Gestern noch selbstbewusst, heute auf der Flucht: Libanons Schiiten durchleben ein kollektives Trauma
Mithilfe des schwerbewaffneten Hizbullah haben es die einst armen Schiiten in Libanon zu Macht und Einfluss gebracht. Nun drohen sie alles zu verlieren.
Rail kann es kaum erwarten, in den Kampf zu ziehen. «Wir werden die Feinde aus unserem Land jagen», sagt er. Noch hat es der 40-jährige Schiit, der gemeinsam mit seiner Familie aus einem kleinen Dorf in Südlibanon nach Beirut geflohen ist, aber nicht an die Front geschafft. Stattdessen sitzt er an der Corniche, der Uferpromenade der libanesischen Hauptstadt, vor einem improvisierten Zelt auf einem Plastikstuhl und raucht Wasserpfeife.
Ab und zu kommen andere Männer vorbei und grüssen ihn. Sie sind wie er und Hunderttausende weitere aus den umkämpften Gebieten Libanons geflohen. Sie stammen aus Städten wie Tyros oder Nabatiye. Oder von weiter südlich, aus Dörfern nahe der Grenze, wo sich Israels Armee und der Hizbullah heftige Kämpfe liefern. Dort sind ganze Landstriche zu Todeszonen geworden. «Ich weiss nicht, was aus meinem Haus geworden ist», sagt Rail. «Aber das spielt jetzt keine Rolle. Das Wichtigste ist, dass wir siegen.»
Mithilfe des schwerbewaffneten Hizbullah haben es die einst armen Schiiten in Libanon zu Macht und Einfluss gebracht. Nun drohen sie alles zu verlieren.
Rail kann es kaum erwarten, in den Kampf zu ziehen. «Wir werden die Feinde aus unserem Land jagen», sagt er. Noch hat es der 40-jährige Schiit, der gemeinsam mit seiner Familie aus einem kleinen Dorf in Südlibanon nach Beirut geflohen ist, aber nicht an die Front geschafft. Stattdessen sitzt er an der Corniche, der Uferpromenade der libanesischen Hauptstadt, vor einem improvisierten Zelt auf einem Plastikstuhl und raucht Wasserpfeife.
Ab und zu kommen andere Männer vorbei und grüssen ihn. Sie sind wie er und Hunderttausende weitere aus den umkämpften Gebieten Libanons geflohen. Sie stammen aus Städten wie Tyros oder Nabatiye. Oder von weiter südlich, aus Dörfern nahe der Grenze, wo sich Israels Armee und der Hizbullah heftige Kämpfe liefern. Dort sind ganze Landstriche zu Todeszonen geworden. «Ich weiss nicht, was aus meinem Haus geworden ist», sagt Rail. «Aber das spielt jetzt keine Rolle. Das Wichtigste ist, dass wir siegen.»