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Referandum 2017

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So, damit bekommt die EU ihr Wunschergebnis. Keine ernsthaften EU-Gespräche mehr, nur noch Alibi-Treffen, keine große Eventvergabe wie die Ausrichtung einer Fußball-EM in der Türkei und keine Änderung ihrer bisherigen Türkei-Politik. Es ist absolut naiv anzunehmen, dass die politische Elite der EU etwas Gegenteiliges als ein "Ja" zum Referendum unterstützt hätte. Natürlich dürfen sie das nicht öffentlich sagen. Jetzt hat man für alle Zukunft eine begründete Legitimation so mit der Türkei umzugehen, wie man mit der Türkei umgeht. Hätten die Türken beispielsweise einen charismatischen Präsidenten, müsste man sogar anfangen ernsthafte EU-Gespräche zu führen. Mit Erdogan und das Ergebnis des Referendums erschließt sich das alles. Keiner dieser schlauen Menschen will die Türkei in der EU haben, allein schon da sie von ein zum anderen Tag die zweitmeisten EU-Abgeordneten haben würden.

Vorab sei gesagt; für die politische Klasse der Leitländer der EU arbeiten im Hintergrund Experten. Die kennen sich bestens mit der Mentalität der Türken aus, besser als die Türken selber (das gilt auch für eine Reihe anderer Länder). Sie haben genau gewusst, dass eine aggressive Politik und Presse gegen die Türkei während des Wahlkampf Erdogan in den Händen spielen wird und nicht das Gegenteil bewirken wird. Es haben zigtausende unentschlossene Türken letztendlich für die Verfassungsänderung abgestimmt, als Trotzreaktion und der "Jetzt-erst-Recht"-Mentalität. Gleichzeitig haben sie hinterfotzig davon gesprochen, wie sehr ihnen das Wohl der Türken am Herzen liegt und die Türken sich ja gegen die Verfassungsänderung stellen sollten. Seit wann hat sich Europa aber je um das Wohl der Türken großartig interessiert?

In folgenden Ländern gab es ernsthafte politische Streitigkeiten bezüglich des AKP-Wahlkampfs: Deutschland, Österreich, Niederlande, Belgien, Frankreich und Schweden. Bis auf Schweden wurde in allen diesen Ländern mit weiten Abstand für die Verfassungsänderung gewählt mit Ergebnissen, wie sie nicht mal in den tiefsten Bergdörfern der Türkei zu finden sind. Über 70% "Ja"-Stimmen in Österreich, Holland und Belgien, beim letzteren sogar 75% (!).

Für dieses Wahlergebnis, dass die ganzen Türken regelrecht in zwei geteilt hat, sind die oben genannten Leitländer der EU verantwortlich. Sie haben jetzt genau das Ergebnis, was sie haben wollten. Nichtsdestotrotz müssen sich die Türken selber Fragen, wie sie so ein Referendum unterstützen konnten, dass ihnen keinen einzigen Vorteil in ihrer Lebensqualität bringt

Oh jeeee.....die arme Türkei....die EU kümmert sich ja nicht um das Wohl der Türken, das ist ja so gemein.... weil die haben ja schließlich keine eigene Politik und so... :(
 
:-k historische chance?
die chance dazu gab es nicht wirklich, was sagt damals sarkorzy und merkel? iwas wegen volksabstimmung und previligierte mitgliedschaft oder?

ja, kann man im Grunde genommen auch so sehen: wahrsch war es zu keinem Zeitpunkt wirklich ein Anliegen ...

und alles was dann passierte,
ist wie ein self fulfilling phrophecy... inkl. dem Ergebnis gestern
 
Was bringt es, wenn die guten Reformen in kürzester Zeit durch schlechte Entscheidungen vor die Wand gefahren werden?

Die Österreicher fordern nun zu Recht ein Ende der Beitrittsverhandlungen.
KURC PODVUKAO CRTU: Budimo iskreni, Turska je zavr?ila sa EU - Kurir

Das Referendum sollte nicht als Grund dienen, um die EU-Beitrittsverhandlung mit der Türkei zu beenden. Ein klares "Nein" zu einem EU-Beitritt der Türkei hätte schon viel, viel früher unterstrichen werden müssen. Die EU schläft aber wieder ... wie immer ...
 
Na aus dem stehgreif raus fällt mir das mit Zypern ein.....regelwidrig ein eu Staat militärisch zu besetzen ist halt nicht vom Vorteil.....dann ging es noch um Menschenrechtsverletzungen.....so weit ich mich erinnern kann.

Die zypern Story ist sehr sehr sehr alt..... da hätte man aufgrund dessen niemals irgendwelche Verhandlungen und Partnerschaften beginnen dürfen.
Die Wahrheit ist, dass die konservative Europas die Türkei niemals wollte.
Und heute ist es wie es ist. Nur die EU selber sieht wieder keine Fehler bei sich....
 
Hat die EU ihn nicht mal als Reformer ausgezeichnet vor einigen Jahren? Ganz spektakuläre :lol:
Das ist doch totaler Schwachsinn den ihr hier vom Stapel lasst.

- - - Aktualisiert - - -



Wie jedoch war der Weg vom Liebling Erdogan zu dem was heute ist?
Eine Geschichte sollte man von Anfang an erzählen

Ich schrieb doch: als Wirtschaftsreformer OK, politisch war Erdolf aber von Anfang an ein schlimmer Finger, der die EU nie überzeugt hat. Nun hat er seine wahre Fratze mit dem Referendum gezeigt und die EU hat gut daran getan mit Erdolf keine EU Beitrittsgespräche zu führen. Ende der Geschichte.
 
Potz Blitz

. Offizielle Verhandlungen gibt es seit 2005, nachdem das politische Kriterium der Kopenhagener Kriterien für erfüllt betrachtet wurde. Seither gerieten die Verhandlungen mehrmals ins Stocken. Vor allem die Frage nach der Anerkennung Zyperns führte immer wieder zu Konflikten. Zudem kritisiert die Europäische Union regelmäßig Menschenrechtsverletzungen und Verstöße gegen die Meinungsfreiheit. Am 20. März 2016 trat da

und warum hat man da nicht weiterverhandelt und einen Kompromiss gefunden?

passiert ja im Augenblick genauso mit Serbien und die Anerkennung von Kosovo ist das "Verhandlungspfand"
 
Genau das war dann der Grund für seinen 180 U-turn....

Ein Grund sicher, aber das er von Demokratie nicht viel hält war auch klar. So hat er sich seinerzeit geäußert und darauf hat er auch mit jedem Stück Macht mehr hingearbeitet. Er hat keine 180° Wende gemacht, er hatte schon immer dieselben Standpunkte und Vorstellungen für seine Türkei, das durfte er nur nicht so offensichtlich zeigen, sonst wäre er jetzt nicht da wo er ist.
Er hätte ebenso daran arbeiten können die Punkte, die noch zu einem Beitritt nötig waren zu erfüllen oder zumindest darüber angemessen zu verhandeln. Diese Chance war da.
Jetzt zu sagen die EU wäre am Ergebnis dieses Referendums schuld wäre zu einfach.
 
Die zypern Story ist sehr sehr sehr alt..... da hätte man aufgrund dessen niemals irgendwelche Verhandlungen und Partnerschaften beginnen dürfen.
Die Wahrheit ist, dass die konservative Europas die Türkei niemals wollte.
Und heute ist es wie es ist. Nur die EU selber sieht wieder keine Fehler bei sich....

Richtig ... und das ist nur einer von mehreren Gründen.
 
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