Türkei droht Kurden
Die Türkei hat im Kampf gegen kurdische Rebellen mit einem härteren Vorgehen gedroht und dabei auch einen Einmarsch in den Irak nicht ausgeschlossen. Die Lage in den Unruhegebieten im Südosten des Landes sei "inakzeptabel", sagte ein Vertreter des Außenministeriums am Montag. Allein in der vergangenen Woche töteten Untergrundkämpfer der verbotenen Arbeiterpartei PKK 16 türkische Sicherheitskräfte. Am Montag kam bei einem Rebellenangriff in der Provinz Batman ein Polizist ums Leben.
Verwandte trauern um den türkischen Soldaten Sedat Akca, der von der PKK umgebracht wurde
"Eine Militäraktion gegen die PKK-Kämpfer im Irak ist immer ein Thema auf der Tagesordnung der Türkei. Wir haben das Recht uns selbst zu verteidigen", sagte der Ministeriumsvertreter zu Journalisten. Er hatte sich zuvor mit den Botschaftern des Iraks und der USA getroffen. "Wir haben den Botschaftern gesagt, dass in der nahen Zukunft sehr viel entschiedenere Schritte unternommen werden müssen", sagte der Vertreter.
Diplomaten zufolge ist die Türkei über die Haltung der USA in der Sache enttäuscht. Die Großmacht akzeptiere zwar israelische Angriffe gegen verfeindete Länder, aber sei gegen ein einseitiges Vorgehen der Türkei gegen die PKK im Irak. Die Regierung in Ankara fordert schon seit längerem, dass der Irak und die USA gegen die kurdischen Aufständischen im gebirgigen Norden des Irak - an der Grenze zur Türkei - vorgehen.
Erst am Samstag waren bei einem Gefecht zwischen PKK-Kämpfern und türkischen Soldaten im Südosten des Landes sieben Soldaten und ein Dorfwächter ums Leben gekommen. Zu dem Schusswechsel war es nach Angaben der türkischen Nachrichtenagentur Anadolues gekommen, als eine türkische Militärpatrouille in der Provinz Sirit auf PKK-Kämpfer stieß. Das türkische Militär habe dann am Sonntag von Hubschraubern aus mutmaßliche Stellungen der Rebellen in der Provinz bombardiert.
Seit die verbotene PKK vor zwei Jahren eine Waffenruhe beendet hat, kommt es im Südosten der Türkei wieder häufiger zu Anschlägen und Gefechten mit der Armee. Die PKK kämpft im Südosten des Landes seit mehr als 20 Jahren für einen eigenen kurdischen Staat.
Quelle:
http://www.n-tv.de/690182.html