Militärs salutieren am SargTürkei ehrt toten Kampfjet-Piloten
Politisch brisanter Flug nach Moskau: Mit militärischen Ehren übergeben die Türken den Sarg des an der syrischen Grenze abgeschossenen russischen Piloten. Wie leicht sich sein Tod - mit allen Konsequenzen - hätte vermeiden lassen, zeigt ein ganz ähnlicher Vorfall über Israel.
Sechs Tage nach dem Abschuss eines russischen Kampfjets durch türkische Abfangjäger im Grenzgebiet zu Syrien ist die Leiche des getöteten Piloten nach Russland überführt worden. Eine russische Sondermaschine mit dem Leichnam von Oleg Peschkow hob am Flughafen von Ankara in Richtung Russland ab, wie die türkische Nachrichtenagentur Anadolu berichtet.
Der Abschuss am Dienstag vergangener Woche hatte massive Spannungen zwischen Ankara und Moskau ausgelöst. Beobachter werteten die Überführung des Toten als Geste des guten Willens der türkischen Regierung. Der Transport der Leiche aus der Grenzprovinz Hatay nach Ankara wurde von militärischen Ehrenbezeigungen begleitet: Am Flughafen der südtürkischen
Provinz Hatay zum Beispiel standen türkische Offiziere salutierend Spalier, als der Sarg unter den Augen des russischen Militärattachés in eine Transportmaschine der türkischen Luftwaffe für den Flug nach Ankara verladen wurde.
Offiziell beharrt die Türkei weiterhin auf der Rechtmäßigkeit ihres Handelns. Nach türkischer Darstellung war der russische Kampfjet vom Typ Su-24
in den türkischen Luftraum eingedrungen. Der überlebende russische Pilot Konstantin Murachtin bestreitet dies ebenso wie die Angabe Ankaras, es habe vor dem Abschuss mehrere Warnungen gegeben. Das Wrack der Maschine schlug etwa vier Kilometer jenseits der Grenze in Syrien auf. Murachtin konnte von einer
syrischen Spezialeinheit aus der von Rebellen gehaltenen Absturzregion gerettet werden. Der zweite Pilot der Su-24, Peschkow, kam unter bislang ungeklärten Umständen entweder bereits in der Luft oder erst während der
Landung am Fallschirm ums Leben.
Russischer Jet fliegt nach Israel
Der türkische Präsident Recep Tayyip
Erdogan hat den Abschuss inzwischen öffentlich bedauert, sich aber nicht - wie von Russlands Staatspräsident Wladimir Putin gefordert - ausdrücklich entschuldigt. Am Wochenende verhängte Moskau als
Strafmaßnahme umfassende
Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei.
Einen indirekten Hinweis darauf, dass die türkischen Verantwortlichen bei dem Zwischenfall im Luftraum über der türkisch-syrischen Grenze überreagiert haben, lieferte am Wochenende Israel, das sich im nordöstlichen Vorfeld der Golan-Höhen ebenfalls eine Landgrenze mit dem syrischen Staatsgebiet teilt. Dort soll es zu einem ähnlichen Vorfall mit einem russischen Kampfjet gekommen sein - allerdings ohne tödliche Konsequenzen.
"Navigationsfehler des Piloten"
Ein russisches Militärflugzeug flog den Angaben des israelischen Verteidigungsministers Mosche Jaalon zufolge unlängst aus Syrien kommend kurz in den von Israel beanspruchten Luftraum über den Golanhöhen. "Eine russische Maschine war eine Meile (rund 1,6 Kilometer) weit in unseren Luftraum eingedrungen", sagte Jaalon im staatlich-israelischen Rundfunk, "aber alles konnte sofort geregelt werden und das Flugzeug drehte Richtung Syrien ab".
"Offenbar" habe es sich "um einen Navigationsfehler des Piloten" gehandelt. Der russische Kampfjet sei entlang der Golanhöhen geflogen und dann Richtung Syrien zurückgeflogen. Der Vorfall zeigt nebenbei auch, wie gut eine für solche Zwischenfälle erforderliche Abstimmung zwischen den zahlreichen Militärmächten, die in der Region Einsätze fliegen, funktionieren kann.
"Heißer Draht" nach Moskau
Zwischen den Generalstäben in Moskau und Tel Aviv war Mitte Oktober ein "heißer Draht" installiert worden, um über Einsätze der russischen und der israelischen Luftwaffe über Syrien vorab zu informieren. So sollen versehentliche Konfrontationen vermieden werden. Offenbar konnte dieser Kommunikationskanal genutzt werden, um eine scharfe militärische Abwehrreaktion aufseiten Israels zu verhindern.
Israel hatte 1981 zwei Drittel der
Golan-Höhen annektiert, die es im Sechstagekrieg 1967 von Syrien erobert hatte. Zur Absicherung der eigenen Grenze beansprucht Israel den gesamten Luftraum über dem Gebiet.
"Weil die russischen Flugzeuge nicht die Absicht haben, uns anzugreifen, wäre es falsch, automatisch zu reagieren und sie abzuschießen, wenn ein Irrtum passiert", erklärte Jaalon. Vor dem Hintergrund der russisch-türkischen Spannungen lässt sich seine Einschätzung wie eine kaum verhüllte Kritik am Vorgehen der türkischen Militärs verstehen.
Militärs salutieren am Sarg: Türkei ehrt toten Kampfjet-Piloten - n-tv.de
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Leichnam des in Syrien getöteten russischen Su-24-Piloten nach Russland gebracht
Der Leichnam des in Syrien getöteten russischen Piloten des von der Türkei abgeschossenen Kampfjets Su-24 ist am nach Russland gebracht worden. Wie das russische Verteidigungsministerium am Montagabend mitteilte, wurde die Maschine mit den sterblichen Überresten von Oleg Peschkow beim Überflug aus Ankara von einem Jäger-Geschwader begleitet.
Auf dem Flugplatz Tschkalowski bei Moskau wurde die Maschine von Verteidigungsminister Russlands, Armeegeneral Sergej Schoigu, und vom Oberbefehlshaber der russischen Luftwaffe, Generaloberst Viktor Bondarew, in Empfang genommen. Eine angetretene Ehrenformation erwies dem Toten militärische Ehre. Zuvor hatte Oberbefehlshaber und Präsident Wladimir Putin dem Piloten den Ehrentitel „Held Russlands“ (posthum) zuerkannt. Auf Bitte der Angehörigen wird Oleg Peschkow in Lipezk beigesetzt.
https://youtu.be/8JmklAmLtxE
Am 24. November war ein russischer Frontbomber vom Typ Su-24 in Syrien abgestürzt. Präsident Wladimir Putin teilte mit, die Maschine sei durch eine Luft-Luft-Rakete von einem türkischen F-16-Kampfjet über dem syrischen Gebiet abgeschossen worden und vier Kilometer von der türkischen Grenze am Boden explodiert. Die beiden Piloten konnten sich mit Schleudersitz retten.
Aber Peschkow wurde von den Terroristen noch in der Luft erschossen. Der Co-Pilot Konstantin Murachtin konnte unversehrt landen und wurde später in Sicherheit gebracht.
Putin bezeichnete den Abschuss als einen „Stoß in den Rücken durch Helfershelfer von Terroristen“.
http://de.sputniknews.com/politik/20151130/306051009/pilot-su-24-abschuss-leichnam-russland.html
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Mal schauen ob das die Situation entspannen hilft.