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Das Kosovo der Kosovo-Albaner ist eine Realität – für Serbien ist es an der Zeit, ihr endlich ins Auge zu blicken
Serben protestieren am 24. Februar in Genf gegen die Unabhängigkeit Kosovos. (Bild: Reuters)
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Auf der anderen Seite des Spiegels
Das Kosovo der Kosovo-Albaner ist eine Realität – für Serbien ist es an der Zeit, ihr endlich ins Auge zu blicken
Mehr als einen Monat nach der Unabhängigkeitserklärung Kosovos hat sich der Zorn der Serben über die Abspaltung der unter dem Milosevic-Regime jahrelang drangsalierten Provinz noch immer nicht gelegt. Im serbisch besiedelten Nordkosovo kommt es immer wieder zu Unruhen. Der serbische Schriftsteller Vladimir Arsenijevi fordert seine Landsleute auf, den Opfermythos endlich abzulegen und sich mit den Realitäten zu arrangieren. ...
Mehr als einen Monat nach der Unabhängigkeitserklärung Kosovos hat sich der Zorn der Serben über die Abspaltung der unter dem Milosevic-Regime jahrelang drangsalierten Provinz noch immer nicht gelegt. Im serbisch besiedelten Nordkosovo kommt es immer wieder zu Unruhen. Der serbische Schriftsteller Vladimir Arsenijevi fordert seine Landsleute auf, den Opfermythos endlich abzulegen und sich mit den Realitäten zu arrangieren.
Von Vladimir Arsenijevi
meine lieben serbischen nachbaren und mitmenschen....
hier ein beitrag welcher zeigt das die serbische gesellschaft leider nichts von den kriegen aus den 90er jahren gelernt hat.
und wenn es um kosova geht müssen die serbischen bürger verstehen das sich die albanische mehrheit im kosova nicht unterdrücken lässt.
wie ihr wisst ist mir das ansehen bezw. das beurteilen von ahnungsloseen-user egal betreffend meiner person.
die freiheit welche mir gegeben ist da ich im westen lebe um darauf aufmerkamkeit zu machen werde mir immer wieder in anspruch nehmen.
will auch nicht das serbische verurteilen oder mir anmassen die richtigung anzugeben....
jedoch anregeungen schaffen sich damit auseinderzusetzen.
dieser artikel beschreibt einfach einmal mehr sich mit der realität zu befassen statt sich in konservative-nationlistische mythen einspannen zu lassen.
erst wenn wir bereit sind realitäten wahrzunehmen kann eine zukunft eine chance haben.
das geht an alle vorallem aber zürich un die liberalen serben......
ein anspruch auf etwas bedeutet noch lange nicht die grenzenlose freiheit andere dadurch unterdrücken zu müssen....
hier eine passage aus dem berich;
Erstaunlich indes waren die Ausschreitungen eigentlich nicht. Solches passiert immer, wenn schwere Perzeptions- und Denkstörungen vorliegen – es ist ein Abgrund, der in Serbien immer tiefer und breiter wird seit der Ära Milosevic. Niederschmetternd aber ist die Tatsache, dass seit jener düsteren Epoche mittlerweile fast eine Dekade vergangen ist. All die Jahre seither hätte Serbien besser nutzen können und müssen. Es hat niemals eine grossartigere Gelegenheit gegeben, ein neues Serbien entstehen zu lassen, als nach dem Sturz Milosevics. Die Chance wurde verpasst, sich von dessen Erbe zu befreien, sich in den neuen Umständen zurechtzufinden, die neuen Realitäten zu akzeptieren und einen neuen, rationalen Zugang zu Problemen zu finden, wie Kosovo eines darstellt. Zu keinem Zeitpunkt wurde solches ernsthaft versucht. Stattdessen ergingen sich die Politiker in nationalistischem Jammern über den serbischen Opfergang und das verlorene «Herz Serbiens». «Kosovo je Srbija!», ertönte die immergleiche Litanei.
Kosovo war einst ein Teil Serbiens, ist es aber nicht mehr und wird es wohl nie mehr sein. Serbien aber war, ist und bleibt anscheinend noch sehr lange ein Land auf der anderen Seite des Spiegels. Es besteht kein Zweifel, dass Serbien heute einsam, verwirrt und unverstanden ist. Es ist schwer auszuhalten, mit fast dem ganzen Rest der Welt in gestörten Beziehungen leben zu müssen. Es ist nicht in Ordnung, so allein zu sein. Wenn man aber mit allen Nachbarn zerstritten ist, wäre es logisch, sich zu überlegen, ob der Grund eventuell nicht bei einem selber liegt.
Die meisten Serben jedoch sehen das nicht so. Selbstbeobachtung war nie eine serbische Stärke. Die Serben sind verletzt und empört, sie fühlen sich betrogen und verraten von der Europäischen Union wie von den unmittelbaren Nachbarn, sie finden, es werde ihnen dreiste Gewalt angetan. Sie sehen nicht ein, dass sie, zum Teufel, selber schuld sein sollen, haben keine Ahnung, wofür sie in solchem Masse büssen müssen. Sie finden, dass Kosovo ihnen genommen wurde, dass Kosovo ihnen gehört und dass dieses Recht keiner in Frage stellen darf.
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zieht euch das rein...
erst wenn wir uns als menschen respektieren wir ein friedliches zusammen leben möglich sein.
danke