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Sammelthread: Israel/Nahost-Konflikt

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31.10.2004



Arafat-Berater: Keine lebensbedrohende Krankheit
Rudeina: Palästinenserpräsident Arafat kann geheilt werden - Blutkrebserkrankung zuvor dementiert

Anhänger des erkrankten Palästinenserpräsidenten Yasser Arafat vor dem Percy-Militärkrankenhaus in der Nähe von Paris.

Paris - Medizinische Tests, die an dem kranken palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat durchgeführt wurden, haben eine Lebensbedrohung Arafats ausgeschlossen. Dies sagte einer seiner Berater am Sonntag. "Die letzten Tests ergaben, dass Präsident Arafat nicht an einer lebensbedrohenden Krankheit leidet und dass er heilbar ist", sagte Nabil Abu Rudeina der Nachrichtenagentur Reuters. Arafat leide auch nicht an Leukämie, wie zeitweise spekuliert worden war.

Untersucht wird Arafat derzeit in einem französischen Militärkrankenhaus bei Paris. Die endgültigen Untersuchungsergebnisse würden bis Mittwoch fertig sein, sagte ein weiterer Arafat-Berater. Bis dahin dürften nur einige wenige Menschen den Präsidenten besuchen.

Der 75-Jährige war am Freitag über Jordanien nach Frankreich zur Behandlung ausgeflogen worden. Arafat hatte seiner Ausreise erst zugestimmt, nachdem Israels Ministerpräsident Ariel Sharon zusagte, dass er wieder einreisen dürfe. Erstmals seit Ende der 60er Jahre tagte die PLO-Spitze am Samstag ohne Arafat in dessen Amtssitz in Ramallah im Westjordanland. (APA)
 
31.10.2004



Israelische Soldaten töten zwei bewaffnete Palästinenser
Männer wollten in jüdische Siedlung eindringen
Gaza-Stadt - Israelische Soldaten haben am Sonntag nach Angaben aus Armeekreisen zwei bewaffnete Palästinenser getötet. Einer der Männer habe versucht, in die jüdische Siedlung Kfar Darom im Gaza-Streifen einzudringen, hieß es in den Kreisen. Er sei von einem weiteren Palästinenser begleitet worden, der jedoch noch flüchtig sei.

Palästinensische Zeugen berichteten, sie hätten mindestens zwei Explosionen gehört, die von Granaten herrührten, die die Palästinenser auf die Siedlung abgeschossen hätten. Offenbar sei jedoch niemand verletzt worden.

Ein weiterer Palästinenser sei in einem Gefecht mit israelischen Soldaten in Jenin im Westjordanland getötet worden, verlautete aus Militärkreisen. Die israelische Armee sei nach Jenin vorgestoßen, um dort militante Palästinensern aufzuspüren. (APA/Reuters)
 
31.10.2004



Israel bietet 10 Millionen Dollar für Infos über Schicksal von vermisstem Bomberpiloten
Ron Arad 1986 über dem Libanon abgeschossen - Sharon will offenbar keinen weiteren Austausch mit Hisbollah



Jerusalem - Die israelische Regierung will insgesamt zehn Millionen Dollar (etwa 7,85 Mio. Euro) Belohnung für Informationen über das Schicksal des seit 18 Jahren vermissten israelischen Kampfpiloten Ron Arad zahlen. Wie das israelische Fernsehen am Samstag berichtete, soll das Angebot am 1. Dezember weltweit unterbreitet werden. Die Entscheidung dazu habe Ministerpräsident Ariel Sharon in der vergangenen Woche nach Beratungen mit Mitarbeitern getroffen, die nach dem Schicksal vermisster Soldaten oder Gefangener forschen.

Der Luftwaffennavigator Arad war 1986 über dem Libanon abgeschossen worden, seitdem fehlt von ihm jede Spur. Immer wieder tauchten Spekulationen auf, der inzwischen zum Nationalhelden avancierte Pilot könnte noch am Leben sein. Die Herausgabe von Informationen zum Verbleib Arads war ursprünglich eine der Forderungen Israels für eine weitere Auflage des Gefangenenaustauschs mit der libanesischen Schiiten-Miliz Hisbollah.

Beide Seiten hatten Ende Jänner unter deutscher Vermittlung hunderte Gefangene ausgetauscht, weitere sollten folgen. Sharons neue Strategie lässt laut Beobachtern jedoch darauf schließen, dass er an einem weiteren Austausch mit der Hisbollah nicht mehr interessiert ist. (APA)
 
31.10.2004



Castro wünscht Arafat gute Genesung
Kubanischer Staatschef selbst rekonvaleszent
Clamart - Palästinenserpräsident Yasser Arafat hat in seinem Pariser Krankenbett Genesungswünsche von einem prominenten Leidensgenossen bekommen. Unter den zahlreichen Persönlichkeiten, die dem 75-Jährigen alles Gute wünschten, sei auch der kubanische Staatschef Fidel Castro, sagte die Vertreterin der palästinensischen Autonomiebehörde in Frankreich, Leila Chahid, am Sonntag vor dem Percy-Krankenhaus im Pariser Vorort Clamart.

Der 78-jährige Castro erholt sich derzeit von einem Sturz, bei dem er sich vor gut einer Woche die Kniescheibe zertrümmert und einen Arm angebrochen hatte. Arafat habe sich über die Genesungswünsche "sehr gefreut", sagte Chahid. (APA)
 
31.10.2004



Anschlag auf Tempelberg befürchtet
Israelsiche Armee sieht Bedrohung durch extremistische Siedler

Der Tempelberg, heilige Stätte von Moslems und Juden

Jerusalem - Die israelische Armee befürchtet einen Anschlag extremistischer Siedler auf den Tempelberg in Jerusalem. Es gebe Anzeichen für dahingehende Vorbereitungen, erklärte der Chef des israelischen Militärgeheimdienstes, General Aaron Farkash, am Sonntag bei der wöchentlichen Kabinettssitzung. Das Risiko bezifferte er mit 70 Prozent.

Bereits im Juli hatte die israelische Regierung vor einer erhöhten Gefahr von Anschlägen durch jüdische Extremisten gewarnt. Der Tempelberg gilt sowohl Moslems als auch Juden als heilige Stätte. (APA)
 
31.10.2004


"Arafat geht es viel besser"
Palästinensischer Außenminister: Krebserkrankung sei auszuschließen - Laut Arafat-Berater heilbare Krankheit

Anhänger des erkrankten Palästinenserpräsidenten Yasser Arafat vor dem Percy-Militärkrankenhaus in der Nähe von Paris.




Ramallah/Paris - Der Gesundheitszustand des schwer kranken Palästinenser-Präsidenten Yasser Arafat hat sich nach den Worten des palästinensischen Außenministers Nabil Shaath weiter stabilisiert. "Arafat geht es viel besser. Er spricht besser, er fühlt sich besser", sagte Shaath am Sonntag vor dem Parlament in Ramallah. Nach den ersten Untersuchungen in einem Militärkrankenhaus bei Paris könne eine Krebserkrankung ausgeschlossen werden. Jetzt seien weitere Tests nötig, um die Art der Erkrankung herauszufinden, sagte Shaath.

Auch Arafats Berater Nabil Abu Rudeina hatte zuvor eine Leukämie-Erkrankung, über die zeitweise spekuliert worden war, ausgeschlossen: Medizinische Tests: "Die letzten Tests ergaben, dass Präsident Arafat nicht an einer lebensbedrohenden Krankheit leidet und dass er heilbar ist", sagte Nabil Abu Rudeina der Nachrichtenagentur Reuters.

Sharon will bei Ableben Arafats Begräbnis in Jerusalem verhindern

Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hat unterdessen laut einem Rundfunkbericht angekündigt, im Falle des Ablebens des Palästinenser-Präsidenten dessen Begräbnis in Jerusalem verhindern zu wollen. "Solange ich an der Macht bin - und ich habe nicht die Absicht, aus dem Amt zu gehen - wird er nicht in Jerusalem begraben", sagte Sharon am Sonntag dem Bericht zufolge in der wöchentlichen Kabinettssitzung. Der Regierungschef habe damit eine Anfrage von Justizminister Joseph Lapid beantwortet, hieß es.

Zugleich verteidigte Sharon die Wiedereinreisegenehmigung für Arafat. Es sei nicht möglich gewesen, dem Palästinenser-Präsidenten zwar die Ausreise zu erlauben, nicht jedoch seine Rückkehr nach Ramallah. Wenn Arafat in seinem Hauptquartier im Westjordanland gestorben wäre, hätte dies "sehr schwere Folgen für Israel" gehabt, sagte Sharon.

Falls sich eine neue "ernsthafte und verantwortungsvolle" Palästinenserführung etablieren sollte, sei auch die Wiederaufnahme der Verhandlungen über den internationalen Nahost-Friedensplan, die so genannte Roadmap, möglich, sagte der israelische Regierungschef weiter. Die neue Führung müsse aber zunächst "in Taten" beweisen, dass sie den "Terrorismus" bekämpfe.

Der schwer kranke Arafat war am Freitag zur Behandlung nach Paris gereist. Woran der 75-Jährige leidet, ist nicht bekannt. Die Untersuchungsergebnisse sollten frühestens am Montag veröffentlicht werden. (APA)
 
01.11.2004


Schwere Explosion in Tel Aviv: Mindestens vier Tote
Detonation auf belebtem Markt im Stadtzentrum - Laut israelischem TV-Bericht Selbstmord-Anschlag - Mehrere Dutzend Verletzte
Jerusalem - Auf dem belebten Hakarmel-Markt im Zentrum von Tel Aviv hat sich am Montag eine schwere Explosion ereignet. Das berichten israelische Sicherheitskräfte und der israelische Rundfunk.

Nach ersten Informationen der Feuerwehr wurden mindestens vier Menschen bei der Explosion auf dem stark frequentierten Gemüsemarkt getötet. Nach einem Bericht des israelischen Fernsehens handelte es sich bei der Explosion um einen Selbstmordanschlag. Sicherheitskräfte riegelten den Marktplatz ab. In Polizeikreisen war auch ein Bandenkrieg als Hintergrund der Explosion nicht ausgeschlossen worden. (APA/AFP/dpa)
 
01.11.2004



Arafat geht es angeblich "deutlich besser"
Untersuchungen bald abgeschlossen - Einheitsappell des PLO-Exekutivkomitees

Anhänger des erkrankten Palästinenserpräsidenten Yasser Arafat vor dem Percy-Militärkrankenhaus in der Nähe von Paris.


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Paris - Dem in einem französischen Militärkrankenhaus behandelten palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat geht es nach Angaben aus seiner Delegation vom Montag "deutlich besser". Der Zustand Arafats, der auf eine eventuelle Blutkrankheit untersucht wird, sei stabil. "Wir sind jetzt zuversichtlicher und beruhigter, was die Gesundheit des Präsidenten angeht", sagte ein nicht namentlich genannter hoher Vertreter. "Wir hoffen, dass in zwei Tagen alle Untersuchungen abgeschlossen sein werden." Arafat war am Freitag über Jordanien in das Percy-Hospital in Clamart bei Paris geflogen worden.

Einheitsappell des PLO-Exekutivkomitees

Das Exekutivkomitee der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) hatte am Samstag zur "Einheit aller palästinensischen Kräfte" aufgerufen und Arafat unverbrüchliche Treue bekundet. In einer Erklärung, die vom Generalsekretär des Exekutivkomitees, Mahmud Abbas (Abu Mazen), nach einer Sitzung in Ramallah verlesen wurde, hieß es: "Wir appellieren an alle Kräfte und Fraktionen unseres Volkes, sich zu vereinigen und in verantwortungsvoller Weise zusammenzuarbeiten, um das Vaterland zu schützen und alle Versuche zu vereiteln, ihm Schaden zuzufügen". "Wir beten zu Gott, dass Er unseren Führer wieder gesund werden und zu seinem Volk zurückkehren lässt, das ihn noch sehr braucht", sagte Abbas.

Arafats Sessel blieb leer. Geleitet wurde die Sitzung Abbas und Ministerpräsident Ahmed Korei (Abu Ala). Arafats drei Führungsfunktionen sind der Vorsitz des PLO-Exekutivkomitees, sowie jener der Selbstverwaltungsbehörde ("Palästinensische Nationale Autorität") und der Fatah, der stärksten PLO-Fraktion.

Der prominente israelische Autor David Grossman schrieb unterdessen in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Montag-Ausgabe): "Israel ist derzeit in Verlegenheit: Bisher hat (Ministerpräsident) Ariel Sharon Arafat als Hauptausrede benutzt, um direkte Verhandlungen mit den Palästinensern zu vermeiden. 'Es gibt keinen Partner' lautete das Motto (...) Eigentlich hätte Israel gerade umgekehrt denken und handeln sollen. Nur während Arafat an der Macht war, gab es einen Partner für ein echtes Abkommen. Wer weiß, wieviel Zeit jetzt vergehen wird, bis Arafats Nachfolger die Lage im Griff hat, und wie lange es danach noch dauert, bis er sich sicher genug fühlt - und ausreichend Autorität und Respekt bei seinem Volk gesammelt hat -, um die harten Verzichte leisten zu können, die ein wahres Friedensabkommen erfordert? (...) Israel könnte jetzt, zu spät, entdecken, dass eine große Chance vertan wurde, als man Arafat in diesen kritischen Jahren ignorierte und demütigte". (APA/dpa)
 
01.11.2004



USA weisen israelische Liste illegaler "Außenposten" zurück
"Haaretz": Zahl ist weitaus höher
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Tel Aviv - Die US-Regierung hat eine israelische Liste so genannter Außenposten im besetzten Westjordanland zurückgewiesen. Die Regierung in Washington sei überzeugt, dass seit der Amtsübernahme von Ministerpräsident Ariel Sharon Anfang 2001 weit mehr als die von Israel genannten 23 "Außenposten" errichtet worden seien, berichtete die israelische Tageszeitung "Haaretz" am Montag.

Sharon hatte den USA mehrfach zugesagt, diese von jüdischen Siedlern auch nach israelischem Recht illegal errichteten Konstruktionen räumen zu lassen. Beide Regierungen warteten nun auf einen Bericht aus dem israelischen Verteidigungsministerium über Hilfe israelischer Regierungsbehörden für die Errichtung illegaler Außenposten, schrieb die Zeitung. Im November 2003 hatte die israelische Regierung im Widerspruch zum internationalen Friedens-Fahrplan (Roadmap) die "Legalisierung" nicht genehmigter Kleinsiedlungen angekündigt.

"Umstrittenes" oder "besetztes" Gebiet?

Nach den Bestimmungen der Vierten Genfer Konvention ist der Transfer der eigenen Bevölkerung auf besetztes Territorium grundsätzlich nicht zulässig. Israel argumentiert dagegen, dass es sich nicht um besetztes, sondern um "umstrittenes" Land handelt. Diese Rechtsauffassung wird von den USA nicht geteilt.

Nach einem Bericht des israelischen Rechnungshofes hat das Wohnungsbauministerium den Ausbau von nicht genehmigten Siedlungen im Westjordanland in den vergangenen drei Jahren mit nahezu 6,5 Millionen Dollar unterstützt. Die Zahl der behördlich nicht genehmigten Siedler-"Außenposten" im Westjordanland wurde von der israelischen Friedensbewegung "Shalom Ahshav" (Peace now/Frieden jetzt) mit 145 angegeben. (APA/dpa)
 
01.11.2004



Palästinensische Regierung sieht kein Machtvakuum ohne Arafat
Hamas-Chef wünscht Rivalen Arafat gute Besserung



Ramallah - Trotz des Krankenhausaufenthaltes des palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat sieht die palästinensische Regierung kein Machtvakuum an ihrer Spitze. "Präsident Arafat ist weiterhin (für die palästinensische Autonomiebehörde) zuständig. Wir kommunizieren mit ihm und es gibt in keiner Weise ein Machtvakuum", sagte Kommunikationsminister Assam al Ahmed am Montag nach der ersten Kabinettssitzung ohne Arafat.

So lange dieser im Krankenhaus in Frankreich behandelt wird, führt Regierungschef Ahmed Korei kommissarisch die Geschäfte des 75-Jährigen. Der frühere Ministerpräsident Mahmud Abbas ist kommissarischer PLO- und Fatah-Chef.

Einmischung verbeten

Der palästinensische Außenminister Nabil Shaath forderte Israel indes auf, sich nicht in palästinensische Angelegenheiten einzumischen. Es sei allein Sache des palästinensischen Volkes, sich seine politischen Führer zu suchen. Arafat war am Freitag aus dem Westjordanland ausgeflogen und in ein Militärkrankenhaus in Paris gebracht worden, nachdem sich sein Gesundheitszustand in den Tagen zuvor drastisch verschlechtert hatte. Woran der palästinensische Präsident leidet, ist nach wie vor unklar.

Unterdessen bekam Arafat auch Genesungswünsche von einem erbitterten innenpolitischen Gegner. Khaled Meshaal (Mechaal), der politische Führer der radikalen Organisation Hamas, habe Arafat an dessen Krankenbett in Paris angerufen und sich nach seiner Gesundheit erkundigt, sagte Hamas-Sprecher Musheer al Masri am Montag in Gaza. Nach Angaben der offiziellen palästinensischen Nachrichtenagentur Wafa wünschte Meshaal dem palästinensischen Präsidenten gute Besserung und eine baldige Rückkehr zu seinem Volk. Meshaal hält normalerweise große Distanz zu Arafat. (APA)
 
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