Ton zwischen Republik Moldau und Rumänien verschärft sich
Botschafter in Außenministerien in Bukarest und Chisinau zitiert
Bukarest - Nach einem Rumänien-kritischen Interview des moldauischen Präsidenten Wladimir Woronin hat sich der Ton in den Beziehungen zwischen Bukarest und Chisinau erheblich verschärft. Das rumänische Außenministerium bestellte am Mittwoch den moldawischen Botschafter ein und zeigte sich "überrascht" wegen der Einberufung des rumänischen Botschafters am Montag ins Ministerium für Äußere und Europäische Angelegenheiten in Chisinau.
Der jüngste Stein des Anstoßes zwischen den beiden Staaten war ein Interview des Vorsitzenden des Theaterverbandes in Rumänien und ehemaligen Kulturministers Ion Caramitru in der Zeitung "Jurnalul de Chisinau", in dem dieser die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung Moldaus mit Rumänien äußert. Der rumänische Botschafter war daraufhin ins moldauische Außenministerium einberufen worden. Die rumänische Seite signalisierte daraufhin, Caramitru sei frei, seine Meinungen zu äußern.
"Einmischung in die inneren Angelegenheiten"
Der diplomatische Konflikt spielt sich eigentlich aber auf höherer Ebene ab. In einem Anfang der Woche veröffentlichten Interview hatte der moldawische Präsident Woronin Rumänien "Einmischung in die inneren Angelegenheiten" seines Landes vorgeworfen. Seitdem die Republik Moldau vor 15 Jahren ihre Unabhängigkeit erreicht hat, versuche Rumänien, seinem Nachbarn "gewisse Spielregeln und Prinzipien" aufzudrängen.
Die rumänische Regierung hat wiederholt darauf hingewiesen, man sei bereit, die pro-europäische Ausrichtung Moldaus zu unterstützen. Präsident Traian Basescu erklärte vor einigen Monaten sogar, er habe Woronin vorgeschlagen, dass sein Land zusammen mit Rumänien der EU beitreten solle. Diese öffentliche Erklärung Basescus brachte Woronin in eine heikle Lage gegenüber Moskau, da der moldauische Präsident im Laufe des letzten Jahres eine klare pro-russische Linie verfolgt. Chisinau habe Bukarest nie um Unterstützung gebeten, da man sehr wohl imstande sei "in unabhängiger Weise die europäische Integration des Landes" voranzutreiben, so Woronin.
1940 annektiert
Die heutige Republik Moldau besteht hauptsächlich aus der ehemaligen rumänischen Provinz Bessarabien, die 1940 von der Sowjetunion annektiert wurde. Nach der Unabhängigkeit Moldaus 1991 hat Rumänien versucht, eine enge Annäherung zwischen den zwei "rumänischen Brüderstaaten" zu fördern und ab und zu sogar die Möglichkeit einer Wiedervereinigung aufgeworfen. Chisinau hat jedoch immer wieder auf seine Unabhängigkeit gepocht.
Die Äußerungen Woronins erfolgten, zufällig oder nicht, gleichzeitig mit den Vorwürfen, die aus Moskau an die Adresse Rumäniens formuliert wurden. Außenminister Sergej Lawrow hatte am Dienstag anlässlich des OSZE-Treffens in Brüssel seinem rumänischen Amtskollegen die "unfreundliche" Haltung Rumäniens gegenüber seinem Land vorgeworfen.
http://derstandard.at/?url=/?id=2688733
Hat Vasile nicht gesagt diese zwei Staaten mögen sich :?: Aufjedenfall hat Rumänien im 2 WK ein ganz schön grosses Stück Land verloren.