Du wirst genug Publikationen auch deutscher Historiker finden, die dir bescheinigen werden, dass der Vernichtungskrieg gegen die SU in der Geschichte der Neuzeit beispiellos war. Und da geht es nicht darum, dass die Toten wichtiger als andere waren, sondern um die beispiellosen Auswirkungen, die das zwangsläufig mit sich bringt. Moskau wurde vom Sommer bis Dezember 1941 bombardiert, es starben gut 1000 Menschen dabei. Dass es so wenig waren, verdankte man den u.a. schon damals gebauten Metrostationen sowie der Tatsache, dass die Menschen ins Hinterland evakuiert werden konnten.
Und zu deiner Argumentation, die Deutschen waren ja nur in einem kleinen Teil. Aus vielen Gründen, bis hin zu klimatischen Bedingungen war und ist der europäische Teil der SU damals und auch Russlands heute nun mal unvergleichlich dichter besiedelt als etwa Sibirien und die sehr viele sehr wichtige Industriezentren, die man aufgebaut hatte, lagen auch im Kriegsgebiet. Vom Donbass bis Leningradrad.
Du wirst mir sicher konkret benennen können, welche Bomben Russland auf die Ukraine abgeworfen hat. Bei solchen Behauptungen erwarte ich Quellenbelege.
Kriegsdokumentationen und "Historiker-Publikationen" interessieren mich einen Schaas, genau so wenig wie die Suche nach irgendwelchen "Quellen", die Du - egal welche - ohnehin in Frage stellst und als Lügenpresse einstufst. Ich behaupte das einfach. (Du musst mir nicht das Gegenteil beweisen). Was Bomben betrifft - auch Artillerie Granaten sind Bomben! Sie werden nur aus Rohren verschossen oder mit Raketen zugestellt und nicht von Flugzeugen abgeworfen.
Abgesehen davon gehts hier nicht darum. Wenn ich die Überschrift richtig deute, dann geht es in diesem Thread um Wirtschaft.
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Staatliche Medien berichten Wunderbares
Russland: Vorsichtige Wirtschaftungspolitik trägt Früchte
21.03.2016 RT
Quelle: Sputnik
Die internationalen Finanzreserven Russlands sind auf 381,1 Milliarden US-Dollar angestiegen. Die Moskauer Zentralbank hält unterdessen an ihrer Politik fest, diese Reserven auszubauen, statt die Mittel als zur Verfügung stehendes Geld in die Stabilisierung des Rubels zu pumpen.
Anders als Saudi-Arabien, das ebenfalls unter dem Ölpreisverfall leidet, und China, das ebenso seine Finanzreserven nutzt, um massiv Bestände seiner eigenen Währung aufzukaufen, gibt die russische Zentralbank kaum zusätzliche Finanzmittel aus, um die Volatilität des Rubels zu stoppen. Diese Vorgehensweise wurde offenbar gewählt, nachdem Russland Ende 2014 mittels einer Geldschwemme von 67 Milliarden US-Dollar vergeblich versucht hatte, dem Kollaps des Rubels entgegenzuwirken.
Die seither gefahrene Finanzstrategie scheint sich nicht zuletzt durch satte Dividenden der letzten Wochen auszuzahlen, als sich der Rubel ohne weiteres Zutun der Zentralbank erholte. Die russische Währung befindet sich auf ihrem diesjährigen Höchststand von knapp 68 Rubel gegenüber dem US-Dollar, und das bei allmählich steigenden Ölpreisen. Des Weiteren spielt die Entscheidung Moskaus vom Freitag, den Leitzins unverändert bei elf Prozent zu belassen, eine zentrale Rolle für die Stärkung des Rubels.
„Wladimir Putin erkannte die Macht, die Reserven mit sich bringen, in den Jahren 2008-2009, als dank ihres Vorhandenseins Russland die globale Finanzkrise ohne signifikante Verluste überlebte. Mit einer geringen Menge Reserven wäre es hingegen schwierig für Russland, nicht zuletzt aus psychologischen Gründen“, sagte der ehemalige Finanzminister, Alexej Kurdrin, gegenüber Bloomberg.
Seit der russische Präsident Wladimir Putin 2000 die politische Führung Russlands übernahm, hat das Land seine Reserven systematisch von anfänglichen 13 Milliarden US-Dollar aufgestockt und ausländische Schulden abbezahlt. Heute gehört das Land international zu den kleinsten Schuldnerstaaten unter den größeren Volkswirtschaften.
Die internationalen Finanzreserven Russlands setzen sich aus Devisen, Sonderziehungsrechten (SZR) – eine vom Internationalen Währungsfonds (IWF) eingeführte künstliche Währung -, Reservepositionen beim IWF und Währungsgold zusammen.
Der Rest der Welt sieht es in etwa so:
Russlands Regionen geht das Geld aus
Samstag, 19. März 2016; n-tv Reuters
Angesichts des niedrigen Ölpreises steckt Russland in der Rezession. Viele Regionen haben deshalb ernsthafte Finanzprobleme. Und der Kreml bekommt nun ein Problem.
Die Rezession in Russland bringt viele Regionen des Landes an den Rand des Kollaps'. Präsident Wladimir Putin hat nun die Qual der Wahl: Die Regierung in Moskau kann den Regionen entweder mit Geld aus der Patsche helfen. Dann riskiert sie aber eine höhere Verschuldung in Zeiten, in denen sie selbst unter schwacher Konjunktur, dem niedrigen Ölpreis und westlichen Sanktionen leidet. Oder sie überlässt die Regionen ihrem Schicksal, was zu sozialen Unruhen führen könnte. Kurz vor einer Reihe von Wahlen, an deren Ende 2018 die des Präsidenten steht, keine leichte Entscheidung.
"Ich gehe nicht davon aus, dass es viele Zahlungsausfälle geben wird", sagt Karen Wartapetow von der Ratingagentur Standard and Poor's (S&P). "Aber es wird sich in diese Richtung entwickeln." Vor vier Jahren hatte die russische Zentralregierung einen großen Teil der Verantwortung für die Sozialausgaben an die Regionen abgegeben. Diese mehr als 80 Verwaltungseinheiten der russischen Föderation hatten nach Angaben des Rechnungshofs im vergangenen Jahr insgesamt ein Haushaltsdefizit von rund einer Billion Rubel (gut 13 Milliarden Euro) bei Ausgaben von zehn Billionen Rubel. Die Behördenchefin Tatjana Golikowa sagte bereits 2015: "Radikale Änderungen im Umgang mit den regionalen Budgets sind längst überfällig."
Das Finanzministerium in Moskau wollte sich dazu nicht äußern. Es hat jedoch zuletzt einen Schuldenerlass für die Regionen ausgeschlossen. Russlands Staatsdefizit ist mit weniger als drei Prozent der Wirtschaftskraft besser als in Euro-Ländern wie Frankreich und Spanien. Die Regionen des Landes haben ihre Schulden hingegen nach offiziellen Angaben seit 2012 verdoppelt.
S&P schätzt, dass sich diese Verbindlichkeiten bis Ende 2018 auf 5,5 Billionen Rubel erneut mehr als verdoppeln. Viele Regionen hätten zunehmend weniger Mittel, um ihre Schulden zu bedienen. Während die Zentralregierung in Moskau Finanzlöcher mit Hilfe ihrer Devisenreserven stopfen kann, fehlt den Regionen so ein Puffer.
Besonders tief in der Kreide steht die westrussische Republik Mordowien. Hier stiegen die Schulden im Vorjahr um 30 Prozent auf 33,7 Milliarden Rubel, damit liegen sie 180 Prozent über den jährlichen Einnahmen der Region. Mordowiens Regierungschef Wladimir Wolkow hat aber Medienberichten zufolge angekündigt, sich an die Vorgaben aus Moskau zu halten und die Ausgaben wie vom Kreml 2012 vorgesehen umzusetzen. Dazu gehört, dass die Regionen einen Großteil der Staatsausgaben rund um Gesundheit, Bildung und Versorger übernehmen. Zudem sollten sie die Löhne von Arbeitnehmern im Gesundheits- und im Bildungswesen zahlen.
Zunächst war dies kein Risiko. 2012 lag der Ölpreis über 100 Dollar, und die Regierung erwartete über das gesamte Jahrzehnt hinweg ein jährliches Wirtschaftswachstum von rund sechs Prozent. Derzeit allerdings kostet ein Fass Öl nur rund 40 Dollar und die Wirtschaft des Energieproduzenten schrumpfte 2015 um 3,7 Prozent.
Moskau bietet den Regionen zwar billige Kredite. Sie reichen aber nicht aus, um die fälligen Anleihen zu bezahlen, geschweige denn andere Ausgaben zu finanzieren. Der Kreml befürchtet nach Ansicht von Beobachtern, dass es zu Protesten kommen könnte, sollten die Regionen ihre Ausgaben kappen. "Sehr wahrscheinlich wird Hilfe aus dem zentralen Haushalt nötig sein", sagt Alexander Ermak vom Finanzdienstleister Region Broker. Moskau muss sich aber wohl entscheiden, wen es in der Rezession vorrangig stützen will: Staatsbetriebe, die Regionen oder den unter den Sanktionen leidenden Banken. Hilfe für alle würde die Reserven des Staates aufzehren. Auch Rating-Fachfrau Wartapetow sieht die Regierung in Zugzwang: "Sie muss eine Balance finden zwischen den politischen und finanziellen Kosten im Umgang mit den Finanznöten der Regionen."