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Die baldige Einführung der Halbjahres- und Jahresvignette in Slowenien ärgert die europäischen Autofahrerklubs: Der deutsche ADAC hat vor einem Monat das slowenische Verkehrsministerium aufgerufen, zusätzlich noch eine Einmonatsvignette für Transitreisende einzuführen. Eine Antwort aus Slowenien hat der ADAC bisher noch nicht erhalten, wie die Tageszeitung "Dnevnik" nun berichtete.
Vignette ab Juli. Mit 1. Juli führt Slowenien die Vignette für die Fahrt auf Autobahnen und Schnellstraßen für alle Pkw ein. Für die Halbjahresvignette, die sechs Monate nach dem jeweiligen Kauf gültig sein wird, sind 35 Euro zu bezahlen. Die Gültigkeit der Jahresvignette wird an das Kalenderjahr gebunden sein, sie wird 55 Euro kosten (Österreich: 73,80 Euro).
Ungeeignet. Der ADAC beklagt, dass die Halbjahres- bzw. Jahresvignetten besonders für die ausländische Fahrer ungeeignet sind. "Sie werden künftig bis zu 300 Prozent mehr Maut zahlen müssen," so der deutsche Autofahrerklub, der sich für eine Einmonatsvignette zu einem fairen Preis einsetzt. Auch der österreichische ÖAMTC zeigt keine Begeisterung angesichts der slowenischen Vignette. Für die Touristen, die sich kurze Zeit in Slowenien aufhalten oder das Land nur durchfahren, müsse es eine billigere Vignette geben. Der ÖAMTC findet eine Sieben- bzw. Zehntagesvignette als geeignet, so "Dnevnik".
EU-Forderung von 1996. Der ÖAMTC erinnerte, dass die Europäische Kommission im Jahr 1996 von Österreich gerade wegen der Bedürfnisse von Touristen verlangte, dass auch Monats- und Wochenvignetten eingeführt werden. Im Fall Slowenien zeigt sich die Kommission derzeit eher zurückhaltend. Das geplante Vignetten-System sei nur vorläufig, daher könne es wahrscheinlich akzeptabel sein, vorausgesetzt dass es niemanden diskriminiere, meinte der EU-Verkehrskommissar Jacques Barrot am Dienstag im slowenischen Brdo.
20 Millionen mehr Einnahmen. Bei einer früheren Berechnung ist die slowenischen Regierung davon ausgegangen, dass jährlich 3,3 Millionen Vignetten verkauft werden, davon 800.000 Jahresvignetten und 2,5 Millionen Halbjahresvignetten. Auf Grund dieser Berechnungen sollte das Vignetten-System jährlich rund 20 Millionen Euro mehr an Mauteinnahmen einbringen als das bisherige System. Laut Medienberichten würde man mit dem bisherigen System, das für Pkw und Lkw einheitlich ist, zusammen rund 180 Millionen Euro Maut einnehmen.