Mehrere Tausend Leute empfingen am Donnertagnachmittag die Schweizer Nationalmannschaft bei ihrer Rückkehr aus der Türkei in Kloten. Es war der verdiente Lohn für eine WM-Qualifikation mit nur einer Niederlage in zwölf Spielen.
"Welcome to Heaven", so wurden die Schweizer Nationalspieler an Bord des Swiss-Charterflugs LX 9609 begrüsst. Die Crew des Airbus A340, der die Spieler und ihre rund 200 Begleiter wieder zurück in die Schweiz brachte, hatte ihre eigene Antwort auf die Provokation zum Empfang vier Tage zuvor am Atatürk-Flughafen in Istanbul. Fans hatten damals am Gate "Welcome to Hell" gewünscht.
Die wüsten Szenen hatten aus Schweizer Sicht mit der Abfahrt des Cars aus dem Fenerbahçe-Stadion am späten Mittwochabend ihr Ende. Am Flughafen wurden die Schweizer an einem eigenen Schalter speditiv eingecheckt; Polizisten führten die Nationalspieler ans Gate. Die Intervention auf politischer Ebene von Aussenministerin Michelin Calmy-Rey zeigte offenbar Wirkung.
Die mitgereisten Anhänger hatten Köbi Kuhn, der als erster des Teams den Zoll (innerhalb von nicht einmal einer Minute) passiert hatte, mit Applaus begrüsst. Und als die Mannschaft sich nach dem Passieren der Passkontrolle versammelte, hallten frohe Schlachtgesänge ("Super Nati") und Applaus durch die helle, mit Marmor austaffierte Abflughalle.
An Bord gab es abermals Applaus. Die Crew gratulierte dem Nationalteam zur erfolgreichen Qualifikation; sie zeige, was man gemeinsam erreichen könne. Captain Arthur Schatz erklärte, dass man auf dem Flug nach Deutschland einen siebenmonatigen Zwischenstopp in der Schweiz machen werde. Und die Spieler stiessen, gemütlich in den bequemen Sesseln der Business-Klasse, mit einem Glas Weisswein nochmals auf den Erfolg an.
Furios war schliesslich der Empfang nach der Landung um 15.15 Uhr in Kloten. Schon auf dem Rollfeld standen Flughafen-Mitarbeiter in gelben Vestons. Sie winkten den Spielern im Flugzeug zu und zeigten mit dem Daumen nach oben. Auf der Zuschauertribüne des Terminals 2 standen Hunderte Fans mit Flaggen, und auch das riesige Nationaltrikot der Credit Suisse prangte am Terminal.
Kaum ausgestiegen, stimmten die Fans die Welle an; Arbeiter auf dem Feld hielten selbstgebastelte Plakate hoch, darunter eines mit dem Text "Alex Musterknabe". Gelbe Vestons und andere denkbare Unterlagen wurden für Unterschriften gereicht; und in der Halle mit den Gepäckbändern drängten sich schon die ersten Fans. Seit 12 Uhr hatten sie sich im Flughafen versammelt; mehrere Tausend waren es schliesslich bei der Ankunft. "Diese Anerkennung kann man nicht kaufen", sagte Köbi Kuhn nach dem triumphalen Empfang. "Das berührte uns alle."
Die einzige Sprache die die Türken verstehen ist die Sprache der Gewalt. Ist schon schade das türkische Regierung erst auf politischen Druck reagieren tut.