Und was ist mit den Geiseln der Hamas?
Das Vorgehen der israelischen Armee in Gaza wirft diese Frage auf
Meldung eins: "Die G7-Staaten haben sich angesichts der Notlage der Zivilbevölkerung im Gazastreifen für ‚humanitäre Pausen‘ im Krieg zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Hamas ausgesprochen." Auch US-Präsident Joe Biden drängte in einem Telefongespräch mit Israels Premier Benjamin Netanjahu auf eine dreitägige Waffenpause, unter anderem um über die Freilassung von Geiseln verhandeln zu können.
Ja, richtig, was ist eigentlich mit den Geiseln? Jenen rund 240 Israelis, vom Greis bis zum Kleinkind, die sich seit einem Monat in der Hand der Hamas befinden? Da hört man wenig bis nichts von der Regierung Netanjahu, wie deren Befreiung in den Krieg gegen die Hamas in Gaza passt.
Meldung zwei: "Beim Vormarsch im Norden des Gazastreifens hat sich Israels Militär am Mittwoch nach eigenen Angaben darauf konzentriert, das ausgedehnte Tunnelnetz der radikalislamischen Palästinensergruppe Hamas zu zerstören. Spezialeinheiten setzten Sprengsätze ein, um das sich über hunderte Kilometer unter dem Gazastreifen erstreckende Tunnelnetz unschädlich zu machen, erläuterte Militärsprecher Daniel Hagari."
Und die Geiseln? Die mit größter Wahrscheinlichkeit in diesen Tunneln gefangen gehalten werden? Die Bekämpfung der Hamas ist ein legitimes Ziel. Die Art, wie die Regierung Netanjahu dabei vorgeht, lässt die Rettung der Geiseln als ein sekundäres Ziel erscheinen. (Hans Rauscher, 8.11.2023)
Das Vorgehen der israelischen Armee in Gaza wirft diese Frage auf
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