Šumadinac schrieb:
Vasile schrieb:
Moldawien ist rumänisches Land, es wird mehrheitlich von Rumänen bewohnt und hat bis 1944 zu Rumänien gehört. Danach hat es die Sowjetunion annektiert.
Wieviel % Rumänen leben genau in Moldawien :?:
78% laut der Volkszählung von 2004.
Schiptar schrieb:
Wenn der rumänische Präsident das tatsächlich umsetzt, dann kann er sich aber seinen EU-Beitritt für die nächsten 20 Jahre in die Haare schmieren...
Im "Spiegel" oder der "Zeit" gab's in den letzten Jahren mal einen recht langen Artikel über Moldawien; da schien es, als sei die Partei, die die Vereinigung mit Rumänien befürwortet, nicht so ganz mehrheitsfähig, was vielleicht auch an der russischen Minderheit liegen könnte.
PS: Vasile, 1944 hatte Bessarabien gerade erst ein bißchen mehr als 20 Jahre zu Rumänien gehört; davor war es sehr lange Zeit russisch besetzt gewesen, um es mal möglichst pro-rumänisch auszudrücken.
Im Falle einer Vereinigung würde der Beitritt für höchstens 5 Jahre verschoben sein. Moldawien ist klein, und ein Wiederaufbau der Region würde sich die EU ohne große Schwierigkeiten leisten können.
Bessarabien stand zwar von 1812 bis 1918 unter russischer Herrschaft, doch so stark hat diese Periode die Mentalität der Bevölkerung nicht beeinflusst. Die breite Masse, die Bauern, hatte keinen Kontakt zu der zaristischen Verwaltung, das Schulsystem war kaum ausgebaut, die meisten besuchten gar keine Schule bis 1918. Die Rumänen lebten in einer paralellen Gesellschaft gegenüber den Russen und Russalnd. So konnte sich eine massive rumänische Bevölkerung erfolgreich erhalten.
In der Zwischenkriegszeit, als Bessarabien zu Rumänien gehörte , wurde ein richtiges Schulsystem ausgebaut, zwei Generationen von Schüler lernten in rumänischen Schulen. Die Rumänen lebten während der rumänsichen Herrschaft gleichberectigt gegenüber der anderen Ethnien Bessarabiens (was man über die zaristische Zeit nicht sagen kann, als die Gagausen, Bulgaren, Russen, Deutsche, Ukrainer und Juden einen privilegierten Status erhielten). In den ersten Jahren nach der Einführung der sowjetischen Herrschaft wurden 2,3 Mill. Rumänen nach Kasachstan deportiert (im Gegensatz zu den Wolgadeutschen kehrten fast alle nach 1953 nach Bessarabien zurück). 700.000 Rumänen wurden in dieser Zeit umgebracht. Fast jede moldawische Familie hatte Opfer in dieser Zeit. Man muss nicht sehr inteliogent sein, um sich als Moldawier die Frage zu stellen wann es besser war.
gantz davon abgesehen wäre eine Vereinigunug mit Rumänien ein Vorteil für die Moldawier: sowohl wirtschaftlich, als auch im Bereich der politischen Sicherheit (EU-Mitgliedschaft und NATO-Mitgliedschaft).
Eine Vereinigung Moldawiens mit Rumänien würde ein Zeichen geben dass sich auf dem Balkan ab und zu auch Länder vereinigen, nicht nur abspalten.
Ein echtes Hindernis im Wege der Vereinigunug sehe ich in dem Transnistrienkonflikt, der bis heute ungelöst ist.