Am 1. April 1955 erschütterte eine Serie von Bombenanschlägen die Hauptstadt
Nikosia, was als Geburtsstunde der „Nationalen Organisation zypriotischer Kämpfer“ (
EOKA) angesehen wird. Diese wollte die
Enosis mit Waffengewalt erkämpfen. Die Briten bekamen trotz Hausdurchsuchungen,
Ausgangssperren und Massenfestnahmen die Lage nicht unter Kontrolle. Daher rekrutierten sie aus Teilen der zyperntürkischen Bevölkerung eine „Anti-Terror-Einheit“. Gleichzeitig bildete sich mit Hilfe aus
Ankara eine türkischzypriotische bewaffnete Organisation, die versuchte, die Teilung Zyperns, türkisch
Taksim, herbeizuführen. Am 7. Juni 1958 explodierte am türkischen Pressebüro in Nikosia eine Bombe. Dies war der Funken, der zum schleichenden
Bürgerkrieg führte. Die britische Kolonialmacht unterstützte indirekt die Spannungen, indem etwa gezielt Polizisten und Sicherheitskräfte, die der jeweils anderen Ethnie angehörten zu Schikanemaßnahmen angewiesen wurden. Man erhoffte sich die Spannungen nutzen zu können, um die Kolonialherrschaft zu stärken, und die Unabhängigkeitsbestrebungen zu unterbinden. Gleichzeitig drohten Griechenland und die Türkei wegen des Zypern-Konfliktes in einen Krieg zu geraten. Die
USA versuchten zu schlichten, und auch Makarios erklärte nun, dass er nicht unbedingt an der
Enosis festhalte.
Daraufhin wurden die
Zürcher und Londoner Abkommen geschlossen, die aus mehreren Verträgen, Abkommen und Deklarationen bestanden und festlegten, dass Zypern ein unabhängiger Staat werden sollte. Im
Garantievertrag wurde vereinbart, dass alle vier Vertragspartner (Zypern, Griechenland, Türkei, Vereinigtes Königreich) dafür Sorge tragen müssen, dass es hinsichtlich Zypern von keiner Seite aus zu Angliederungs- oder Teilungsbestrebungen kommen darf und derartige Aktivitäten in einem dieser Länder von den jeweiligen Regierungen zu unterbinden sind. Bei Verletzung des Abkommens konnten die Garantiemächte Griechenland, Türkei und das Vereinigte Königreich notfalls auch im Alleingang Maßnahmen mit dem alleinigen Ziel ergreifen, die Bestimmungen der
Zürcher und Londoner Abkommen auf der Insel wiederherzustellen. Einige griechische Zyprioten (z. B.
Nikos Sampson) gaben an, dass sie sich wieder einmal von der Kolonialmacht Großbritannien bevormundet fühlten, weil sie trotz der Unterzeichnung durch ihren Repräsentanten (Makarios) glaubten, sie hätten bei der Ausarbeitung der Verfassung kein Mitspracherecht gehabt. Das griechisch-zyprische Volk stand jedoch mehrheitlich hinter der Verfassung, was auch darin zum Ausdruck kam, dass der Unterzeichner des Abkommens (Makarios) zehn Monate, nachdem er das Abkommen unterzeichnet hatte, zum Präsidenten gewählt wurde. Der Extremist
Nikos Sampson nannte als Vorwand für seine
Enosis-Bestrebungen, dass dieses Abkommen die Trennung der Volksgruppen festige, da die Minderheit der Inseltürken ein
Vetorecht in allen politischen Angelegenheiten erhielt. Die Verfassung mit ihrer Vielzahl von ethnischen Klauseln erschwerte die Entwicklung eines einheitlichen zypriotischen
Nationalgefühls zusätzlich.