerstag statt. Mein Nachbar war einer der 6 Sargträger des Jungen, der hinten saß. (Zufällig war er auch der Sohn eines meiner Lehrer, der schließlich zu einem psychischen Wrack wurde. Seine Art zu unterrichten sah nach dem Unfall so aus, dass er in den Raum kam, Aufgaben stellte, den Raum verließ und kurz vor schluss wieder kam.)
Es ist schon ein komisches Gefühl, wenn ein Sarg an einem vorbeirollt und man weiß wer drin ist... und warum.