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Serbische Kriegsverbrechen im Kosovo

Die Brutalität, mit der die Balkankriege von allen Beteiligten geführt wurden, weckte weltweites Aufsehen. Im Verlauf der Kriege kam es zu den ersten ethnischen Säuberungen großen Stils in der europäischen Geschichte des 20. Jahrhunderts. Der Schock über die Säuberungen saß umso tiefer, als sie nur fünf Jahre nach Verabschiedung der Haager Landkriegsordnung von 1907 stattfanden. Ziel der Landkriegsordnung war es gewesen, jede Form des Krieges (den „gerechten" wie „ungerechten", den Angriffs- wie den Verteidigungskrieg) zu „zivilisieren", d. h., den Krieg in ein Regelwerk einzubinden. Zu diesem Zweck wurde klar zwischen Kombattanten und Zivilbevölkerung unterschieden. Aber kaum waren die Regeln erstellt, wurden sie gebrochen. Die von Zeitgenossen mit Irritation beobachtete „neue Qualität" der Balkankriege bestand darin, dass die Grenzen zwischen Kriegführenden und Zivilisten weitgehend missachtet oder gänzlich ignoriert wurden. Ein wesentlicher Grund dafür waren die Cetniks bzw. die Tradition des Bandenkriegs, der seit Ende des 19. Jahrhunderts in den von mehreren Nationalbewegungen umkämpften Gebieten des Balkanraums kontinuierlich zugenommen hatte...
Doch bleiben wir bei den Banden, den Guerilleros, unter ihnen die serbischen Cetniks, die von der jeweiligen Historiographie als patriotisch-nationale Formationen verherrlicht wurden und werden (gleich den Haiducken). Was die Cetniks von den Haiducken unterschied, war ihre nationale oder nationalistische Motivation und ihr höherer Organisationsgrad. Ansonsten waren die Un¬terschiede gering. Beide befürworteten den Einsatz von Gewalt zur Erreichung ihrer Ziele; beide agierten vornehmlich aus dem Hinterhalt; beide unterschieden nicht zwischen Zivi¬listen und militärischen Gegnern. Die Mitglieder der eigenen Banden galten als Helden, die der Gegenseite als Verbrecher. An diesem doppelten Standard hat sich bis in die postjugoslawischen Kriege der 1990er Jahre hinein nichts geändert. Nach heutigen Maßstäben waren die irregulären Banden, egal auf welcher Seite sie kämpften, „terroristische Vereinigungen". Der (oft erzwungene) Rückhalt dieser Terrorgruppen in Teilen der eigenen Bevölkerung, ihr Rekurs auf Helfershelfer, die Verherrlichung dieser Helfer in der Popularkultur

Auszug aus Balkankriege


 
in Kosovo und Teilen Makedoniens von heftigen serbisch-albanischen Kämpfen, massiven Ausschreitungen serbischer Truppen und paramilitärischer Verbände gegen die albanische und sonstige nicht-serbische Bevölkerung, von Massenflucht, Vertreibungen und Zwangsbekehrungen zur Orthodoxie begleitet. In einem Bericht des österreichisch-ungarischen Generalkonsuls in Skopje von Ende Oktober 1913 heißt es: „Mich für einen Serben hal¬tend erwähnte [ein serbischer Feldwebel], dass er an der ... Offensive gegen Luma [westlich von Prizren vom 5.-8. Oktober 1913] teilgenommen habe. (...) Während nun das 10. Regiment (...) vorrückte ..., verlegte es zugleich der zurückgebliebenen albanischen Dorfbevölkerung den Weg nach rückwärts; sein eigenes Bataillon, dem sich eine Anzahl bewaffneter Serben aus (Prizren) angeschlossen hatte, sperrte den unglücklichen Bauern nach allen übrigen Seiten den Weg zur Flucht ab. Sobald nun ein Dorf vollkommen zerniert war, wurden die männlichen Einwohner herausgerufen, in Reih und Glied gestellt und niedergeschossen. Hierauf wurden die Häuser angezündet, die herausflüchtenden Frauen und Kinder mit Bajonetten in die brennenden Heimstätten zurückgetrieben, wo sie umkamen." In manchen Dörfern seien die Frauen gewaltsam aus den Häusern geschleppt und niedergemetzelt worden. Der Feldwebel selbst habe an der Vernichtung von ca. zehn Dörfern mitgewirkt.
Auch die britische Reiseberichterstatterin und Krankenschwester Mary Edith Durham (1863-1944), die seit der Jahrhundertwende den Balkan durchquert und 1904 ein mit viel Verständnis, Humor und Sympathie für die Serben geschriebenes Buch Through the Lands of the Serb" veröffentlicht hatte, war irritiert von den Gewaltexzessen serbischer und montenegrinischer Kämpfer in den Balkankriegen, von der Niedermetzelung der Frauen und Kinder und den Todesqualen, denen albanische Gefangene ausgesetzt wurden. Auch die diplomatischen Vertreter der europäischen Mächte berichteten ausführlich über die Gräueltaten. Insgesamt wurden im Verlauf des ersten Balkankrieges schätzungsweise 20.000 Albaner getötet. Und nach der Annexion des Gebiets traten rund 60.000 Muslime die Flucht an.

Auszug aus Balkankriege
Fairerweise sollte man erwähnen, das war der Zeitgeist. Die Österreiche haben zahlreiche Serbendörfer bei ihrem Serbienfeldzug niedergebrannt. Die Griechen beispielsweise haben zahlreiche Mazedonier und Bulgaren zu dem Zeitpunkt ermordet, Griechen und Armenier wurden von den Türken in der heutigen Türkei restlos vernichtet. Zu dieser Zeit sollten ethnische reine Gebiete geschaffen werden, die dann dem eigenen Staatsgebiet angegliedert werden können. In der Theorie. Auch ein Menschenleben war zu dieser Zeit einfach nichts wert. Kacke für die Menschen damals. Wir können echt froh sein, in der heutigen Zeit zu leben.

Mein Opa hat mir von seinem Vater Erzählungen aus dieser Zeit der Umwälzungen wiedergegeben. Neben den menschlichen Tragödien gab es zeitweise einen erschwerten Zugang zu Wasser, zeitweise auch zu Nahrung.

Edit: auch heute noch gibt es Menschen i Europa, die imperialistischen und nationalen Ideen anhängen. In manchen Staaten stellen sie den Präsidenten, in anderen drohen sie mit Sezession und in einem anderen Staat wiederum hat einer von denen einen Krieg angezettelt.
 
Fairerweise sollte man erwähnen, das war der Zeitgeist. Die Österreiche haben zahlreiche Serbendörfer bei ihrem Serbienfeldzug niedergebrannt. Die Griechen beispielsweise haben zahlreiche Mazedonier und Bulgaren zu dem Zeitpunkt ermordet, Griechen und Armenier wurden von den Türken in der heutigen Türkei restlos vernichtet. Zu dieser Zeit sollten ethnische reine Gebiete geschaffen werden, die dann dem eigenen Staatsgebiet angegliedert werden können. In der Theorie. Auch ein Menschenleben war zu dieser Zeit einfach nichts wert. Kacke für die Menschen damals. Wir können echt froh sein, in der heutigen Zeit zu leben.

Mein Opa hat mir von seinem Vater Erzählungen aus dieser Zeit der Umwälzungen wiedergegeben. Neben den menschlichen Tragödien gab es zeitweise einen erschwerten Zugang zu Wasser, zeitweise auch zu Nahrung.

Edit: auch heute noch gibt es Menschen i Europa, die imperialistischen und nationalen Ideen anhängen. In manchen Staaten stellen sie den Präsidenten, in anderen drohen sie mit Sezession und in einem anderen Staat wiederum hat einer von denen einen Krieg angezettelt.
Das war vor dem ersten Weltkrieg und ist ein Auszug aus einem Buch, welches meine Meinung über Kosovo geändert hat. Diese Massaker und ethnischen Säuberungen passierten 1912/1913 in den Balkankriegen, wie im Buch erwähnt, wurden Cetniks vorgeschoben.
Österreich Serbienfeldzug und damit einhergehende Kriegsverbrechen fand erst 1914 statt
 
Das war vor dem ersten Weltkrieg und ist ein Auszug aus einem Buch, welches meine Meinung über Kosovo geändert hat. Diese Massaker und ethnischen Säuberungen passierten 1912/1913 in den Balkankriegen, wie im Buch erwähnt, wurden Cetniks vorgeschoben.
Österreich Serbienfeldzug und damit einhergehende Kriegsverbrechen fand erst 1914 statt
Ich weiß. Ich denke dennoch, dass viele dieser Taten einfach der damaligen Zeit entsprechen.
 
Ich weiß. Ich denke dennoch, dass viele dieser Taten einfach der damaligen Zeit entsprechen.
Und ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Nein, solche Taten passen in keine Zeit. Dann müsste man die Gräueltaten der Habsburger im 2. WK auch so bewerten, oder in den 30er Jahren jene der Faschisten usw.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Und ich weiß nicht was ich dazu sagen soll. Nein, solche Taten passen in keine Zeit. Dann müsste man die Gräueltaten der Habsburger im 2. WK auch so bewerten, oder in den 30er Jahren jene der Faschisten usw.
So ein richtiges globales Verständnis von Recht und Unrecht, hat sich erst nach dem 1. Weltkrieg ausgebildet. So kam es 1920 dann auch zur Gründung des Völkerbundes, sozusagen des Vorläufers der UN, wo auch ein erster Ansatz des Völkerrechts definiert wurde.

Natürlich sind die Taten von damals aus heutiger Sicht ganz klar als Unrecht zu sehen. Jedoch gab es dieses Verständnis zu dieser Zeit je nach Weltregion nicht und es ist daher auch erklärbar, wie es zu diesen Taten gekommen ist. Die historische Belastung aus der damaligen Zeit ist immer noch der Grundstein für Konflikte der heutigen Zeit, ob nun Balkan, Kaukasus oder naher Osten.
 
So ein richtiges globales Verständnis von Recht und Unrecht, hat sich erst nach dem 1. Weltkrieg ausgebildet. So kam es 1920 dann auch zur Gründung des Völkerbundes, sozusagen des Vorläufers der UN, wo auch ein erster Ansatz des Völkerrechts definiert wurde.
Tut mir leid, aber kann dir da nicht folgen. Also meinst du, dass Serben sich nicht beschweren sollen, dass es je nach Darstellung 750.000 bis 1,1 Mio Opfer nicht beschweren sollen, weil es damals kein Verständnis dafür gab?
Natürlich sind die Taten von damals aus heutiger Sicht ganz klar als Unrecht zu sehen. Jedoch gab es dieses Verständnis zu dieser Zeit je nach Weltregion nicht und es ist daher auch erklärbar, wie es zu diesen Taten gekommen ist. Die historische Belastung aus der damaligen Zeit ist immer noch der Grundstein für Konflikte der heutigen Zeit, ob nun Balkan, Kaukasus oder naher Osten.
Ich komme wieder auf die serbischen Opfer zurück, also sollen sich nicht so anstellen, weil damals kein Verständnis dafür?
Kann dir nicht folgen
 
So ein richtiges globales Verständnis von Recht und Unrecht, hat sich erst nach dem 1. Weltkrieg ausgebildet. So kam es 1920 dann auch zur Gründung des Völkerbundes, sozusagen des Vorläufers der UN, wo auch ein erster Ansatz des Völkerrechts definiert wurde.

Natürlich sind die Taten von damals aus heutiger Sicht ganz klar als Unrecht zu sehen. Jedoch gab es dieses Verständnis zu dieser Zeit je nach Weltregion nicht und es ist daher auch erklärbar, wie es zu diesen Taten gekommen ist. Die historische Belastung aus der damaligen Zeit ist immer noch der Grundstein für Konflikte der heutigen Zeit, ob nun Balkan, Kaukasus oder naher Osten.
Also wenn es jetzt ausgebildet ist, dann halt ich nichts davon. Die UN-Charta ist klar zu reformieren. Also ausgebildet ist da gar nichts. Wie kann es sein, dass es immer noch nicht reformiert worden ist? Das ist nicht "ausgebildet"!
Zum Anderen sehe ich es wie @Forte ob ein Mord vor 100 Jahren oder 50 oder aktuell stattfindet ist es gleiches Unrecht und auch gleiches Straftatbestand, lediglich wird es anders bewertet. Da liegt der Fehler in der Bewertung, aber diese Straftaten würde ich nicht harmloser darstellen, nur weil Sie vor 100 Jahren geschehen sind. Umso mehr sind Sie jetzt zu verurteilen.

Zum Teil denke ich auch dass die Balkanbewohner als Menschen 2. Klasse und Albaner als Muslime sogar als Menschen 3. Klasse angesehen wurden.
 
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@daro @DZEKO @GleGlendale

Jemand so frei zu übersetzen, was hier gesagt wird?

Der serbische Richter für Untersuchungen im Fall "Kosovo 1998" Goran Petronijevic erzählt in diesem Interview,
wie er damals mit Schlamm/Dreck einen Albaner auf der Stirn beschmiert hat, weil auf seiner Stirn
haben serbische Polizisten ein Kreuz eingeschnitten. Das hat er gemacht, damit die Beweise für Kriegsverbrechen
nicht gesehen werden können und auch um Serbien vor Bombardierungen zu schützen.

Im Prinzip geht es darum, dass mehrere Angehörige der serbischen Polizei etc. Mitglieder der UCK (und er erwähnt: Mitglieder der UCK und Menschen, die ihnen Waffen bringen)
scheinbar gefangen genommen haben und da halt eben gewisse Sachen gemacht (spezifiziert er nicht genau), und er rechtfertigt es in dem Sinne mit
"Ja, das war Krieg. Die Nerven waren blank, auf beiden Seiten" bla bla bla. Die Rechtfertigungen kennen wir ja.

Er meint dann natürlich, dass es eigentlich keine Kriegsverbrechen gab und bei der Einsicht der Leichen durch (glaub die UN, hab ich jetzt nicht raushören können) die
internationalen Organisationen haben sie geschaut, ob es Zeichen von Kriegsverbrechen gibt. Er natürlich meint, dass es keine gibt und das nix gemacht wurde,
und dass diese oben erwähnte Leiche mit dem Kreuz auf der Stirn soll eine Vereinbarung zwischen der Kommission, die da nach KV sucht und einer von den
eigenen Reihen sein.

Also im Sinne: Die internationalen Organisationen haben jemanden aus den eigenen Reihen angrachiert,
der da was macht, um die Rechtfertigung der Bombardierung Serbiens zu bekommen.

Angesichts der Tatsache, dass wir von unzähligen Kriegsverbrechen auch in BiH wissen, die absichtlich, systematisch und geplant gemacht wurden,
und von einigen das heute auch noch gehuldigt wird, stemple ich die Rechtfertigung natürlich dann als "Nicht wahr" ein,
das glaub ich nicht.
 
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