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Sammelthread Tschetschenien-Konflikt

tote im kaukasus.....

Elf Tote bei Gefechte mit Rebellen im Nordkaukasus
Schießereien in Teilrepubliken Tschetschenien und Inguschetien
Moskau/Grosny/Straßburg/Wien - Bei mehreren Schießereien zwischen Polizei und Freischärlern sind im russischen Nordkaukasus am Wochenende mindestens elf Menschen getötet worden. In den Teilrepubliken Tschetschenien und Inguschetien starben bei Feuergefechten mit den Sicherheitskräften nach Angaben der Behörden jeweils vier Rebellen. Drei Polizisten starben in der ebenfalls islamisch geprägten Teilrepublik Dagestan, nachdem sie am Samstag in einen Hinterhalt extremistischer Kräfte geraten waren.

Nach Armeeangaben sind etwa 450 tschetschenische Rebellen noch aktiv am Kampf gegen russische Truppen beteiligt. Ihre Zahl sei größer als in früheren Schätzungen angenommen, sagte der russische General Arkadi Yedelew in einem Zeitungsinterview. Insgesamt gehe die Zahl der Aufständischen aber zurück.

Protokoll 14

In der jüngsten Sitzung des Parlaments des Europarats riefen Delegierte aller Mitgliedsstaaten die russische Duma auf, das so genannte Protokoll 14 zu ratifizieren. Dabei geht es um ein Abkommen, um die Verfahren beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte zu beschleunigen. Derzeit sind mehr als 80.000 Verfahren anhängig, zumeist von russischen Staatsbürgern. Der Gerichtshof hat nun erstmals zwei Folteropfern in Tschetschenien Entschädigung zugesprochen. (Reuters, mab, DER STANDARD, Printausgabe 5.2.2007)



"Eine ganz heikle Angelegenheit"
Andreas Gross, Tschetschenien-Berichterstatter im Europarat warnt im STANDARD-Interview vor einer neuen Separatismusbewegung in der Teilrepublik
Der Tschetschenien-Berichterstatter im Europarat, Andreas Gross, warnt im Gespräch mit Markus Bernath vor einer neuen Separatismusbewegung in der russischen Teilrepublik.



STANDARD: Die russischen Behörden haben Zahlen vorgelegt, mit denen sie untermauern wollen, dass sich die Sicherheitslage in Tschetschenien deutlich verbessert hat - 2006 soll es "nur noch" 50 Entführungen gegeben haben.

Gross: Es ist klar: 50 Leute sind 50 zu viel. Wenn in Wien in einem Jahr 50 Menschen verschwinden - und man kann von der Bevölkerungsgröße Wien und Tschetschenien vergleichen -, dann wäre das ein Wahnsinn. Aber man muss zugeben, in Tschetschenien sind im vergangenen Jahr dreimal weniger Menschen entführt worden als im Jahr davor. Auch die Kriminalität ist deutlich zurückgegangen.

Es gibt also einen klaren Trend zum Besseren. Es sind endlich Häuser und Straßen gebaut worden, die Trümmer von den Kriegszerstörungen werden weggeräumt. Viel mehr Leute haben eine anständigere Unterkunft als vor zwei, drei Jahren. Das muss man anerkennen. Aber wer kann in diese neuen Häuser? Wer bekommt die Jobs? Muss ich dafür dreimal am Tag sagen, "Der Herr Premierminister ist der beste Mensch auf der Welt"? Wie lebt es sich für jemanden, der ganz anderer Meinung als Ramsan Kadyrow ist? Das ist die entscheidende Frage. Die traue ich mich nicht positiv zu beantworten.

STANDARD: Mitte Jänner ist das Angebot zur Amnestie an die Rebellen ausgelaufen. Was hat es gebracht?

Gross: Viele Leute haben sich in den vergangenen sechs Monaten ergeben. 600 ist eine Zahl, die der FSB nennt. Aber das ist keine Amnestie in unserem Sinne. Die ergeben sich alle aus mehr oder minder großem Zwang, aber nicht weil es Bemühungen um Versöhnung und Reintegration gibt. Der Druck, der auf Verwandte ausgeübt wird, ist enorm.

STANDARD: Inwieweit hat die Ausschaltung des Unabhängigkeitskämpfers und Terroristen Shamil Bassajew die Lage in Tschetschenien verändert?

Gross: Nicht nur Bassajew, auch Aslan Maschadow und dessen Nachfolger wurden 2006 umgebracht. Das ist inakzeptabel. Russland hat kein Recht, Leute einfach umzubringen. Niemand hat ein Recht dazu. Wenn man überzeugt ist, dass es Kriminelle sind, dann stellt man sie vor Gericht. Aber das hat der tschetschenischen Führung unglaublich Oberwasser gegeben. Jetzt sagen sie, es gebe gar keine Kämpfer mehr. Natürlich gibt es sie noch.

Es ist vielleicht naiv, dies zu fordern: Aber Kadyrow müsste bereit sein, als Premier Anklagen zu akzeptieren, dass er früher einmal gefoltert habe.

STANDARD: Sie glauben, Kadyrow könnte sich ändern?

Gross: Das ist eine christliche Frage. Wenn Sie die Frage so stellen, muss ich sie auch christlich beantworten. Selbstverständlich darf ich als Christ nie ausschließen, dass sich jemand bessert. Aber als Politiker ist man verantwortlich für vergangene Taten, selbst wenn man sich bessert. Kadyrow würde sich vielleicht einer Versöhnungskommission stellen, wenn er wüsste, dass er andernfalls nie mehr Macht ausüben könnte.

STANDARD: In welchem Maß greift der Tschetschenien-Konflikt auf die anderen Republiken im Nordkaukasus über?

Gross: Es gibt ja die These, dass es in Dagestan bereits schlimmer sei als in Tschetschenien. Einer der klügsten Leute auf der Moskau-Seite, Putins Sondergesandter für den Süden Russlands, Dimitri Kosak, hat immer gesagt, Tschetschenien sei heute ein regionales, nicht nur ein lokales Problem. Auf der anderen Seite glaubt die tschetschenische Führung, dass sie sich gestatten darf, auch außerhalb ihrer Republik "aufzuräumen". Personen, die ihr offenbar missliebig sind, werden in Dagestan wie in Petersburg umgebracht.

Eine der Theorien über den Mord an Anna Politkowskaja ist ja, dass es tschetschenische Polizisten waren, die vielleicht ohne Wissen des Kreml die Tat verüben ließen. Das ist die schlimmste These: dass Putin gar nicht weiß, wer es war, und der Staat gar keine Gewalt hat über die verschiedenen regionalen Polizeiapparate und Geheimdienste.

STANDARD: Ist Tschetschenien unter Ramsan Kadyrow für den Kreml nicht doch noch die derzeit beste aller Welten?

Gross: Nein, das ist eine ganz heikle Angelegenheit. Es besteht das Risiko, dass dieses Regime aus dem Ruder läuft und die tschetschenische Führung gewissermaßen zu umgekehrten Autonomisten wird. Man kann sich in Moskau nicht auf ein Regime verlassen, das Menschenrechte mit den Füßen tritt. Es ist nicht ausgeschlossen, dass eine neue Separatismusbewegung entsteht, die noch weniger rechtsstaatlich ist als jene in der Zwischenkriegszeit 1996 bis 2000. Es würde ein Hort entstehen, wo Unrecht sich weiterproduziert und in unseren Hauptstädten als Terror sichtbar werden könnte. (DER STANDARD, Printausgabe 5.2.2007)

hm kein leichtes thema....
zumal russland seit beginn der neunziger jahre nur mit militärischer macht regiert hat.....

das bedutet kein schulsystem,wenig arbeit korrupte machthaber/teiler es wird nicht für das volk die politik gemacht die ein besseres leben ermöglichen würde.....

aber wer weis vielleicht lässt sich putin sich in dieser sache aufweichen und demokratische masstäbe ansetzten...

ach ja nur nebenbei bevor russland nicht
die eigene wäsche wäscht sind wohl die eigenen rechte auf der welt-bühne auch kleiner einzuschätzen.... :wink:
 
Re: tote im kaukasus.....

skenderbegi schrieb:
ach ja nur nebenbei bevor russland nicht
die eigene wäsche wäscht sind wohl die eigenen rechte auf der welt-bühne auch kleiner einzuschätzen.... :wink:

wenigsten waschen dir russen ihre wäsche im eigenen haus.

interessant, dass es dich nicht stört, dass die amis es weltweit tun nur nicht im eigenen haus.....
 
Re: tote im kaukasus.....

Lepoto schrieb:
skenderbegi schrieb:
ach ja nur nebenbei bevor russland nicht
die eigene wäsche wäscht sind wohl die eigenen rechte auf der welt-bühne auch kleiner einzuschätzen.... :wink:

wenigsten waschen dir russen ihre wäsche im eigenen haus.

interessant, dass es dich nicht stört, dass die amis es weltweit tun nur nicht im eigenen haus.....

habe ich das jemals behauptet ???

kannst du mir diesen beitrag zeigen bevor du dir das maul zu voll stopfst.....

oder ist das ein versuch abzulenken und nicht zum thema zu sagen....? :roll:
 
russland und das tschetschnien problem....

Menschenrechtskommissar des Europarats in Tschetschenien eingetroffen
11:26 | 27/ 02/ 2007



GROSNY , 27. Februar (RIA Novosti). Der Menschenrechtskommissar des Europarates, Thomas Hammarberg, ist am Dienstag in der Tschetschenen-Republik eingetroffen.

Er wird an einer Konferenz von Bürgerrechtlern teilnehmen, die am 01. März in Grosny stattfindet, teilte Nurdi Nuchaschijew, der Menschenrechtsbeauftragte in der Republik, gegenüber RIA Novosti mit.

Zur Teilnahme an der Konferenz sind außerdem namhafte russische Bürgerrechtler und Vertreter internationaler Menschenrechtsorganisationen eingeladen.

„Der Kommissar wird die Möglichkeit bekommen, beliebige Einrichtungen oder Orte auf dem Territorium der Tschetschenen-Republik nach Wunsch zu besuchen: Haftanstalten, Schulen, Krankenhäuser, provisorische Unterkünfte usw.“ sagte Nuchaschijew.

Hammarberg wird drei Tage in Tschetschenien weilen.

25. Februar 2007, NZZ am Sonntag





Glamour für Tschetschenien
Der tschetschenische Präsident Kadyrow ärgert Moskau, wo er kann. Zu seiner Inthronisation lässt er Schönheitsköniginnen aus aller Welt aufmarschieren. Doch die Show misslingt.




Klaus-Helge Donath, Grosny

«Nach Grosny, in Tschetschenien?», fragt Mrs. Lettland ungläubig. Regina Locmele-Lunova traut ihren Ohren nicht, als sie von der Programmänderung mit Stippvisite im kaukasischen Krisengebiet erfährt. Eigentlich sollten die Teilnehmerinnen des Mrs.-World- 2007-Wettbewerbs, eines internationalen Schönheitswettbewerbs für verheiratete Frauen, von Moskau nach Sotschi ans Schwarze Meer fliegen.

Die blonde Lettin spricht fliessend Russisch und ist in Riga Chefin einer Sicherheitsfirma. Sie weiss, was sie in der tschetschenischen Hauptstadt Grosny erwartet: die Wunden zweier Kriege und Ramsan Kadyrow, der unberechenbare Autokrat. Andere Schönheitsköniginnen orientieren sich weniger sicher. Mrs. Guatemala balanciert vor der Abreise in Moskau strumpflos bei minus 21 Grad über den Schnee.

Drei Tage sollen die Schönheitsköniginnen Zwischenstation in Tschetschenien machen. Das hat Kadyrows Pressedienst angekündigt. Der 30-jährige Präsident ist der Sohn von Achmad Kadyrow, der die Republik als treuer Vasall Moskaus regierte, bis er 2004 ermordet wurde. Seither zog Kadyrow junior aus dem Hintergrund die Fäden. Vor zehn Tagen wurde er endlich vom russischen Präsidenten Putin zum Chef in Grosny ernannt. Das Parlament in Grosny soll ihn nächsten Monat bestätigen. Der Besuch der Schönheitsköniginnen ist auch als Auftakt der Feiern zur Inthronisation gedacht.

Doch weniger die Schönheit der angereisten Damen sorgt für Aufregung als die Sorge um ihre Sicherheit. Seit dem Tod des Terroristen Schamil Basajew letzten Sommer ist es zwar ruhiger geworden in Tschetschenien. Laut der Tageszeitung «Grosnenski Rabotschi» gingen 2006 im Vergleich zu den Vorjahren die Verbrechen mit terroristischem Hintergrund auf ein Viertel zurück. Auch die gewöhnliche Kriminalität hat abgenommen. Aber befriedet ist die Republik nicht.

An der Strasse vom Flughafen in der Nachbarrepublik Inguschetien nach Grosny stehen auf den ersten 30 Kilometern alle hundert Meter bewaffnete Posten, die die weite Ebene im Blick halten. Ramsan Kadyrow hatte versprochen, für den Besuch der Schönheitsköniginnen seine tschetschenischen Einheiten bis auf den letzten Mann zu mobilisieren. 16 000 Bewaffnete sollen im Einsatz sein. Russische Militärs sind dagegen aus dem Strassenbild verschwunden. Als Ausdruck der zunehmenden Autonomie Tschetscheniens haben sie sich in die Kasernen zurückgezogen.

Kadyrow hütet die genaue Stärke seiner tschetschenischen Truppen wie ein Staatsgeheimnis, auch Moskau lässt er nicht in die Karten gucken. Menschenrechtsgruppen werfen Spezialeinheiten des Präsidenten vor, Grauen und Schrecken zu verbreiten. Sie sollen Mord und Menschenhandel zu verantworten haben. Täter wurden nie überführt. Doch auch diese Verbrechen sind in letzter Zeit zurückgegangen.

Nervosität liegt in der Luft. Das Programm und die Route der Delegation von Schönheitsköniginnen werden aus Sicherheitsgründen ständig geändert. Die Kranzniederlegung am Denkmal Achmad Kadyrows stellt die Sicherheitskräfte vor eine schwierige Herausforderung.

Am Rande der gähnenden Freifläche am Kadyrow-Boulevard in Grosny stehen unzählige Kriegsruinen. Auch die Baustelle für die grösste Moschee des nördlichen Kaukasus liegt an der Strasse. Der Ausblick ist nicht schön, aber ohne Fernsehaufnahmen vor dem Denkmal wäre der Damenbesuch propagandistisch sinnlos. Die Veranstaltung soll die legitime Erbfolge der Kadyrows der Welt, den Tschetschenen und Moskau demonstrieren.

Der russische Präsident Putin setzt auf den jungen Kadyrow, fürchtet aber schon dessen Unberechenbarkeit und unstillbaren Machthunger. Im Streit um die Ölreserven der Republik widersetzt sich Kadyrow offen den Moskauer Vorstellungen. Er möchte statt den bisherigen 49 Prozent auch noch die 51 Prozent des staatlichen russischen Ölproduzenten Rosneft an der einheimischen Firma Grosneftegas übernehmen. Und er hat zu verstehen gegeben, dass er den Vertrag mit dem Kreml über die Regulierung der Beziehungen so lange nicht unterzeichnen werde, bis Moskau einwilligt.

Früher haftete dem Thronprätendenten das Image des provinziellen Tölpels an. Davon hat sich Kadyrow befreit, zumal die Lebensbedingungen in Grosny erträglicher geworden sind. Aber nicht erträglich genug für die Teilnehmerinnen des Mrs.-World- 2007-Wettbewerbs. Sie werden nach dem etwas verunglückten Besuch am Mittwoch schon tags darauf eilends wieder ausgeflogen.

http://www.nzz.ch/2007/02/25/al/articleEYC0Z.html

Tschetschenien: Ramsan lehrt den Frieden
Ramsan Kadyrov steigt in der russischen Kaukasusrepublik zum unumschränkten Herrscher auf - "Wo gibt es schon faire Wahlen?"
In der russischen Kaukasusrepublik Tschetschenien steigt Ramsan Kadyrow zum unumschränkten Herrscher auf. "Wo gibt es schon faire Wahlen?", sagt er. Das Volk fürchtet und schätzt ihn.


* * *


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Vor zwei Jahren habe er das letzte Mal geschossen, behauptet Ruslan. Wie viele Menschenleben er bis 2004 auf dem Gewissen hat, darüber will er nicht reden: "Besser nicht zählen", sagt er lakonisch. Auch wenn der 29-Jährige die Waffe angeblich nicht mehr braucht, trägt er sie griffbereit. Wie seine Kampfgenossen aus der Leibgarde von Ramsan Kadyrow lässt auch Ruslan keinen Zweifel daran, dass sie die Kontrolle in Tschetschenien übernommen haben.

Allgegenwärtig sind die durchtrainierten Männer, im Norden des Landes prägen sie das Straßenbild. Mit 15.000 Rubel (450 Euro) verdienen sie mehr als der Rest. Von 5000 bis 6000 Mann war lange die Rede. Seit andere Kriegsherrn ausgelöscht worden sind, haben sich deren Kämpfer auf Kadyrows Seite geschlagen. Heute zählt die Privatarmee 15.000 bis 16.000 Mann. Alle schwer bewaffnet, selbstbewusst, wiewohl hochgradig nervös.

Interimpräsident

Tschetscheniens neuer Machthaber ist Ramsan Kadyrow. Vor zwei Wochen hat Russlands Staatschef Wladimir Putin den Republikspräsidenten Alu Alchanow abgesetzt und den 30-jährigen Ramsan zum interimistischen Präsidenten erhoben, die formale Bestätigung durch das Parlament folgt bald: "Wo gibt es schon faire Wahlen?", lacht Ramsan über die Frage nach seiner Legitimität: "Das Wichtigste sind nicht Wahlen, sondern die Meinung des Volkes."

Das Volk nimmt, was es kriegt. Ob die Mär vom Frieden in der Kaukasusrepublik stimme? "Es wird nicht mehr geschossen", sagt Zinaida, "zumindest hört man es nicht." Die 50-jährige Putzfrau hat fünf Jahre im Flüchtlingslager in Inguschetien gelebt. 2004 ist sie nach Grosny zurückgekehrt. "Ein bis zwei Prozent der Flüchtlinge kommen zurück", erklärt Achmed, Mitarbeiter einer Flüchtlingsorganisation: "Wenigstens ist die Abwanderung gestoppt. Die Leute mögen Kadyrow - wenn auch nur, weil sie ihn fürchten."

Brutale Vergangenheit

Ramsans brutale Vergangenheit als Chef der Leibgarde seines Vaters erlaubt es nicht, ihn mit Vorschusslorbeeren auszustatten. Auch Zinaida lebt nicht ohne Angst. Immerhin würden die Wohnungen nicht mehr von Maskierten durchfilzt. Tausende junger Männer waren in den letzten Jahren bei solchen Säuberungen verschwunden. Die Menschenrechtsorganisation Memorial zählte im Vorjahr immerhin noch 186 dokumentierte Fälle. Zinaida hat zwei Söhne. Mit ihren 3000 Rubel (95 Euro) könnte sie sie nicht durchfüttern. Ihr Mann aber arbeitet auf dem Bau und bringt 400 Euro nach Hause: "Damit lebt man heute ganz gut."

Zumindest in den zentralen Straßen der Stadt wird gebaut. Kadyrow zwingt Unternehmer zu Investitionen. 90 Prozent der Republiksfinanzen freilich kommen aus Moskau: offiziell 28 Milliarden Rubel (830 Mio. Euro). Bestenfalls 20 Prozent würden es an der Bürokratie vorbei bis nach Tschetschenien schaffen, ließ Kadyrow Moskau wissen.

Unberechenbarer Spund

Moskau hat seine liebe Not mit dem jungen Leader. Es weiß, dass er ein unberechenbarer Spund ist, aber man hat keinen anderen. Finanzpolitisch hält man ihn an der Leine. Die 20 bis 25 Mrd. Rubel aus dem tschetschenischen Ölexport fließen nach Moskau. Ramsan will seinen Anteil und ist derzeit sogar bereit, auf größere Autonomie zu verzichten.

Die ist ohnehin größer denn je. Und Ramsan demonstriert sie. Die größte Moschee des Nordkaukasus hat er errichtet. Und auch sonst zeigt der Omnipräsente seine Omnipotenz. Auf dem Weg zur Endausscheidung der "Mrs World" in Sotschi wurden dieser Tage die schönsten Ehefrauen zu Kadyrow gekarrt: "Wir wurden nicht gefragt", sagt eine Teilnehmerin, die nicht genannt werden möchte: "Wenn ich sehe, dass in Kadyrows Palast Statuen für 80.000 Euro stehen und draußen Not herrscht, werde ich richtig zornig." In der Nähe von Gudermes hat sich Kadyrow eine luxuriöse Residenz hinstellen lassen. Dutzende schwarze Landcruiser, Lexus- und Porsche-Geländewagen zieren den Garten. Manch ein Gast steigt kreidebleich aus diesen Fahrzeugen, nachdem sie von Kadyrows Leuten mit bis zu 180 km/h über die holprigen Straßen getrieben wurden. (Eduard Steiner aus Grosny, DER STANDARD, Printausgabe 26.2.2007)

so einfach ist es dann doch nicht mit dem fingerzeig auf andere hinzuweisen und in seiner nähe chaos zu haben.......
was notabene selbst geschaffen wurde man spricht von 300000 getöteten in diesem konflikt.... :idea: :idea: 8O

und man kann nur helfen wenns einem selbst gut geht ...... :roll: :wink:
 
Freitag, 02. März 2007
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http://www.tagesanzeiger.ch/dyn/news/newsticker/725633.html

16:57 -- Newsticker Ausland
Umstrittener Kadyrow zum tschetschenischen Präsidenten gewählt

MOSKAU - Das tschetschenische Parlament hat Ex-Rebellenchef Ramsan Kadyrow ohne Gegenstimme zum Präsidenten der Kaukasusrepublik gewählt. Nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen stimmten 56 der 58 anwesenden Abgeordneten für Kadyrow.

Zwei Stimmen waren ungültig. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte den 30-jährigen Kadyrow am Vortag offiziell als Kandidaten vorgeschlagen.



Der "starke Mann" Tschetscheniens, Sohn des 2004 ermordeten pro-russischen Präsidenten Ahmad Kadyrow, war seit dem Rücktritt von Alu Alchanow bereits seit dem 15. Februar Übergangspräsident. Er ist für seine mächtigen Milizen gefürchtet, denen Entführungen und Folter nachgesagt werden.

Für die Zukunft kündigte der neue Präsident an, er wolle Tschetschenien in eine "blühende Region" verwandeln. Rebellen kämpfen seit Jahren in Tschetschenien für die Unabhängigkeit von Russland.

Dabei verüben sie Anschläge und liefern sich Gefechte mit den in der Kaukasusrepublik stationierten russischen Soldaten. Internationale Organisationen werfen den russischen Streitkräften Menschenrechtsverletzungen vor.
 
was sollte "die welt" denn machen?

deutschland, england usw sind doch alle für USA
und wenn die den russen was vorwerfen würden, dann würden die sagen jaja kuckt ihr ersma palestina an.

deswegen sagt keiner was. und unsere brüder und schwestern werden weiter abgeschlachtet.

zum heulen ist das :( :( :(
 
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