Gusenbauer: STRABAG auf Distanz zu Deripaska
Der Aufsichtsratschef des Bauriesen StRABAG, Ex-Kanzler Alfred Gusenbauer, bestätigt, dass der Konzern von sich aus auf Distanz zum russischen Miteigentümer Oleg Deripaska gegangen ist.
„Aufgrund des grauenvollen Krieges, angezettelt vom russischen Präsidenten“ Wladimir Putin „erkannten wir ein Problem für die Strabag“, so Gusenbauer im Interview mit der „Tiroler Tageszeitung“. Gegen ein Aufscheinen von Deripaska auf der EU-Sanktionenliste habe STRABAG nichts gehabt, im Gegenteil.
Es sei um die Verantwortung des Konzerns und seiner 75.000 Beschäftigten gegangen, deshalb habe man zuerst versucht, die STRABAG-Anteile von Deripaska zu kaufen.
Da dies nicht gelungen ist, sei der Syndikatsvertrag gekündigt worden, zudem habe der Vorstand entschieden, keine Dividenden an den Oligarchen auszuzahlen. „Deripaska steht auf der Sanktionenliste Kanadas und Großbritanniens. Beide Länder sind sehr relevante Märkte für die STRABAG. Ob die EU doch noch Deripaska auf die Sanktionenliste setzen wird, werden wohl die kommenden Tage entscheiden“, so Gusenbauer in der „Tiroler Tageszeitung“.