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Juventus Turin
Das Zeugnis: Juventus Turin im Goal.com-Check
Nach einer ganz schwachen Saison musste sich was ändern – und das tat es! Mit neuem Trainer, neuem Stadion und Andrea Pirlo spielt die „Alte Dame“ wieder oben mit – unser Zeugnis.
Verein:
Juventus Turin
Serie A: Platz 1
Coppa Italia: Viertelfinale
Zielsetzung: Nachdem man die letzte Saison auf einem ganz schwachen siebten Platz abschloss und dabei Europa verpasste, musste ein Umbruch her. Dieser fand auch statt: Mit Antonio Conte kam ein Trainer, der dem Team eine ganz neue Philosophie einverleibte und die Mannschaft umkrempelte. Mit Spielern wie unter anderem Andrea Pirlo, Arturo Vidal und Mirko Vucinic wurde Juve auch personell verstärkt. Das neue Stadion sollte der Alten Dame dazu verhelfen, eine Heimmacht zu werden. Doch niemand rechnete damit, dass Juve so schnell wieder ganz oben mitspielt. Das eigentliche Ziel, eine Mannschaft zu formen und sich für den Europapokal zu qualifizieren wurde recht früh nach oben geschraubt: Nach der starken Hinrunde, die man auf Platz eins beendete, zählen die „Bianconeri“ ganz klar wieder zu den Meisterschaftskandidaten.
Liga & Pokal – Note: sehr gut (1)
Man startete direkt mit einem furiosen 4:1-Heimsieg gegen den FC Parma und spielte von Beginn an oben mit. Es folgten weitere beeindruckende Vorstellungen, unter anderem auch ein 2:0 gegen den amtierenden Meister AC Mailand, bei dem Claudio Marchisio mit einem Doppelpack auf sich aufmerksam machte. Auch Inter Mailand konnte Juve nicht stoppen und verlor zu Hause mit 1:2. Am Ende steht Juve zum Ende der Hinrunde ungeschlagen auf dem ersten Platz und ist in nur kurzer Zeit wieder zu einem ernstzunehmenden Titelkandidaten geworden. Besonders das Mittelfeld um Andrea Pirlo, Claudio Marchisio und Arturo Vidal sorgte für viel Stabilität, Esprit und Torgefahr. Im Pokal startete Juventus erst im Achtelfinale und bezwang Bologna in der Verlängerung mit 2:1, doch das soll die starke Hinrunde der Turiner nicht schmälern.
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Unterhaltung – Note: voll gut (2+)
Mit erfrischendem Offensivfußball und schönen Toren sorgte Juve in den ersten Spielen für viel Unterhaltung bei den Fans, besonders zu Hause kämpfte sich das Team von Antonio Conte immer wieder in die Spiele rein und ließ sich von den Fans mitreißen. Die einzigartige Atmosphäre im neuen Stadion lieferte dabei auch ihren Beitrag. Vor allem das spektakuläre 3:3 in Neapel wird wahrscheinlich noch vielen in Erinnerung bleiben. Juventus lag mehrmals hinten und kam immer wieder zurück ins Spiel, auch das gehört in dieser Saison zu den neuen Qualitäten der „Alten Dame“. Allerdings gab es auch einige zähe Partien, wie zum Beispiel das torlose Remis bei Chievo Verona oder das 1:1 in Catania. Deswegen gibt es in dieser Kategorie nur eine gute zwei.
Transfermarkt: voll gut (2+)
DIE FIXEN NEUZUGÄNGE
Aktuell hat Juventus Turin noch keinen neuen Spieler für die Rückrunde verpflichtet.
DIE SICHEREN ABGÄNGE
Aktuell hat Juventus Turin noch keine Abgänge zu verzeichnen.
DIE WUNSCHKANDIDATEN
Fernando Torres (27, Spanien) vom FC Chelsea
DIE WACKELKANDIDATEN
Mittelfeld: Eljero Elia (24, Niederlande)
Mittelfeld: Milos Krasic (27, Serbien)
Sturm: Vincenzo Iaquinta 32, Italien)
Sturm: Luca Toni (34, Italien)
Bewertung: Das Gerüst um Gianluigi Buffon, Giorgio Chiellini und Claudio Marchisio steht – doch rund herum musste ein neues Team aufgebaut werden. Deswegen war Juve auf dem Transfermarkt auch sehr aktiv – und effektiv zugleich. Mit Andrea Pirlo haben sie einen regelrechten Glücksgriff geleistet. Der Spielmacher blühte in der Hinrunde wie zu seinen besten Zeiten auf und führte die Turiner wieder nach oben. Arturo Vidal und Stephan Lichtsteiner spielten sich ebenfalls nach kürzester Zeit in die Stammelf des Trainers. Mirko Vucinic hat bisher zwar noch nicht viele Treffer erzielt, arbeitet jedoch ungemein viel für das Team. Die Verpflichtung von Eljero Elia stellte sich hingegen als ein einziges Rätsel heraus. Zu Beginn war der Flügelspieler verletzt, nun spielt er unter dem Trainer keine Rolle. Simone Pepe macht es ihm mit seinen starken Leistungen zusätzlich schwer. Marcelo Estigarribia bekam auch ein paar Einsätze, in denen er sich durchaus beweisen konnte. Die erste Elf stand schnell fest, sodass auch er nur eine Rolle als Ergänzungsspieler zugeteilt bekam. Gleiches gilt für Michele Pazienza, Marco Motta und Emanuele Giaccherini. Die Transfers, die Juve im Sommer tätigte, fruchteten zum großen Teil, es gab allerdings auch ein paar Fehlgriffe, wie zum Beispiel Reto Ziegler, der direkt weiter an Fenerbahce Istanbul ausgeliehen wurde.
Trainer und Umfeld – Note: sehr gut (1)
Mit Antonio Conte gingen die „Bianconeri“ ein großes Risiko ein - doch das lohnte sich. Er gab der Mannschaft eine neue Identität und Spielphilosophie. Seine Arbeit war bisher tadellos, der Italiener lässt recht offensiv spielen und bringt sein Team dazu, nach einem Rückstand niemals aufzugeben und immer an sich zu glauben. Das macht sich auf dem Platz deutlich bemerkbar. Mit dem neuen Stadion setzte Juve auch einen Meilenstein, denn bisher kam keiner der großen Klubs auf die Idee, das Stadion zu renovieren oder gar ein neues zu bauen. Fast jedes Heimspiel ist ausverkauft, was in Italien eher untypisch ist.
Gesamtnote: noch sehr gut (1-)
Insgesamt betrachtet war es einer sehr erfolgreiche Hinrunde. Juve bezwang mit Milan und Inter die großen Rivalen und wusste spielerisch und kämpferisch zu überzeugen. Wenn es so weitergeht, ist ein Platz unter den ersten drei auf jeden Fall drin.