Der britische Verlag
Oxford University Press (OUP) will künftig Schweinebilder aus Kinderbüchern verbannen. Der Verlag verkauft seine pädagogischen Bücher in knapp 200 Länder. Abbildungen von Schweinen und Würstchen in Kinderbüchern könnten nach den Überlegungen von OUP Muslime und Juden verärgern. Der Vorstoß des renommierten Verlages hat in Großbritannien für Empörung gesorgt.
"Es muss Schluss sein mit dieser absurden politischen Korrektheit", erklärte der konservative Abgeordnete Philip Davies. Auch der muslimische Abgeordnete Khalid Mahmood nannte den Vorstoß "absoluten Quatsch". Ein Sprecher des Rates der jüdischen Institutionen in Großbritannien erklärte, das Judentum verbiete zwar das Essen von Schweinefleisch, nicht aber die Erwähnung oder die Darstellung des Tiers.
Die Empfehlung des Verlags zur Verbannung der Schweinebilder aus Kinderbüchern war bei einer Diskussion im BBC-Radio nach dem Anschlag auf die französische Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" bekannt geworden.
Später erklärte der Verlag, Schweine oder Schweinefleisch sollen in den Büchern "nicht komplett verboten" werden. Allerdings würden einige Autoren des pädagogischen Materials aufgefordert, "kulturelle Unterschiede und Empfindlichkeiten zu bedenken".
Oxford University Press, ein Tochterunternehmen der University of Oxford, ist der weltweit größte Universitätsverlag. Er veröffentlicht jährlich mehr 6.000 Titel in über 40 Sprachen und verkauft rund 110 Millionen Einheiten pro Jahr.