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Sammelthread: Israel/Nahost-Konflikt

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01.11.2004


Arafat hat Grundstück beim Ölberg in Jerusalem
13 Quadratmeter großes Stück Land von Familie geerbt - Palästinenserpräsident will dort begraben werden
Jerusalem - Palästinenserpräsident Yasser Arafat besitzt einem Bericht des israelischen Fernsehens vom Montag zufolge ein Grundstück nahe des Ölbergs in Ost-Jerusalem. Dem 75-Jährigen, der derzeit schwer krank in Paris behandelt wird, gehöre dort ein 13 Quadratmeter großes Grundstück. Dieses habe er von seiner aus Jerusalem stammenden Familie geerbt. Das kleine Stück Land sei jedoch nach dem israelisch-arabischen Krieg 1967 von Israel wegen "Abwesenheit des Besitzers" beschlagnahmt worden.

Ein möglicher Grundbesitz Arafats im Osten Jerusalem ist von politischer Bedeutung, da sich der Palästinenserpräsident im Fall seines Todes dort seine Beerdigung wünscht. Israels Ministerpräsident Ariel Sharon kündigte bereits an, dies verhindern zu wollen. Jerusalem sei Israels "unteilbare" Hauptstadt. (APA)
 
01.11.2004


Vier Tote bei Selbstmordanschlag in Tel Aviv
Rund 30 weitere Verletzte - PFLP bekennt sich zu Attentat auf belebtem Markt - Arafat verurteilt Anschlag

Polizei, Rettungsmannschaften und Helfer versorgen die Verletzten.

Ben Segenreich aus Tel Aviv




Sowohl die palästinensische Führung in Ramallah als auch die israelische Regierung in Jerusalem versuchten nach der schweren Erkrankung von Autonomiechef Yassir Arafat "Geschäftsgang wie üblich" zu signalisieren – und die Terrorgruppen wollen es ihnen offenbar gleichtun. Mitten auf dem verwinkelten, meist von Menschen wimmelnden Carmel-Markt, wo sich die Bürger von Tel Aviv mit billigem Obst und Gemüse eindecken, sprengte sich Montagvormittag ein 18-jähriger Palästinenser in die Luft und riss drei Menschen mit in den Tod.

Rund 30 Passanten und Händler wurden verletzt. Kurz danach bekannte sich die kleine "Volksfront für die Befreiung Palästinas" ("PFLP") zu dem Anschlag. Zum ersten Mal seit Dezember 2003 ist damit wieder ein Selbstmordterrorist nach Tel Aviv durchgekommen. Im Juli war in der Küstenmetropole eine ferngezündete Bombe explodiert. Nach dem Bau des Nordabschnitts der umstrittenen israelischen Sperranlage war die Häufigkeit der Anschläge deutlich zurückgegangen.

Die israelischen Behörden schätzten, dass der Attentäter, der im Flüchtlingslager Askar bei Nablus zu Hause war, den Sprengstoffgürtel im nördlichen Westjordanland übernommen hat und dann über Jerusalem, wo die Sperranlage noch nicht fertig ist, nach Israel eingedrungen ist.

Kein Grab in Jerusalem

Am Sonntag hatte sich das israelische Kabinett bei seiner wöchentlichen Kabinettssitzung mit Arafats Erkrankung befasst. Israels Außenminister Silvan Shalom bekräftigte, dass "Arafat nicht in Jerusalem begraben werden wird – die Möglichkeiten sind Ramallah und Gaza." Zugleich stellte Shalom, von jeher ein Gegner des einseitigen Rückzugs, in Aussicht, dass Israel nach Arafats Tod verhandlungsbereit sein könnte: "Solange Arafat da ist, gibt es keinen Partner. Wenn Arafat aus dieser Welt geht, dann gibt es eine neue Führung." Auch Ministerpräsident Ariel Sharon signalisierte im Rundfunk Bereitschaft zum Dialog mit einer neuen palästinensischen Führung.

Trotz der vielleicht veränderten politischen Situation wird der Rückzugsplan aber vorläufig vorangetrieben. Im Parlament begann die Debatte über das Gesetz, das die Auflösung der Siedlungen regelt, am Mittwoch soll es in erster Lesung verabschiedet werden. Erziehungsministerin Limor Livnat hat indessen ihre – gemeinsam mit anderen Likud-Ministern, unter ihnen Finanzminister Benjamin Netanyahu ausgesprochene – Drohung zurückgezogen, aus der Regierung auszuscheiden, wenn Sharon nicht in ein Referendum über den Abzugsplan einwilligt. (DER STANDARD, Printausgabe, 2.11.2004)
 
02.11.2004



Mutter von Selbstmordattentäter verurteilt Drahtzieher des Anschlags
Haus in Nabuls zerstört
Tel Aviv/Nablus - Israelische Soldaten haben am Dienstag in Nablus das Haus zerstört, in dem der Selbstmordattentäter von Tel Aviv gewohnt hatte. Der israelische Rundfunk meldete, die Truppen hätten das Gebäude mit Bulldozern demoliert. Der 16-jährige Palästinenser hatte am Montag auf einem Markt in Tel Aviv einen Sprengsatz gezündet und drei Israelis mit sich in den Tod gerissen. Mehr als 30 weitere Menschen wurden verletzt. Die Mutter des Attentäters hatte die Drahtzieher des Anschlags als "unmoralisch verurteilt. (APA/dpa)
 
02.11.2004



20.000 Israelis protestieren gegen Gaza-Abzugsplan
Siedler fühlen sich von Sharon verraten

Massenprotest auf dem Zionplatz in Jerusalem

Jerusalem - Tausende jüdische Siedler und Anhänger ihrer Bewegung haben am Montagabend mit einer Gebetsveranstaltung in Jerusalem gegen den Gaza-Abzugsplan von Ministerpräsident Ariel Sharon protestiert. Die Polizei schätzte die Menge auf etwa 20.000 Menschen.

Männer und Frauen zogen in getrennten Gruppen zu den heiligen Stätten in der Altstadt und beteten dort für ein Scheitern des Vorhabens. Viele Männer bliesen auf Trompeten in Anspielung an den biblischen Fall der Mauern von Jericho. Viele Siedler erklärten, dass sie sich von Sharon verraten fühlten. Der Regierungschef will sämtliche 21 Siedlungen im Gaza-Streifen sowie vier weitere im Westjordanland auflösen. Der Plan findet in der israelischen Bevölkerung eine große Mehrheit, nicht aber bei den betroffenen Siedlern. Deren Zahl macht allein im Gaza-Streifen rund 8.200 aus. (APA/AP)
 
02.11.2004



Drei Palästinenser im Westjordanland getötet
Männer waren Mitglieder der Al-Aksa-Brigaden und der Fatah
Nablus - Israelische Soldaten haben am Montagabend in Nablus im Westjordanland drei Palästinenser erschossen. Mindestens einer der Getöteten habe den radikalen Al-Aksa-Brigaden angehört, dem bewaffneten Arm der Fatah-Bewegung von Palästinenserpräsident Yasser Arafat, teilten palästinensische Rettungskräfte mit.

Die Männer seien 23 und 25 Jahre alt gewesen. Drei weitere Palästinenser seien verletzt worden. Nach Angaben der israelischen Armee wurden zwei bewaffnete Palästinenser getötet, als diese versuchten, auf die israelische Truppeneinheit zu schießen. Einer der beiden sei ein hochrangiges Mitglied von Arafats Fatah-Bewegung gewesen. (APA)
 
03.11.2004



Israel bereitet sich auf Arafats Tod vor
Shalom: "Aber es ist noch zu früh, ihn zu beerdigen"
Jerusalem - Israel muss sich nach den Worten des israelischen Außenministers Silvan Shalom auf den möglichen Tod von Palästinenserpräsident Yasser Arafat vorbereiten. Die israelische Regierung verfolge die Entwicklung von Arafats Gesundheitszustand mit größter Aufmerksamkeit, "unser Ziel ist es, bereit zu sein, wenn Arafat stirbt", sagte Shalom am Mittwoch im israelischen Rundfunk. Dies sei jedoch "keine Sache, die man im Voraus planen kann, es ist noch zu früh, ihn zu beerdigen", räumte der Außenminister ein.

Nach einem ersten Befund von Arafats Ärzten im französischen Percy-Krankenhaus bei Paris leidet der 75-Jährige nicht an Leukämie. Dagegen habe der Palästinenserpräsident jedoch Störungen des Verdauungssystems, hieß es am Dienstag. (APA/AFP)
 
03.11.2004


Rechtsgerichtete Nationale Union in Israel gespalten
In weltlichen und religiösen Teil - Getrenntes Antreten bei Wahl soll mehr Stimmen bringen
Jerusalem - Die rechtsgerichtete Nationale Union in Israel hat sich am Dienstag gespalten. Bei der nächsten Parlamentswahl würden beide Gruppen getrennt antreten, hieß es in Jerusalem. Ziel sei es, dadurch mehr Abgeordnetenmandate zu gewinnen, teilten Parteivertreter auf einer Pressekonferenz mit. Demnach sollen eine weltlich orientierte und eine rechtsgerichtete religiöse Partei gebildet werden.

Die Nationale Union entstand ursprünglich aus drei kleineren Parteien und stellt derzeit sieben Abgeordnete in der Knesset. Der neuen säkularen Partei soll Avigdor Lieberman vorstehen, der religiösen Benny Eilon. Beide Politiker hatten Ministerposten im Kabinett von Regierungschef Ariel Sharon inne, wurden aber entlassen, nachdem sie Sharons geplanten Abzug aus dem Gazastreifen nicht unterstützen wollten. (APA/AP)
 
03.11.2004


Israelisches Parlament stimmt Entschädigungen für Siedler zu
Gaza-Streifen soll im kommenden Jahr von allen 21 jüdischen Siedlungen geräumt werden
Jerusalem - Das israelische Parlament hat am Mittwoch die Entschädigung jüdischer Siedler im Rahmen des Abzugs aus dem Gaza-Streifen gebilligt. Für die Vorlage stimmten 64 Abgeordnete, dagegen 44, neun enthielten sich. Es war die erste von drei Abstimmungen über ein entsprechendes Gesetz, das nach dem Willen der Regierung bis zum Jahresende in Kraft treten soll. Der Gaza-Streifen soll im kommenden Jahr von allen 21 jüdischen Siedlungen geräumt werden.

Bereits am Dienstag vergangener Woche hatte sich die Knesset hinter die Pläne von Ministerpräsident Ariel Sharon gestellt, der alle 21 jüdischen Siedlungen im Gaza-Streifen sowie vier weitere im Westjordanland räumen lassen will. Betroffen wären davon rund 8.800 Siedler. (APA/AP)
 
04.11.2004


Israelische Sicherheitskräfte beraten wegen Arafats Zustand
Shalom: Vorbereitung auf "Tag danach" - Dringlichkeitstreffen in Jerusalem



Jerusalem - Die bekannt gewordene Verschlechterung des Gesundheitszustands des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat beschäftigt auch die israelischen Sicherheitskräfte. Verteidigungsminister Shaul Mofaz und Generalstabschef Moshe Yaalon wollten am Donnerstag über die zu erwartenden Auswirkungen eines möglichen Todes des palästinensischen Präsidenten beraten, wie aus informierten Kreisen in Jerusalem verlautete. Beim wöchentlichen Treffen der Sicherheitsexperten werde es hauptsächlich um Arafats Gesundheitszustand gehen.

Der 75-Jährige, der seit knapp einer Woche in einem französischen Militärkrankenhaus bei Paris behandelt wird, war am Mittwochabend auf die Intensivstation verlegt worden. Der israelische Außenminister Silvan Shalom sagte Radio Israel, Arafats Zustand sei "sehr ernst". Die Regierung verfolge die Entwicklung sehr aufmerksam und bereite sich auf "den Tag danach" vor. Israel befürchtet Ausschreitungen in den palästinensischen Gebieten. Aus Sicherheitskreisen in Jerusalem war verlautet, die israelischen Behörden hätten bereits den möglichen Standort für Arafats Begräbnisstätte im Jerusalemer Vorort Abu Dis festgelegt. Schon im Juli hatte die israelische Regierung Pläne für den "Tag nach Arafat" ausarbeiten lassen. (APA/AP)
 
04.11.2004



Palästinenser-Chef Jassir Arafat seit Stunden im Koma
Zustand ernst - Arafat liegt auf der Intensivstation des Percy-Militärkranken­hauses bei Paris - Vertraute: Arafat verlor drei Mal das Bewusstsein - Gesundheitszustand "dramatisch verschlechtert"

Arafat verließ am 29. Oktober Ramallah, um sich in Paris medizinisch behandeln zu lassen.

Zum Vergrößern
Palästinenser-Präsident Jassir Arafat (Archivbild)

Links
Haaretz: "Arafat in coma, in critical condition"

Jerusalem Post: "Reports: Arafat in coma"


Calmart - Der schwer erkrankte Palästinenser-Präsident Jassir Arafat ist nach Angaben eines Palästinenser-Vertreters vom Donnerstag ins Koma gefallen und befindet sich in einem ernsten Zustand. Der 75-jährige Arafat wird seit knapp einer Woche in einem Militärkrankenhaus im französischen Clamart bei Paris behandelt.

Der palästinensische Präsident Jassir Arafat hat nach Angaben von Vertrauten drei Mal das Bewusstsein verloren. Am gestrigen Mittwoch habe er zwei Mal das Bewusstsein verloren, ein weiteres Mal in der Nacht auf Donnerstag, wie ein Vertreter der palästinensischen Delegation am Donnerstag in Paris der Nachrichtenagentur AFP sagte. Arafat liegt derzeit auf der Intensivstation des Percy-Militärkrankenhauses in Clamart bei Paris. Nach den offiziell unbestätigten Informationen vom Donnerstag hat sich der Zustand Arafats verschlechtert. "Dass er jetzt in der Intensivstation ist, bedeutet nicht, dass sein Leben in Gefahr ist", sagte ein namentlich nicht genanntes Delegationsmitglied. Ein Berater Arafats, Mohammed Dahlan, wies den Bericht in Frankreich indes zurück. Der Zustand des Präsidenten sei stabil, sagte er.

Arafat war in der vergangenen Woche in seinem Hauptquartier in Ramallah im Westjordanland zusammengebrochen und am Freitag über Jordanien zur Untersuchung und Behandlung nach Frankreich geflogen worden. Ein erster Zwischenbefund ergab Veränderungen im Blutbild und Störungen im Verdauungssystem des 75-Jährigen. In dem am Dienstag veröffentlichten Bericht hatten die Pariser Ärzte dagegen eine zunächst ebenfalls für möglich gehaltene Leukämie ausgeschlossen. (APA/AFP/AP/Reuters)
 
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