Kenne keinen Slawen, der kein Slawe sein will. Mitteleuropa ist ja auch Polen, Tschechien und Slowakei.
Kurze Erfahrung hierzu, ich habe tschechische und slowakische Kollegen. Die Streiten sich immer darüber, ob sie Mitteleuropäer sind.
Die Tschechen sagen, sie gehören dazu, aber Slowakei gehört zum Osten. Die Slowaken sehen wiederum alles östlich von ihnen als Osteuropa.
Ich bin mir sicher, man findet auch nicht wenige Deutsche, die Polen eher zum Osten zählen würden. Hat evtl. auch was mit der Geschichte zu tun (Warschauer Pakt)
Ich weiß auch von einigen Italienern, dass Menschen sich im Norden eher als was "besseres" sehen als die Italiener im Süden oder von Sizilien. Wahrscheinlich laufen einige Giorgios in Mailand herum, die sich auch eher als Mitteleuropäer sehen und nicht als Südeuropäer.
Wie schon von einigen geäußert wurde, ich finde es auch erbärmlich, wenn Menschen sich zu einer Region nicht bekennen wollen und sich als was anderes sehen.
Das sind schon harte Minderwertigkeitskomplexe. Ich stand immer zu meiner Herkunft.
Kurze weitere Anekdote, die mir einfällt zum Thema: Mir hat mal eine Mitbewohnerin, die aus der Dominikanische Republik ist erzählt, dass es auf der Insel einen üblen Rassismus gegenüber den Haitianern gibt. Obwohl beide Bevölkerungen heute mehrheitlich Nachfahren von afrikanischen Sklaven sind, sehen sich die Dominikaner als "Latinos" und beleidigen daher die Haitianer, die Französisch sprechen (das ist der einzige Unterschied) oft als "negros" (und weitaus schlimmere rassistische Bezeichnungen). Obwohl die Dominikaner selbst people of color sind.... dieses Phänomen gibt es also überall, ist nicht nur Balkan, Ost- oder Südeuropa betroffen von.