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Rumänischer Präsident schlägt die Vereinigung mit Moldawien (Bessarabien) vor!

radeon schrieb:
ja eben... Es war davor lange zeit russisch BESETZT...
"Besetzt" ist auch nur ein Wort. Der Punkt ist, daß die Russen dort das Sagen hatten und der Region ihren Stempel aufgedrückt haben; die Nachwirkungen davon merkt man ja heute noch gut genug.
Die Uhr kann man nicht zurückdrehen, die Moldawier haben nun im Laufe ihrer wechselvollen Geschichte zwischen Moldau/Rumänien und Russland/UdSSR ein eigenes Bewußtsein entwickelt, und jetzt ist halt die Frage, ob sie überhaupt wieder mit den Rumänen vereinigt werden wollen oder ob ihre eigene Identität ihnen dafür nicht zu wichtig ist.
Was immer sie wollen, sollen sie machen.

Ich könnte mir aber vorstellen, daß das Russen- und Transnistrienproblem leichter lösbarer wären, wenn die rumänischen Moldawier keinen rumänisch-nationalen Kurs einschlagen würden, sondern eher die moldawische Identität betonten.
 
naja so wies aussieht ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich auf dem Balkan zwei Länder vereinigen wesentlich geringer als die dafür, dass sich ein Land mal wieder spaltet.
Mal sehen wieviele Länder Europa in so 10, 20 oder 50 Jahren hat... die Geschichte geht weiter ;-)
 
Letztendlich ist es ja okay, wenn es parallel zu einer europäischen Integration auch zu einer gewissen Regionalisierung kommt. Problematisch ist es nur, wenn das unter so extrem nationalistischen bzw. irredentistischen Vorzeichen geschieht wie auf'm Balkan....
 
Klar.. was mich am meisten stört ist diese sinnlose Abspaltung mit dem angeblichen Ziel der Selbstbestimmung, obwohl man absolut keine Ahnung hat was man wirklich anders machen will.
Auch die Art und Weise wie neue Völker und Nationen auf dem Balkan entstehen... Montenegriner und Mazedonier... meiner Meinung nach sind es völlig sinnlose Abschpaltungen und Differenzierungen. Es gibt ein kleines Detail in der eigenen Geschichte und schon soll man jemand komplett anderes sein.. man spricht nicht mehr Serbisch, sondern "Mazedonisch" und achtet plötzlich auf solche Sachen.

Niedersachsen hat auch ne völlig andere Geschichte als Bayern. Trotzdem sind beide Deutsche, bewahren ihre Identität ohne gleich sinnlose Grenzen zu schaffen und sich gegenseitig auszugrenzen.

Man kann einfach nur unendlich froh sein in einem Land wie Deutschland zu leben wo es egal ist ob man katholisch oder evangelisch ist und deswegen keine Kriege führen muss. Ich persönlich finde jede Religion und alles was da herankommt z.B. diverse Ideologien scheiße.

Ich schweie zwar jetzt etwas ab eine Sache werde ich jetzt mal los... ich hasse so shirts mit bestimmten Botschaften.
Z. B. "Punks not dead!"... ach ja.. wenn ihr Punks wirklich nicht tot seid, dann müsst ihr es mir nicht unbedingt unter die Nase halten. Wenn ihr leben würdet, dann würde ich es auch schon ohne so ein Shirt merken.
Und neulich sehe ich... "No Panic Im Islamic"... Bitte? So ein kleines Mädchen in Deutschland trägt son scheiß Shirt. Normal habe ich ja keine Angst vor Moslems, aber wieso muss man mir das extra sagen, dass ich keine Angst haben soll? Vielleicht weil einige Moslems glauben 200 Menschen in einer Madrider U-Bahn töten zu müssen? Vielleicht deswegen? Also entweder man ist Moslem und friedlich und braucht es auch niemandem zu sagen oder man ist ein Spastie, der sich für einen Moslem hält und Witze damit macht, dass einige, die sich ebenfalls für Moslems halten, Menschen im Namen Allahs töten wollen.

OK.. jetzt ist es raus... :roll: :roll: :roll:
 
Šumadinac schrieb:
Vasile schrieb:
Moldawien ist rumänisches Land, es wird mehrheitlich von Rumänen bewohnt und hat bis 1944 zu Rumänien gehört. Danach hat es die Sowjetunion annektiert.

Wieviel % Rumänen leben genau in Moldawien :?:

78% laut der Volkszählung von 2004.

Schiptar schrieb:
Wenn der rumänische Präsident das tatsächlich umsetzt, dann kann er sich aber seinen EU-Beitritt für die nächsten 20 Jahre in die Haare schmieren...
Im "Spiegel" oder der "Zeit" gab's in den letzten Jahren mal einen recht langen Artikel über Moldawien; da schien es, als sei die Partei, die die Vereinigung mit Rumänien befürwortet, nicht so ganz mehrheitsfähig, was vielleicht auch an der russischen Minderheit liegen könnte.

PS: Vasile, 1944 hatte Bessarabien gerade erst ein bißchen mehr als 20 Jahre zu Rumänien gehört; davor war es sehr lange Zeit russisch besetzt gewesen, um es mal möglichst pro-rumänisch auszudrücken.

Im Falle einer Vereinigung würde der Beitritt für höchstens 5 Jahre verschoben sein. Moldawien ist klein, und ein Wiederaufbau der Region würde sich die EU ohne große Schwierigkeiten leisten können.
Bessarabien stand zwar von 1812 bis 1918 unter russischer Herrschaft, doch so stark hat diese Periode die Mentalität der Bevölkerung nicht beeinflusst. Die breite Masse, die Bauern, hatte keinen Kontakt zu der zaristischen Verwaltung, das Schulsystem war kaum ausgebaut, die meisten besuchten gar keine Schule bis 1918. Die Rumänen lebten in einer paralellen Gesellschaft gegenüber den Russen und Russalnd. So konnte sich eine massive rumänische Bevölkerung erfolgreich erhalten.
In der Zwischenkriegszeit, als Bessarabien zu Rumänien gehörte , wurde ein richtiges Schulsystem ausgebaut, zwei Generationen von Schüler lernten in rumänischen Schulen. Die Rumänen lebten während der rumänsichen Herrschaft gleichberectigt gegenüber der anderen Ethnien Bessarabiens (was man über die zaristische Zeit nicht sagen kann, als die Gagausen, Bulgaren, Russen, Deutsche, Ukrainer und Juden einen privilegierten Status erhielten). In den ersten Jahren nach der Einführung der sowjetischen Herrschaft wurden 2,3 Mill. Rumänen nach Kasachstan deportiert (im Gegensatz zu den Wolgadeutschen kehrten fast alle nach 1953 nach Bessarabien zurück). 700.000 Rumänen wurden in dieser Zeit umgebracht. Fast jede moldawische Familie hatte Opfer in dieser Zeit. Man muss nicht sehr inteliogent sein, um sich als Moldawier die Frage zu stellen wann es besser war.
gantz davon abgesehen wäre eine Vereinigunug mit Rumänien ein Vorteil für die Moldawier: sowohl wirtschaftlich, als auch im Bereich der politischen Sicherheit (EU-Mitgliedschaft und NATO-Mitgliedschaft).

Eine Vereinigung Moldawiens mit Rumänien würde ein Zeichen geben dass sich auf dem Balkan ab und zu auch Länder vereinigen, nicht nur abspalten.

Ein echtes Hindernis im Wege der Vereinigunug sehe ich in dem Transnistrienkonflikt, der bis heute ungelöst ist.
 
radeon schrieb:
Vasile schrieb:
Hellenic schrieb:
Und was sagen die Moldawier dazu?

1994 hat man bei einer Volksbefragung gefragt ob man mit der Unabhängigkeit des Landes einverstanden ist. Die Mehrheit hat dafür zugestimmt. Die Gegner der Vereinigung haben das als eine Rückhaltung der Moldauer gegenüber der Vereinigung mit Rumänien interpretiert. Die Befürworter der Vereinigung hingegen haben das als eine Bestätigung der Lostrennung von der Sowjetunion interpretiert. Moldawien hatte sich 1991 von der Sowjetunion losgetrennt ohne dass die Bevölkerung befragt wird.

So richtig weiss aber keiner ob die Mehrheit der Bevölkerung für eine Vereinigung ist oder nicht. Es bestehen auch keine Umfragen in dieser Hinsicht.


Dann teu teu teu das es klappt..

Danke, Radeon!
 
Hellenic schrieb:
naja so wies aussieht ist die Wahrscheinlichkeit dafür, dass sich auf dem Balkan zwei Länder vereinigen wesentlich geringer als die dafür, dass sich ein Land mal wieder spaltet.
Mal sehen wieviele Länder Europa in so 10, 20 oder 50 Jahren hat... die Geschichte geht weiter ;-)

Laider ja. Du weisst doch wie die alten Römer sagten: Divide et impera! Das hat doch immer geklappt.
 
Hellenic schrieb:
Klar.. was mich am meisten stört ist diese sinnlose Abspaltung mit dem angeblichen Ziel der Selbstbestimmung, obwohl man absolut keine Ahnung hat was man wirklich anders machen will.
Ich sehe eigentlich nicht mal die Abspaltungen an sich als das größte Problem, sondern diesen Drang, existierende Staaten in ihre ethnischen Einzelteile zu zerschlagen und dann mit anderen Nationalstaaten vereinigen zu wollen, so wie's insbesondere serbische und albanische Extremisten gerne hätten.

Hellenic schrieb:
Auch die Art und Weise wie neue Völker und Nationen auf dem Balkan entstehen... Montenegriner und Mazedonier... meiner Meinung nach sind es völlig sinnlose Abschpaltungen und Differenzierungen. Es gibt ein kleines Detail in der eigenen Geschichte und schon soll man jemand komplett anderes sein.. man spricht nicht mehr Serbisch, sondern "Mazedonisch" und achtet plötzlich auf solche Sachen.
Das ist natürlich ein Standpunkt, wie er für Griechen in diesem nicht ganz untypisch ist. :mrgreen:
Ich würde die Montenegriner eher mit den Österreichern vergleichen als mit den Bayern (s.u.): ethnisch meinetwegen Serben (so wie die Österreicher ethnisch Deutsche sind), aber halt mit einer eigenstaatlichen Tradition und anderen kulturellen Einflüssen, so daß sie ein Eigenbewußtsein haben.
Und was die Mazedonier angeht... Also für mich sind das ganz klar keine Serben, das fängt schon mal bei der Sprache an, geht mit der Geschichte weiter und hört mit ihrem eigenen Selbstverständnis auf. Die einzigen, die die Mazedonier (aber komischerweise nur die Mazedonier in Vardar-Makedonien) als "Südserben" sehen, sind seltsamerweise die Serben. Darauf würde ich auch nicht mehr geben als wenn ein Grieche die Mazedonier in Ägäis-Makedonien als "slawophone Griechen" oder ein Bulgare die Mazedonier Pirin-Makedoniens als Westbulgaren bezeichnen würde. (Übrigens meine ich das nicht im rein politisch-staatsbürgerlichen Sinne.)
Aber lassen wir das, sonst wird das noch zu off topic...

Hellenic schrieb:
Niedersachsen hat auch ne völlig andere Geschichte als Bayern. Trotzdem sind beide Deutsche, bewahren ihre Identität ohne gleich sinnlose Grenzen zu schaffen und sich gegenseitig auszugrenzen.
Die Bayern bewahren sich halt mittels "Freistaat" und CSU ihre Sonderrolle. Außerdem ist der Unterschied, daß Niedersachsen und Bayern schon seit mehr als tausend Jahren Teil des gleichen Reiches bzw. Staates sind. Auf dem Balkan ist das nun mal alles ein wenig komplizierter.
 
Vasile schrieb:
Im Falle einer Vereinigung würde der Beitritt für höchstens 5 Jahre verschoben sein. Moldawien ist klein, und ein Wiederaufbau der Region würde sich die EU ohne große Schwierigkeiten leisten können.
Das ist nicht dein Ernst, oder? 8O

Vasile schrieb:
Eine Vereinigung Moldawiens mit Rumänien würde ein Zeichen geben dass sich auf dem Balkan ab und zu auch Länder vereinigen, nicht nur abspalten.
Das ist allerdings wahr.
Sie würde nur leider kein Zeichen setzen gegen den Gedanken des Ethnonationalstaats, der auf dem Balkan soviele Konflikte antreibt.

Vasile schrieb:
Ein echtes Hindernis im Wege der Vereinigunug sehe ich in dem Transnistrienkonflikt, der bis heute ungelöst ist.
Das ist richtig, allein schon weil die EU sich diesen Konflikt nicht aufhalsen lassen wird.
 
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