Ich finde auch du gehst auf das Problem an dem Beispiel gar nicht ein. Es ist zwar Rassismus, wenn jemand einen schwarzen im Görlitzer Park in Berlin fragt, ob er ihm Drogen verkaufen kann. Weil er implizit erwartet, dass alle Schwarzen Drogenhändler sind. Gleichzeitig ist es in dieser Situation aber völlig aberwitzig sich darüber zu beschweren, da tatsächlich hunderte von Schwarzen dort genau das tun.
Sagen wir mal ich gehe als Deutscher um 2 Uhr nachts an den Ballermann und ein paar Spanier schauen mir argwöhnisch hinterher ob ich gegen eine Mauer pinkle. Dann fühle ich mich zwar zu Unrecht vorverurteilt. Aber ich kann mich wirklich nicht beschweren, wenn vor mir Tausende andere besoffene Deutsche genau diese Erwartungshaltung geprägt haben.
Die Zuwanderung in Berlin bspw. schafft an vielen Stellen Probleme, die weder den Einheimischen noch den Zuwanderern einen Vorteil bringen. Einem Schwarzafrikaner, der über Jahre Drogen vertickt und somit ein Leben in der der Kriminalität verbringt, ist ja nicht wirklich geholfen. Es ist ein Scheissleben. Und die Junkies, denen er die Drogen verkauft und die Mütter, die mit ihren Kleinkindern daran vorbeilaufen, haben auch alle nichts davon. Es ist ein echtes Problem. Die "Rassismus"-Keule hilft dabei niemandem.
Was du bewusst ausser acht lässt , ist, dass es Menschen in Deutschland und in Berlin und sonstwo gibt, die die Drogen im großen Stil kaufen, schmuggeln, herstellen und die Drogen für den Markt auf den Strassen bereitstellen. Und das können sie nur tun, weil sie privilegiert sind und weil sie über das Kapital verfügen, um so ein Geschäft und um solche Strukturen aufzubauen und zum Laufen zu kriegen. Und da sind nicht nur Immigranten beteiligt...da sind auch Deutsche bei beteiligt.
Was du auch ausser acht lässt....du sprichst von bestimmten Milieus. Was du ausser acht lässt, es kaufen sehr viele Deutsche bei diesen Dealern. Die Dealer verkaufen überwiegend Gras. Käufer und Konsumenten von Gras bezeichnet man nich einfach als Junkies. Du müsstest jeden Menschen als Junkie bezeichnen , der regelmäßiger Alkohol trinkt.
Was du ausser acht lässt, die Geschichte der Geflüchteten, ihre Umstände und Bedingungen , denen sie hier ausgesetzt sind. Das bedeutet, die psychischen aber auch die physischen Belastungen zu erkennen und anzuerkennen. Ihnen wurde auf dem Fluchtweg oftmals großes Unrecht angetan, sie waren der Willkür anderer ausgesetzt. Ich habe mit einigen Geflüchteten geredet und sie schilderten mir , dass sie von der Polizei misshamdelt und gefoltert wurden.
Viele von den Geflüchteten leiden unter PTBS . Mit dem Verkauf von Gras finanzieren sie sich selbst und Familienmitglieder. Die meisten von ihnen würden gerne legal arbeiten....sie bekommen aber keine Arbeitserlaubnis. Viele von ihnen sind willkürlichem und instutionalisiertem Rassismus ausgesetzt.
Es ist immer sehr einfach und leicht auf eine gewisse Gruppe mit dem Finger zu zeigen aber hast du mal versucht, dir ein weltpolitisches Bild über die Lage und Situation zu machen und dir die Ursachen von Flucht und Vertreibung anzuschauen. Ist dir das alles klar und bewusst?