i naravno svi su ludi samo smo mi pametni:
Djindjics Ideen und Visionen heute nötiger denn je
Der Preis der Ulrich-Zwiener-Stiftung für Internationale Verständigung und Menschenrechte wurde am 16. April 2004 posthum an Dr. Zoran Djindjic verliehen.
Der ehemalige serbische Ministerpräsident sei der Hoffnungsträger für Demokratie und die Hinwendung seines Landes nach Europa gewesen, betonte Prof. Dr. Dr. Ulrich Zwiener. Mit der Preisverleihung wolle die Stiftung
die Lebensleistung Djindjics würdigen und die demokratischen Kräfte in Serbien unterstützen. Gernot Erler, Mitglied des Deutschen Bundestages und Präsident der Südosteuropa-Gesellschaft, erinnerte an
Djindjics Vision eines Europa zugewandten Serbien, das in Frieden mit seinen Nachbarn lebt und die von Milosevic immer wieder beschworenen düsteren Mythen der Vergangenheit endlich hinter sich lässt.
"Serbien bräuchte Djindjics Ideen, Visionen und Tatkraft heute nötiger denn je", betonte Erler mit Blick auf die aktuelle Entwicklung in dem Balkanland. Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus verwies auf die Bedeutung Thüringens und Jenas -
hier promovierte 1823 der Schöpfer der modernen serbischen Schriftsprache, Vuk Karadzic, - auf die kulturelle und sprachliche Entwicklung Serbiens und erinnerte an die nach wie vor aktuelle These Djindjics, dass der Balkan ohne Demokratie eine Zeitbombe sei, die alle fünf Jahre explodieren könne. An die philosophischen Wurzeln und das Politikverständnis ihres Mannes sowie die lange, wechselvolle Geschichte der deutsch-serbischen Beziehungen erinnerte Ruzica Djindjic. In der Laudatio des ehemaligen Ersten Bremer Bürgermeisters, Hans Koschnick, der in den 90er Jahren als EU-Administrator für den Wiederaufbau Mostars verantwortlich zeichnete und Djindjic aus vielen gemeinsamen Gesprächen kannte, wurde dessen
Engagement für eine pluralistische, demokratische, freiheitliche und rechtsstaatliche Ordnung gewürdigt.
Noch als Student war Djindjic 1974 als Regimegegner zu einer längeren Haftstrafe verurteilt worden. Später studierte er unter anderem bei Jürgen Habermas in Frankfurt/Main Philosophie und promovierte 1979 in Konstanz. Seit den 80er Jahren engagierte er sich verstärkt in der jugoslawischen bzw. serbischen Oppositionsbewegung, zunächst mit der Gründung der Demokratischen Partei, später im Anti-Milosevic-Bündnis DOS. Nach einer kurzen Amtszeit als Belgrader Oberbürgermeister 1997 wurde Zoran Djindjic 2001 zum serbischen Ministerpräsidenten gewählt. Am 12. März 2003 fiel er einem Mordanschlag zum Opfer. mv