Drei Jahre danach: Lehren aus dem Kaukasus-Krieg – „Nesawissimaja Gaseta"
Drei Jahre ist es nun her, als Georgien seine damals abtrünnige Teilrepublik Südossetien angegriffen hatte, erinnert die Zeitung „Nesawissimaja Gaseta" am Montag.
Der blutige Konflikt ist auch als Fünftagekrieg bekannt. 4
000 georgische Soldaten der 4. Infanteriebrigade nahmen in der Nacht zum 8. August 2008 die südossetische Hauptstadt Zchinwali unter massiven Beschuss. Dabei erhielten sie Unterstützung von schweren Kanonen und Panzern, Hubschraubern und Drohnen.
Die
180 russischen Friedenssoldaten in Südossetien konnten mit ihren leichten Schusswaffen den 4000 bis auf die Zähne bewaffneten Georgiern keinen Widerstand leisten.
Wenn ihnen die 58. Armee des Nordkaukasischen Militärbezirks nicht geholfen hätte, die auf Georgiens Angriff reagierte, dann hätte die Offensive gegen die Südosseten schlimme Folgen für sie gehabt.
Aber die
Zahl der Todesopfer war ohnehin erschreckend: Mehr als 1500 Zivilisten und 74 russische Soldaten fanden den Tod. Mehr als 180 Soldaten wurden verletzt. Neun Menschen werden bis heute vermisst. Auch Georgien musste dabei große Verluste hinnehmen: 215 Soldaten kamen ums Leben, weitere 1469 wurden verletzt.
Kennzeichnend für den Fünftagekrieg war der Umstand, dass alle westlichen Medien, die vom georgischen Präsidenten Michail Saakaschwili belogen wurden, auf seiner Seite standen. Auch viele Politiker aus den Nato-Ländern unterstützten das verbrecherische Regime in Tiflis.
Die USA schickten sogar ein Kriegsschiff vor die georgische Küste, das zwar nicht an den Kriegsaktionen beteiligt war und „Hilfsgüter“ nach Georgien brachte. Washington zeigte dadurch seine Solidarität mit dem Aggressor. Die damaligen Präsidenten Polens, Litauens und der Ukraine reisten nach Tiflis, um ihrem Amtskollegen Saakaschwili Beistand zu leisten.
Erst eineinhalb Jahre später räumte eine Sonderkommission der EU ein, dass der blutige Konflikt nicht von Russland, sondern von Georgien ausgelöst worden war. Die Nato hat bis heute dies nicht getan.
Die Ergebnisse des Fünftagekriegs für beide Konfliktseiten und nicht nur für sie sind offensichtlich. Georgien hat etwa ein Drittel seines Territoriums verloren - wohl für immer, denn Südossetien und Abchasien werden sich nie wieder Georgien angliedern.
Außerdem ist Georgiens angestrebter Nato-Beitritt seitdem in weite Ferne gerückt. Die Allianz will keinen Mitgliedsstaat in seinen Reihen haben, der einen Krieg gegen Russland losbricht, die Atomwaffen besitzt.
Wichtig ist zudem, dass der Westen gesehen hat, dass es in den Beziehungen mit Moskau eine rote Linie gibt, die nicht übertreten werden darf. Es geht um die Interessen Russlands wie seine Sicherheit und das Leben seiner Bürger, egal ob es sich um Militärs oder Zivilisten handelt.
Auch die russische Armee musste aus dem Fünftagekrieg ihre Lehren ziehen: Trotz ihres Triumphes wurde offensichtlich, dass sie nicht mehr den Anforderungen des 21. Jahrhunderts genügt. Daher wurde eine große Reform der Streitkräfte eingeleitet.*
Drei Jahre danach: Lehren aus dem Kaukasus-Krieg
*Dabei handelt es sich in erster Linie um das Integrieren eines eigenen Globales Navigationssatellitensystem namens GLONASS.
Medwedew legt Abkommen über Militärstützpunkt in Südossetien zur Ratifizierung vor
Russlands Präsident Dmitri Medwedew hat der Staatsduma (russisches Parlamentsunterhaus)
ein Abkommen zwischen Russland und Südossetien über einen vereinten Militärstützpunkt auf dem Territorium Südossetiens zur Ratifizierung vorgelegt, meldet der Kreml-Pressedienst am Montag.
Das Abkommen war am 7. April 2010 in Moskau unterzeichnet worden.
Es regelt die Fragen der Rechtshoheit beider Länder über den russischen Stützpunkt und legt das Verfahren des Einsatzes der Militäreinheiten dieses Stützpunktes im Zusammenwirken mit den Militärkräften Südossetiens „im Interesse der Verteidigung der Souveränität und Sicherheit der Russischen Föderation und der Republik Südossetien“ fest.
Das Abkommen regelt den Modus der „Nutzung und des Funktionierens der Objekte des Militärstützpunktes und anderer Immobilien, die Bedingungen der Nutzung der Grundstücke, den Status der Militärpersonals des Stützpunktes, der Familienangehörigen und des zivilen Personals sowie andere Aspekte, die das Funktionieren des Militärstützpunktes betreffen“.
Die internationalen Verträge Russlands unterliegen der Ratifizierung durch die beiden Kammern der Föderativen Versammlung (Russlands Parlament).
Georgische Truppen hatten in der Nacht zum 8. August 2008 Südossetien angegriffen und dessen Hauptstadt Zchinwali teilweise zerstört. Russland schickte daraufhin zum Schutz der Einwohner Südossetiens, von denen viele die russische Staatsbürgerschaft besitzen, seine Truppen in die Region. Nach fünftägigen Kampfhandlungen zogen sich die georgischen Militärs aus Südossetien zurück.
Ende August 2008 hatte Russland die von den georgischen Provinzen Südossetien und Abchasien ausgerufene Unabhängigkeit anerkannt. Es wurden die Verträge über die Freundschaft und Zusammenarbeit unterzeichnet.
Danach wurden bilaterale Regierungsabkommen signiert, auf denen sich die Präsenz der russischen Militärangehörigen in Südossetien und Abchasien gründet und entsprechend denen regelmäßige gemeinsame Militärübungen abgehalten werden. In Abchasien ist der Stützpunkt Nummer 7 des Militärbezirks Süd und im Südossetien der Stützpunkt Nummer 4 stationiert.
Medwedew legt Abkommen über Militärstützpunkt in Südossetien zur Ratifizierung vor | Politik | RIA Novosti
Medwedew gibt Abkommen über Militärstützpunkt in Abchasien zur Ratifizierung frei
Russlands Präsident Dmitri Medwedew hat der Staatsduma (russisches Parlamentsunterhaus)
ein Abkommen zwischen Russland und Abchasien über einen vereinten Militärstützpunkt auf dem Territorium Abchasiens zur Ratifikation vorgelegt, meldet der Kreml-Pressedienst am Montag.
Zuvor hatte der Pressedienst mitgeteilt, dass Medwedew ein ähnliches Abkommen zwischen Russland und Südossetien zur Ratifizierung vorgelegt hatte.
Nach dem Südossetien-Konflikt im August 2008 hatte Russland die Unabhängigkeit Südossetiens und der früheren georgischen Autonomie Abchasien anerkannt. Darauf brach Tiflis die diplomatischen Beziehungen mit Moskau ab und erklärte die beiden transkaukasischen Republiken zu besetzten Gebieten.
Medwedew gibt Abkommen über Militärstützpunkt in Abchasien zur Ratifizierung frei | Politik | RIA Novosti