Man muß es mal differenziert sehen. Zum einen ist die österreichische Fremdenfeindlichkeit nicht überall gleich. Der Tiroler Bauer* ist aus Prinzip (und z.T. auch aus Erfahrung) gegen alles fremde, egal wo es her kommt. Fastfood, EU, Wiener, Südtiroler oder was auch immer. Nur Touristen erträgt er, weil sie ihm das Geld bringen, das er braucht.
Anders ist es in Wien. Deutsche sind "Piefke" oder der große Bruder, je nach Situation. Westeuropäer werden geduldet, Amerikaner ertragen, aber richtig leidenschaftlich gehaßt werden die Ost- und Südeuropäer oder alles, was noch dunklere Haut hat. Die nehmen nämlich den aufrechten Österreichern Arbeit und Frauen weg. Dabei sollte gerade der Wiener vorsichtig sein und einmal im Telefonbuch unter "V" nachschlagen: Vltava, Vanzotti, Vujovic, Vraticek, Vörheny,... Das ganze Repertoire des k.u.k. Reiches eben. Österreichische Rassisten sind ein Widerspruch in sich, aber dennoch gibt es sie. Aber irgendwie gehört es eben auch zur Mentalität, über alles zu nörgeln. Es ist schwierig, "echte" Nazis von denen zu unterscheiden, die aus einer Laune heraus ausländerfeindliche Äußerungen machen.
Dennoch oder gerade deswegen ist das Phänomen FPÖ erschreckend.
Andererseits ist es schon wahr, das viele Ausländer auch eine hervorragende Zielscheibe abgeben, weil sie fast alle Vorurteile erfüllen. Wenn ich aber so lese, was hier zuweilen geschrieben wird, erscheinen mir die Österreicher plötzlich wieder sehr moderat...
Wie heißt es so schön:
Alle Menschen sind Ausländer- fast überall.
Alle Rassisten sind Arschlöcher- überall!
*Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel