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29.10.2004
Arafat in Amman zwischengelandet - Auf dem Weg zur Behandlung nach Paris
Vertrauter Arafats: "Möglicherweise Leukämie" - Bush besorgt - Israel garantiert Rückkehrmöglichkeit
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Die Autonomiebehörde veröffentlichte am Donnerstag ein Foto von Arafat, das ihn mit jordanischen und ägyptischen Ärzten zeigt. Der Palästinenserpräsident gibt sich bestens gelaunt.
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Hubschrauber mit dem 75-Jährigen Arafat an Bord hob am frühen Freitagmorgen von Ramallah ab.
Links
Jerusalem Post
Haaretz
Maariv
CNN: "Mixed reports on Arafat's health"
Ramallah - Der palästinensische Präsident Yasser Arafat ist am Freitagmorgen zur Behandlung nach Paris aufgebrochen. Am frühen Morgen verließ er an Bord eines jordanischen Militärhubschraubers das erste Mal seit fast drei Jahren sein Hauptquartier in Ramallah und landete wenig später in der jirdanischen Hauptstadt Amman. Dort sollte er in ein französisches Flugzeug umsteigen, um nach Paris weiterzufliegen.
Zwei jordanische Militärhubschrauber landeten am Morgen vor Arafats Hauptquartier. Dort hatten Planierraupen über Nacht erst Trümmer, Schutt und Schrott wegräumen müssen. Dutzende Menschen, zahlreiche von ihnen in Armeeuniform, rannten neben zwei Limousinen und einem Krankenwagen her, die Arafat und seinen Stab den kurzen Weg vom Gebäude zu den Hubschraubern transportierten.
Arafats Ärzte hatten am Donnerstag beschlossen, den 75-Jährigen in einem Pariser Krankenhaus behandeln zu lassen. Sie gaben ferner bekannt, dass das Blut des Kranken zu niedrige Thrombozytenwerte aufweise.
Israel garantiert Rückkehrmöglichkeit
Vor Arafats Amtssitz fuhren am späten Donnerstagabend Planierraupen auf, um Schutt und Geröll sowie Autowracks wegzuräumen und auf diese Weise einen provisorischen Hubschrauber-Landeplatz zu errichten. Die israelische Regierung erteilte die Genehmigung für die Landung der Helikopter im Westjordanland. Des weiteren erlaubte Israel Arafat zum ersten Mal seit drei Jahren, seinen Amtssitz für eine Auslandsreise zu verlassen und bei einer Genesung dorthin zurückzukehren. "Wenn Arafat zu einer medizinischen Behandlung ausreist, wird Israel ihm die Rückkehr ermöglichen", sagte der Kabinettschef des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon, Dov Weissglass, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur(dpa).
Blutbild weist zu wenige Thrombozyten auf
Die extrem niedrigen Thrombozytenwerte könnten auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein, sagten Arafats Ärzte. Deshalb seien weitere Untersuchungen notwendig. Leukämie wurde ausgeschlossen, nicht aber aber eine andere Krebserkrankung. Es war das erste Mal, dass sich die Mediziner offiziell zum Zustand des PLO-Chefs äußerten. Arafats Leibarzt Ashraf Kurdi betonte aber, es bestehe keine unmittelbare Lebensgefahr.
Thrombozyten (Blutplättchen) tragen zur Blutgerinnung bei. Zu geringe Werte können von einer ganzen Reihe Gesundheitsproblemen verursacht werden, etwa blutende Geschwüre, Darmentzündungen, Blutkrebs wie Leukämie und Lymphom, Lebererkrankungen, Lupus oder Windpocken. Auch eine Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten kann niedrige Thrombozytenwerte verursachen.
Widersprüchliche Angaben zum Gesundheitszustand
Arafats Sicherheitsberaters Jibril Rajub betonte, der Präsident schwebe nicht in Lebensgefahr. Der palästinensische Kommunalminister Jamal Shubaki sagte, Arafat habe sogar am Morgengebet teilgenommen. Der Präsident habe auch eine Schüssel Cornflakes zu sich genommen, hieß es aus dem Amtssitz. Ein anderer palästinensischer Repräsentant sagte hingegen, Arafats Gesundheit sei "instabil". Die Autonomiebehörde veröffentlichte Bilder vom Donnerstag, auf denen Arafat umgeben von tunesischen, jordanischen und ägyptischen Ärzten zu sehen ist. Der lächelnde Palästinenserführer trug eine Art Schlafanzug und eine Wollhaube.
Vertrauter Arafats: Arafat hat möglicherweise Leukämie Der schwer erkrankte palästinensische Präsident Yasser Arafat leidet möglicherweise doch an Leukämie. Das sagte ein enger Vertrauter Arafats am Donnerstagabend der Nachrichtenagentur Reuters. Er wollte namentlich nicht genannt werden. Leukämie ist eine oft tödliche Krebserkrankung des Blutsystems.
Bush besorgt
Unterdessen zeigte sich auch US-Präsident George W. Bush wegen Arafat besorgt. "Wir sind natürlich besorgt um seine Gesundheit, wie wir uns um die Gesundheit jedes führenden Politikers sorgen würden", sagte Bush der Tageszeitung "USA Today" (Freitag-Ausgabe). Erst unlängst hatte Bush sich vom palästinensischen Präsidenten distanziert. Er hatte erklärt, er verhandle nicht mit Arafat, "weil ich nicht glaube, das er die Art von Person ist, die die Palästinenser zu einem unabhängigen Staat führen kann".(APA/AP/dpa/Reuters/red)
Arafat in Amman zwischengelandet - Auf dem Weg zur Behandlung nach Paris
Vertrauter Arafats: "Möglicherweise Leukämie" - Bush besorgt - Israel garantiert Rückkehrmöglichkeit
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Die Autonomiebehörde veröffentlichte am Donnerstag ein Foto von Arafat, das ihn mit jordanischen und ägyptischen Ärzten zeigt. Der Palästinenserpräsident gibt sich bestens gelaunt.
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Hubschrauber mit dem 75-Jährigen Arafat an Bord hob am frühen Freitagmorgen von Ramallah ab.
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Jerusalem Post
Haaretz
Maariv
CNN: "Mixed reports on Arafat's health"
Ramallah - Der palästinensische Präsident Yasser Arafat ist am Freitagmorgen zur Behandlung nach Paris aufgebrochen. Am frühen Morgen verließ er an Bord eines jordanischen Militärhubschraubers das erste Mal seit fast drei Jahren sein Hauptquartier in Ramallah und landete wenig später in der jirdanischen Hauptstadt Amman. Dort sollte er in ein französisches Flugzeug umsteigen, um nach Paris weiterzufliegen.
Zwei jordanische Militärhubschrauber landeten am Morgen vor Arafats Hauptquartier. Dort hatten Planierraupen über Nacht erst Trümmer, Schutt und Schrott wegräumen müssen. Dutzende Menschen, zahlreiche von ihnen in Armeeuniform, rannten neben zwei Limousinen und einem Krankenwagen her, die Arafat und seinen Stab den kurzen Weg vom Gebäude zu den Hubschraubern transportierten.
Arafats Ärzte hatten am Donnerstag beschlossen, den 75-Jährigen in einem Pariser Krankenhaus behandeln zu lassen. Sie gaben ferner bekannt, dass das Blut des Kranken zu niedrige Thrombozytenwerte aufweise.
Israel garantiert Rückkehrmöglichkeit
Vor Arafats Amtssitz fuhren am späten Donnerstagabend Planierraupen auf, um Schutt und Geröll sowie Autowracks wegzuräumen und auf diese Weise einen provisorischen Hubschrauber-Landeplatz zu errichten. Die israelische Regierung erteilte die Genehmigung für die Landung der Helikopter im Westjordanland. Des weiteren erlaubte Israel Arafat zum ersten Mal seit drei Jahren, seinen Amtssitz für eine Auslandsreise zu verlassen und bei einer Genesung dorthin zurückzukehren. "Wenn Arafat zu einer medizinischen Behandlung ausreist, wird Israel ihm die Rückkehr ermöglichen", sagte der Kabinettschef des israelischen Ministerpräsidenten Ariel Sharon, Dov Weissglass, im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur(dpa).
Blutbild weist zu wenige Thrombozyten auf
Die extrem niedrigen Thrombozytenwerte könnten auf mehrere Faktoren zurückzuführen sein, sagten Arafats Ärzte. Deshalb seien weitere Untersuchungen notwendig. Leukämie wurde ausgeschlossen, nicht aber aber eine andere Krebserkrankung. Es war das erste Mal, dass sich die Mediziner offiziell zum Zustand des PLO-Chefs äußerten. Arafats Leibarzt Ashraf Kurdi betonte aber, es bestehe keine unmittelbare Lebensgefahr.
Thrombozyten (Blutplättchen) tragen zur Blutgerinnung bei. Zu geringe Werte können von einer ganzen Reihe Gesundheitsproblemen verursacht werden, etwa blutende Geschwüre, Darmentzündungen, Blutkrebs wie Leukämie und Lymphom, Lebererkrankungen, Lupus oder Windpocken. Auch eine Behandlung mit blutverdünnenden Medikamenten kann niedrige Thrombozytenwerte verursachen.
Widersprüchliche Angaben zum Gesundheitszustand
Arafats Sicherheitsberaters Jibril Rajub betonte, der Präsident schwebe nicht in Lebensgefahr. Der palästinensische Kommunalminister Jamal Shubaki sagte, Arafat habe sogar am Morgengebet teilgenommen. Der Präsident habe auch eine Schüssel Cornflakes zu sich genommen, hieß es aus dem Amtssitz. Ein anderer palästinensischer Repräsentant sagte hingegen, Arafats Gesundheit sei "instabil". Die Autonomiebehörde veröffentlichte Bilder vom Donnerstag, auf denen Arafat umgeben von tunesischen, jordanischen und ägyptischen Ärzten zu sehen ist. Der lächelnde Palästinenserführer trug eine Art Schlafanzug und eine Wollhaube.
Vertrauter Arafats: Arafat hat möglicherweise Leukämie Der schwer erkrankte palästinensische Präsident Yasser Arafat leidet möglicherweise doch an Leukämie. Das sagte ein enger Vertrauter Arafats am Donnerstagabend der Nachrichtenagentur Reuters. Er wollte namentlich nicht genannt werden. Leukämie ist eine oft tödliche Krebserkrankung des Blutsystems.
Bush besorgt
Unterdessen zeigte sich auch US-Präsident George W. Bush wegen Arafat besorgt. "Wir sind natürlich besorgt um seine Gesundheit, wie wir uns um die Gesundheit jedes führenden Politikers sorgen würden", sagte Bush der Tageszeitung "USA Today" (Freitag-Ausgabe). Erst unlängst hatte Bush sich vom palästinensischen Präsidenten distanziert. Er hatte erklärt, er verhandle nicht mit Arafat, "weil ich nicht glaube, das er die Art von Person ist, die die Palästinenser zu einem unabhängigen Staat führen kann".(APA/AP/dpa/Reuters/red)