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Reform der Republik Mazedonien

Steuergelder sind für mich staatliche Zuschüsse, was so doch nicht stimmt. Es ist mir nicht bekannt, dass die Mazedonisch-Orthodoxe Kirche und die Islamische Glaubensgemeinschaft Mazedoniens vom Staat finanziert werden. Wäre mir neu.

Es ist dann aber etwas anderes, wenn die Gläubigen unabhängig vom Staat die Kirchensteuern und die Muftiats-Abgaben zahlen. Die Dienste von Kirche und Grossmuftiat sind nicht kostenlos. Und auch Popen, Imame und Verwalter müssen bezahlt werden. Und wer nicht zahlen will, der muss nicht. Der tritt aus der Kirche aus bzw. streicht seinen Namen im Muftiats-Register. Dann gibt es aber beispielsweise auch keine Bestattungsdienste mehr.

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Ich bin ja selber ursprünglich ein Seljake. Bin ja auch im Dorf aufgewachsen. Auch wenn es ein Schweizer Kaff war. :lol:

Da hast du eben Recht. Und das wollte ich Metho erklären im vorigen Post.

es geht nicht um staatliche zuschüsse an moscheen oder kirche, es geht darum, das der vahabi behauptet dass das gesamte geld wo ihm zusteht von den einnahmen aus der touristenbranche nach skopje fliesst.

ich habe ihm gesagt wo das geld ev. hängen bleibt.

Was will man mit gejammer das so von negativer energie besessen ist.

vielleicht fliesst das geld zu deine politiker und in moscheen...

wie gesagt... bei seine vertreter und ev. findet etwas geld davon den weg zu den moscheen. er muss nicht meinen das es immer und nur die vmro alleine ist wo da gelder abzweigt.

hier nochmals sein beitrag:

Nach Schweizer Vorbild natürlich. Es kann und darf nicht mehr sein, dass unser Geld fast nur nach Skopje fliesst. Wisst ihr überhaupt, wieviel Geld in Struga Ohrid umgesetzt wird? Es sind garantiert Millionen jährlich und nur in der Tourismusbranche, im Sommer. Nirgendwo in Mazedonien, wird mehr Geld verdient wie bei uns und was machen die VMROisten damit? Grässliche und billige und unglaublich teure Statuen bauen und das in der Dreckstadt Skopje, wo niemand hingeht, ausser paar Schülergruppen und Auslandsmazedonier, die man ihres Geldes beraubt, indem man ihnen ein "Schnelleres Verfahren" verspricht. Wäre es doch wenigstens das schöne Bitola, wenn nicht Struga oder Ohrid-wo jährlich zigtausende, treue, immer wiederkehrende Touristen hingehen.
 
Haben wir das bis hier hin geklärt? Das es nicht förderlich ist, wenn sich Popen und Muftis, Kirche und Moschee die Hosen vollstopfen.
Das es genauso bescheuert und destruktiv ist, wie das Handeln korrupter Politiker, egal ob albanische Makedonier oder slawische Makedonier etc. und das Gelder für sinnvolle Sachen eingesetzt werden sollten, die der gesamten Gesellschaft zu Gute kommen.
Einige Statuen und Gebäude und auch die Alexanderstatue sehen ja wirklich toll aus aber im großen und ganzen hat man da maßloß übertrieben. Und das ist nur eine Sache von vielen, wo Gelder verschwendet werden und wo sich bestimmte Leute in Makedonien bereichern etc.

Und Leute, ich weiß ja, was der Glaube bei einigen Leuten für einen Stellenwert hat, egal ob bei Orthodoxen oder bei Muslimen aber hey, wird es nicht langsam auch in Makedonien Zeit, ein paar Gänge runterzuschrauben? Religionsfreiheit ja und sie ist auch im Gesetz als Recht für jede und jeden verankert aber es sollte Privatsache bleiben. Sobald sich Missionare und politisch religiös Motivierte die Klinke in die Hand geben sollte Alarm geschlagen werden. Wir brauchen Bildung und wir brauchen gewisse Grundlagen für die Menschen, wie zb. eine gesetzliche Krankenversicherung für alle Bürger in Makedonien. usw.

@Nik

Viele Punkte die du aufgezählt hast sind richtig und gut, ich bin bei vielen Punkten bei dir.



  • der Nationalstolz der Mazedonier und ihre Angst vor einem Verlust ihrer staatstragenden Macht
  • die Opfer-Inszenierung vieler mazedonischer Albaner, welche sich mit aktuellen Gesetzen gar nicht auskennen (oder bloss so tun) und denken, dass die Albaner in einem apartheid-ähnlichen System leben
  • die grottenschlechte Geschichtsaufarbeitung; VMRO-Befreiungskampf im 19. und 20. Jahrhundert, UÇK-Revolte 2001, Kollaboration der Albaner mit faschistischem Albanien und Kollaboration der Mazedonier mit faschistischem Bulgarien; allgemein das falsche Geschichtsverständnis mit «albanischer Masseneinwanderung», griechisch- und illyrisch-antiken Phantasien, Verhältnis zu dem Slawen in Griechisch-Makedonien, etc.
  • Und das vierte Problem umfasst die grassierende Korruption, die Bürokratie und die schlechte Organisation, allen voran die Realisierung des Ohrider Rahmenabkommens: während beispielsweise in einigen mehrheitlich albanischsprachigen Gemeinden das Mazedonische fast völlig verbannt wird, wird in einigen Gemeinden mit albanischsprachiger Minderheit (ab 20%) viel zu wenig das Ohrider Rahmenabkommen respektiert, ausserdem gibt es fast keine Regelung auf staatlicher Ebene, wie man mit der albanischen Sprache verfährt; muss man sich zweisprachig präsentieren oder nicht, sollen alle Museen zweisprachig sein oder nicht, etc., dann das (für mich) unnötige, aber emotionale Problem der Strassenschilder, die manchmal nur auf Mazedonisch sind, manchmal statt auf Albanisch auf Französisch sind, etc.


Das rot markierte ist zb. ein Punkt den du gut erkannt hast. Es ist wie in anderen Ländern auch. Das sind eben Ängste, die sind real und es gibt genug Leute, die mit diesen Ängsten "spielen" bzw. diese Ängste als Instrument für ihre Politikgestaltung nutzen, auf beiden Seiten. Dabei sollte den Menschen die Angst genommen werden, in dem man den Menschen klar macht, dass dieses Land und die Menschen die in diesem Land leben viele Möglichkeiten haben, eben diese Land fortschrittlich und konstruktiv zu gestalten. Das die Makedonier (alle) auf die Strasse gehen können, das haben sie in der letzten Zeit auch gezeigt. Den Menschen muss klar werden, dass sie sich gemeinsam gegen die Korruption im Land zur wehr setzen sollten.
Das ist es, Lube. Darauf wollte ich eigentlich hinaus, dass die Menschen in Mazedonien ein neues «Wir»-Gefühl brauchen und endlich dieses «Wir und Ihr» ablegen. Wir sind ein Land und wir können es nur gemeinsam besser machen. Nationalismus bringt niemandem etwas. Deshalb sollte die VMRO-DPMNE ihre nationalistische Propaganda herunterfahren. Dasselbe sollten auch einige albanische Politiker tun.
 
Das ist es, Lube. Darauf wollte ich eigentlich hinaus, dass die Menschen in Mazedonien ein neues «Wir»-Gefühl brauchen und endlich dieses «Wir und Ihr» ablegen. Wir sind ein Land und wir können es nur gemeinsam besser machen. Nationalismus bringt niemandem etwas. Deshalb sollte die VMRO-DPMNE ihre nationalistische Propaganda herunterfahren. Dasselbe sollten auch einige albanische Politiker tun.
In diesem Punkt muss ich sagen, dass solche Sachverhalte mehr von außen aus der Diaspora schlimmer wirken als sie in Wirklichkeit im Alltag sind. Es ist ja nicht so dass jetzt ein Mazedonier nicht bei einem Albaner einkaufen geht oder umgekehrt (ok vielleicht manche schon, aber das müssten wirklich Ausnahmen sein). Das die VMRO runterfährt kann man denke ich nach der Wahl jetzt vergessen. Ganz im Gegenteil: Sofern sie in der opposition sitzen, haben sie erst recht viele Gründe um das Spiel weiter zu treiben.


Und Nik zu der Diskussion gestern

Meine Stellung zu dem Punkt bezüglich des Ändern der Hymne und Flagge bezieht sich nicht darauf das ich etwa ein patriotischer Sturrkopf bin - oder eventuell sein will, subjektive Impulse hat nun jeder mal-.
Es ging auch primär um den eigentlichen Zweck dieser Reform. Dieser wäre ja das Miteinander, die Versöhnung und die Harmonie.
Jedoch würde es beim Erfüllen dieser Forderungen zum Gegenteil kommen. Man stellt quasi 20-30% zufrieden, während die übrigen 65% ihnen die Schuld für diese Änderung geben.
Aus diesem Grund ist ja auch der Punkt mit dem Genozid schwachsinnig, wie du mir gestern zugestimmt hast.
Nicht einmal die fortgeschrittenen Länder Europas sind für derartige Veränderung im Sinne vom Beschneiden der wertekonservativen Elemente bereit, dann wird Mazedonien ebenso nicht in der Lage sein.
Ich zwinge dir weder Flagge und Hymne an, aber bitte befolge ebenso diese Prämisse.
 
Na ja, ein Teil der erwirtschafteten Gewinne in Ohrid und Struga fliesst sicher als Steuern in die Staatskasse, die sich nun mal in Skopje befindet. Ich würde aber nicht sagen, dass das ganze Geld dorthin fliesst. Man muss sich bloss mal Ohrid anschauen, wie viele Investitionen in die Infrastruktur gemacht wurden, sogar in den albanischen und türkischen Quartieren (zwar mit Verspätung :lol: ). Die Strassen sind mehrheitlich gut, die Fussgängerzonen sind klar markiert und als solche ausgebaut. Die Müllentsorgung funktioniert. Die Umfahrungsstrasse ist vor ein paar Jahren neu eröffnet worden. Die Wasser- und Stromversorgung funktioniert. Natürlich nicht in gleicher Weise wie in Mitteleuropa, aber für Mazedonien sind das luxuriöse Zustände. Usw.

Und was Struga angeht: Ramiz Merko, der vorige albanische Bürgermeister aus Ladorishta, hat so gut wie keine Investitionen in der Stadt getätigt. Alles Neue war entweder Privatinvestition in Form von Hotels, Restaurants und Wohnblocks oder bloss Wahlkampf in Form von 500 Meter neuem Asphaltbelag. Merko gehört deswegen ins Gefängnis. Erst mit Ziadin Sela, dem jetzigen albanischen Bürgermeister aus Livadhia, hat sich so einiges in der Kleinstadt getan. Der Hauptplatz mit dem kommunistischen Monument, das völlig verkümmert war, wurde vollumfänglich saniert. Die Zweisprachigkeit der Stadt ist mehr und mehr allgegenwärtig. Eine neue Promenade entlang des Schwarzen Drins wurde eröffnet. Eine neue Fussgängerbrücke wurde eröffnet. Die Müllentsorgung funktioniert viel besser als vor ein paar Jahren. Ein Kreisel wurde beim dichtesten Verkehrsknotenpunkt im Norden der Stadt eröffnet. Und ich habe noch nicht die Investitionen in den Dörfern genannt, die zwar nicht so zahlreich sind, sich aber doch nicht nur auf Ladorishta beschränken, wie das bei Merko zuvor der Fall war.

Und dass die reichen Leute aus der Diaspora in Hochzeiten, Häusern und Autos ihr Geld verschwenden und damit keine Wirtschaft ankurbeln, das sollte eh allen verständlich sein. Dieses Geld wird bloss aus dem Fenster geworfen. Reiner Konsum. Damit baut man keine Wirtschaft aus.
 
Aber Indiana hat doch recht was er über slawisch Orthodoxe schreibt. Die sind ziemlich Nationalistisch.

Muslime sind genauso nationalistisch. Ich komme aus einer muslimischen Familie und aus einem muslimischen Dorf.
Das hat ziemlich wenig mit der Religion zu tun sondern eher mit der Nationalität die auf den religiösen nationalen Mythos basiert. Deswegen ist man eher religiös weil man nationalistisch ist und nicht nationalistisch weil man religiös ist.
 
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