Allih der Große
Bölthorn
Sozialstaat bzw. sozialstaatliche Leistungen und Kapitalismus schließen sich nicht aus, aber nur dank dem Kapitalismus kann der Staat sozialstaatliche Leistungen überhaupt bezahlen dank den Steuereinnahmen die durch den Kapitalismus entstehen, im Sozialismus wird einfach nur vorhandenes Kapital umverteilt aber kein neues geschaffen weil es auf Dauer kein Wirtschaftswachstum gibt und stattdessen die Bevölkerung und der Staat verarmen und somit kann dann auch der Staat die sozialstaatlichen Leistungen nur noch über Kredite und somit Staatsverschuldung gewährleisten.
Dann mal etwas Grundsaetzliches:
Kapitalismus und Sozialismus/Kommunismus sind nicht die Produktionsformen, sondern Staatsformen, und bedingen u.a. Ziel der Produktion.
Was du meintest sind eher Plan- und Marktwirtschaft.
Dass nur Marktwirtschaft Mehrwert erzeugen kann, ist schlicht Unsinn. Auch dass nur Marktwirtschaft genug Mehrwert erzeugen kann um Wohlstand zu ermoeglichen, oder in jeder Situation mehr Mehrwert erzeugt als jede andere Produktionsform, ist Unsinn.
Es gibt bei beiden Systemen Vor und Nachteile - weshalb kaum ein Staat der Welt nur eines von beiden betrieben hat.
Die Planwirtschaft ist im Allgemeinen dort besser, wo der Bedarf sicher, die Gewinnspanne klein, die Entwicklungs- die Produktionskosten hoch und/oder der Bedarf hoch ist. Dazu zaehlen Sektoren, die fuer die Wirtschaft/Produktion von Gebrauchsguetern noetig sind...(Maschienenbau, Schwerindustrie, Rohstofffoerdrung, Energieerzeugung (nicht Vertrieb, wohlgemerkt) usw.).
Fuer Gebrauchsprodukte, in Sachen Nieschenfindung, schneller Anpassung an neue (kleine, unsichere) Maerkte und Marketing, sowie fuer kleine und mittlere Unternehmen empfiehlt sich eher die Marktwirtschaft.
(Funktionierende UND REINE!) Marktwirtschaft bestraft mangelnde Leistungen automatisch...
Vorraussetzungen: Marktwirtschaft benoetigt eine bereits ausgebaute Infrastruktur und gut funktionierende Schwerindustrie, sowie Kartellamt und (mindestens) einen Mechanismus, der die Kapitalkonzentration rueckgaengig macht/ihr entgegen wirkt (negative Rueckkopplung fuer die Einkommenschere).
Planwirtschaft benoetigt hinreichend sicheren und konstanten Zugang zu Rohstoffen, stabile Produktionskonditionen (sonst kann man nicht planen), hervorragende Organisation und eine gut funktionierende/organisierte/ausgebildete Planungsbehoerde, die es noch schaffen muss Leistung hinreichend oft zu erkennen und zu belohnen.
Sowohl in Kommunistischen Staaten (ja, auch in der SU unter Stalin), als auch in kapitalistischen Staaten finden sich Elemente von Plan und Marktwirtschaft.
Da die Boerse als Planwirtschaftersatz (denn im Grunde ist sie ja in etwa das) versagt hat, ist Planwirtschaft im Moment wieder "in" (Es ist kein Zufall, dass die Konzerne immer weniger, immer groesser werden...)
Beide haben ihre Vor und Nachteile. Welches System, wo und wann bei welchem Stand der Technik besser ist, haengt von den jew. Faktoren ab und kann auf keinen Fall pauschalisiert werden...