Moskau über Nato-Raketenpläne in nördlichen Meeren beunruhigt
Thema: US-Raketenabwehr rund um Russland
© RIA Novosti. Mikhail Fomitschew
16:27 08/11/2011
LUGA/Gebiet Leningrad, 08. November (RIA Novosti)
Die höchste militärpolitische Führung Russlands ist über eine mögliche Stationierung von Nato-Raketen in den nördlichen Meeren beunruhigt.
Das sagte der russische Nato-Botschafter Dmitri Rogosin am Dienstag in einer Beratung mit Kommandeuren von Truppenteilen des Westlichen Militärbezirks.
„Ernsthafte Spannungen löst die Tatsache aus, dass die USA von der Möglichkeit für eine interimsmäßige Stationierung der Flotte in den nördlichen Meeren - in der Nordsee, der Ostsee und eventuell der Barentssee - mit Plattformen für gelenkte Raketenwaffen. Aber es gibt nichts Ständigeres als Interimslösungen“, hieß es.
Er hob hervor, dass die Schaffung eines solchen militärischen Potentials bei der höchsten Führung Russlands viele Fragen auslöse. „Derzeit finden intensive Konsultationen mit der Nato statt. Aus Russlands Sicht gibt es jedoch einen Punkt ohne Wiederkehr gibt. Es geht darum, dass ein Nato-Gipfel im Mai des kommenden Jahres stattfinden soll, auf dem die so genannte Architektur einer europäischen Raketenabwehr endgültig angenommen werden soll“, führte Rogosin aus.
Beim Russland-Nato-Gipfel im November 2010 in Lissabon hatten Russland und die Allianz eine Kooperation bei der Herstellung eines europäischen Raketenabwehrsystems vereinbart. Russland vertritt den Standpunkt, dass die Entwicklung der Konzeption und der Architektur des europäischen Raketenschilds auf gleichberechtigter Basis erfolgen und adäquate Maßnahmen zur Festigung des Vertrauens und der Transparenz auf dem Gebiet der Raketenabwehr vorsehen muss.
Für die russische Seite ist es prinzipiell wichtig, dass die Garantien dafür, dass der Raketenschild nicht gegen Russland gerichtet ist, in einer juristisch verbindlichen Form zu Papier gebracht werden. Die Nato ruft indessen Russland auf, sich mit mündlichen Versicherungen zufrieden zu geben. Moskau hat mehr als einmal betont, dass unklar sei, welche konkrete Rolle die USA Russland bei der europäischen Raketenabwehr zudenken.
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Putin: Russland verstärkt U-Bootflotte in Nordostpassage - MEHR
Wladimir Putin
© RIA Novosti. Alexej Druzhinin
17:30 08/11/2011
NOWOSIBIRSK, 08. November (RIA Novosti).
Russland stationiert laut Ministerpräsident Wladimir Putin neue U-Boote in der Nordostpassage, um diese wichtige Verkehrsader sicherer zu machen.
„Wir werden (…) unbedingt die Sicherheit unseres Landes im Norden verstärken“, sagte Putin am Dienstag auf einer Konferenz in Nowosibirsk. Die Nordostpassage bezeichnete er als eine der vorrangigen Verkehrsverbindungen für Russland.
Die Nordostpassage, der kürzeste Seeweg zwischen Europa und Asien, war zu Sowjetzeiten intensiv für den Gütertransport genutzt worden. In den späten 1980er Jahren schrumpfte der Verkehr auf Null und wurde erst 2000 wiederbelebt. Forscher vermuten, dass die Nordostpassage angesichts des Klimawandels an Bedeutung gewinnen wird.
Die Marine verspricht sich von der Verstärkung der U-Bootflotte in der Nordostpassage „mehr Möglichkeiten“, um die Wirtschaftspolitik Russlands in der Region zu unterstützen, wie ein Sprecher des Marinestabs zu RIA Novosti sagte. Die Verstärkung der Unterwasserflotte sei mit der geplanten Bildung der Arktis-Truppe verbunden, betonte der Sprecher. Parallel dazu werde auch die Luftwaffe öfter Patrouillen in der Region fliegen.
Russlands Verteidigungsminister Anatoli Serdjukow hatte im Juli die Aufstellung zweier Spezialbrigaden angekündigt, die Russlands Interessen in der Arktis schützen sollen.
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Die Kooperation mit NATO ist ein Weg ohne Garantie. Wenn die NATO Mitglieder davon profitieren (damit sind die USA in erster Linie gemeint), dann ist alles gut.
Russland wird nie damit einverstanden sein. Somit müssen die NATO-Mitglieder auch damit rechnen, dass an ihrer Grenze bzw. in ihrer Nähe neue russische Waffensysteme aufgestellt werden. Besonders im Nachteil werden die Länder mit den (US-)Raketenabwehrsystemen sein.