ja, das würde mich interessieren
Gerne. 1997 im "Spiegel":
"In den Siebzigern hieß es, wenn die Sowjets ohne Widerstand in Deutschland einmarschieren wollten, müßten sie an einem Samstag zwischen 18 und 19 Uhr kommen, denn dann sitzen die deutschen Männer vorm Fernseher und gucken Bundesligafußball in der "Sportschau". Inzwischen ist die Sowjetunion ausgelöscht, Erstligafußball läuft nicht mehr im ersten Programm, aber sollte Gaddafi die Deutschen im Handstreich islamisieren wollen - er wird es an einem Sonntagvormittag tun, weil die Deutschen zu dieser Zeit in der Wanne hocken und das Wochenbad nehmen.
Offiziell liegt Reinlichkeit auf Platz vier der Werteliste in Deutschland - nach Geborgenheit, Sicherheit, Recht und Ordnung. Offiziell gibt der Deutsche 200 Mark im Jahr für Seife, Deo, Shampoo aus. Noch nie, so scheint es, war der Deutsche so sauber. Alles Lüge. Wer mag in Umfragen schon zugeben, daß er lieber seine Möbel und Haustiere pflegt statt sich selbst.
Wie riecht es denn in deutschen Wohnungen und Büros? Nicht wie im Schweinestall, das ginge ja noch - es riecht wie im Pumakäfig. Allerlei Körperlöcher und Körpermulden verströmen dieses Aroma, denn die Deutschen verhalten sich gemäß der Legende, zuviel Wasser und Seife ruiniere die Haut.
Das Schlimmste jedoch: Je weniger der Deutsche seinen Körper wäscht, desto öfter parfümiert er ihn; Eau de Toilette, Deo und Cremes ersetzen Dusche und Vollbad. Besonders Männer kaufen Intimsprays und besprühen den ungewaschenen Hodensack - vor allem, wenn sie mit Geschlechtsverkehr rechnen. Kaum ein Deutscher, der sich regelmäßig mit Wasser und Seife reinigt, Parfüm meidet und darauf vertraut, daß er von Natur aus gut riecht.
Geruch lügt nicht, er markiert die sogenannte Persönlichkeit des Menschen. Das Böse stinkt und läßt sich auch durch fünf Duschen am Tag nicht vertreiben. Gerade die Fanatiker der Hygiene beleidigen die Nase der Mitmenschen; Hitler, Goebbels, Göring - sahen sie nicht stets so aus, als würden sie schlecht riechen?
Der Deutsche von heute will "Eindruck machen", aber hinter der Maske ist Dreck. Die Männer polieren ihre Schuhe, doch wenn sie abends ihre Socken ausziehen, schnüffeln sie dran - die Socken stinken, ja, aber stinken sie bereits zu sehr oder können sie morgen noch mal die Schweißfüße umhüllen? Mit ähnlichem Bedacht wählt der deutsche Mann seine Leibwäsche. Im Kneipengespräch, nach vier bis fünf Bier, wenn der Deutsche von Mann zu Mann vertraulich wird, gesteht er, wie er es mit der Reinlichkeit wirklich hält: Er bevorzugt dunkle Unterhosen, weil sie die Spuren von Kot und Urin überdecken. Doch gegen die Urinspritzer in Kniehöhe kann der deutsche Mann nichts machen - er pinkelt im Stehen, er muß im Stehen pinkeln, da Männer, die das im Sitzen tun, als Softies gelten.
Unter deutschen Frauen ist es offenbar derzeit Mode, die Hände zu vernachlässigen: Die Nägel wachsen auf die Länge einer Kampfwaffe oder sind abgekaut bis aufs Fleisch - aber immer mit Dreckrand. Wegen der vielen, vielen Mundwässerchen hat der Mundgeruch abgenommen, obwohl die Deutschen, laut Statistik, mit einer Zahnbürste so lange auskommen wie mit einer Klobürste. Doch der Ohrgeruch! Es ist furchtbar, der Deutsche riecht aus dem Ohr.
Wohin soll das führen? Sogar manche Models scheinen mittlerweile Modergeruch zu verströmen. Das Dreckigsein gehört zum Volkscharakter der Deutschen, und vermutlich denken sie, Dreck habe Poesie; Blumen wachsen aus Schmutz.
Uwe Kopf "
Von Uwe Kopf
Finale: Parfümierter Hodensack - SPIEGEL SPECIAL 7/1997
12 Jahre später. 2009:
15.000 Frauen aus 20 Ländern wurden zu ihren sexuellen Erfahrungen mit Männern verschiedener Nationalitäten befragt. Das Ergebnis: Die Deutschen schneiden am miesesten ab. Grund dafür ist offenbar ihr schlechter Körpergeruch. Drastisch ausgedrückt: Sie stinken. ...
Die schlechtesten Liebhaber kommen aus Deutschland - weiter lesen auf Augsburger-Allgemeine:
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Heute soll es noch schlimmer sein.