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Slawische Mythologie

Simargl:

Seine Zuständigkeit ist unbekannt. Etymologische Vergleiche bringen ihn mit dem persischen Fabelwesen Simurgh in Verbindung, eine weitere Deutung leitet seinen Namen aus den slawischen Wörtern semja (Familie) und (Roggen) ab und schreibt ihm die Funktion eines Beschützer des Viehs und der Ernte zu.
Auf silbernen Armringen aus Kiew des 11. bis 13. Jahrhunderts, die Simargl darstellen sollen, hatte er das Aussehen eines Hund mit dem Kopf und den Flügeln eines Greifs.


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Sowas finde ich sehr interessant. Generell finde ich es schade dass solche Kulturen verloren gingen. Allem voran bei den Ägyptern.
 
Kosmogonie und Kosmologie

Der Schöpfungsmythos der Slawen ist ausgeprägt dualistisch. Eine gute und eine böse Macht heben die Erde aus dem Meer empor und lassen sie wachsen, wobei die gute Macht für die fruchtbaren Landstriche, die böse für Ödland und Sümpfe verantwortlich ist. Die beiden Mächte treten als Gott und Teufel auf, aber auch das Bild zweier Vögel ist überliefert, die Sand vom Meeresgrund picken und herauftragen. Auch an der Erschaffung des Menschen sind das Gute und das Böse gleichermaßen beteiligt: Göttlichen Ursprungs ist die Seele, der Teufel schafft den Körper und damit die Grundlage für alle Schwächen und Krankheiten bis hin zum Tod.
Die Vorstellung der Welt ist personifiziert. Der Himmel, die Erde und die Himmelskörper werden als übernatürliche Wesen vorgestellt. Der Erde ist die Göttin Mokosch, dem Himmel der Gott Svarog zugeordnet. Unter den Himmelskörpern genoss neben Sonne und Mond besonders die Venus kultische Verehrung.
Hauptgötter

Dass die lokalen Götterkulte einen gemeinsamen Ursprung haben, belegt unter anderem das Wort bog für Gott, das sich in allen slawischen Sprachen findet. Aus dem ursprünglichen slawischen Pantheon sind vier Hauptgötter bekannt:

  • Svarog, Schöpfer allen Lebens, Gott des Lichtes und des himmlischen Feuers, Himmelsschmied
  • Svarožić, auch Dažbog, der Sohn von Svarog, Sonnengott, Vermittler des göttlichen Lebens auf der Erde, Spender des Guten
  • Perun, Gott des Gewitters, des Donners und der Blitze, Kriegsgott und oberster Gott der Slawen, sowie
  • Veles, ursprünglich Beschützer der Toten, Gott des Viehs, der Fruchtbarkeit, des Reichtums, später auch Gott des Rechts
Svarog erscheint als Gott-Vater, der nach der Erschaffung der Welt untätig bleibt und die Macht an die jüngere Göttergeneration abgibt. Der oberste aktive Gott und Weltenherrscher ist Perun, der von Prokopius sogar als einziger Gott der Slawen angeführt wird. Neben ihm stehen der Sonnengott Svarožić und der Fruchtbarkeitsgott Veles. Diese Aufteilung entspricht der funktionalen Dreiteilung indogermanischer Gottheiten nach der Theorie von Georges Dumézil.


Götter der Ostslawen

Neben den Hauptgöttern wurden in allen slawischen Gebieten regionale und lokale Gottheiten verehrt. Für die Kiewer Rus berichtet die Nestorchronik, Fürst Vladimir I. habe 980 sechs Idole aufgestellt. Neben Perun und Dažbog handelt es sich um:

  • Stribog, mutmaßlich ein Windgott
  • Chors, wahrscheinlich eine Mondgottheit
  • Simargl, ein Gott in Tiergestalt, dessen Zuständigkeit unklar bleibt, und
  • Mokosch als einzige Göttin im Kiewer Pantheon, die „feuchte Mutter Erde“, Göttin der Fruchtbarkeit und der Weiblichkeit, Beschützerin der Schafe und des Spinnens und Webens
Ob der mehrfach in russischen Quellen erwähnte Trojan als ein Gott, ein mythischer Held oder ein Dämon anzusehen ist, bleibt unklar. Oft wird er mit dem römischen Kaiser Trajan in Verbindung gebracht, der auch bei den Sarmaten und Alanen vergöttlicht wurde. In serbischen Sagen erscheint Zar Trojan als dreiköpfiger Dämon, der Mensch, Vieh, und Fische verschlingt.


Götter der Elb- und Ostseeslawen

Im Gegensatz zu den anderen slawischen Stämmen haben die Elb- und Ostseeslawen unter dem Druck christlicher Missionare einen organisierten Tempelkult mit einer eigenen Priesterkaste entwickelt. Die ursprünglichen Naturgottheiten wurden bei ihnen zu Stammesgöttern, oft bekamen sie auch neue Funktionen zugewiesen. In ihren Tempeln fanden Orakelriten statt, die über den Ausgang von Kriegen oder zukünftige Ernten Auskunft gaben. Die Hauptgötter der drei mächtigsten Stämme waren:

Aus einigen Regionen sind außerdem Nebengötter bekannt. Die Ranen verehrten Rugievit, Porevit und Porenutius, in Wolgast und Havelberg ist der Kult des Jarovit belegt, die Wagrier ehrten Prove und Podaga, die Polaben Siwa. Auf dem Gebiet der Lausitzer Sorben liegen zwei Hügel, deren Namen den von Helmold beschriebenen Gottheiten Bieleboh und Czorneboh entsprechen. Diese geographischen Bezeichnungen stammen jedoch aus späterer Zeit.
 
Simargl:

Seine Zuständigkeit ist unbekannt. Etymologische Vergleiche bringen ihn mit dem persischen Fabelwesen Simurgh in Verbindung, eine weitere Deutung leitet seinen Namen aus den slawischen Wörtern semja (Familie) und (Roggen) ab und schreibt ihm die Funktion eines Beschützer des Viehs und der Ernte zu.
Auf silbernen Armringen aus Kiew des 11. bis 13. Jahrhunderts, die Simargl darstellen sollen, hatte er das Aussehen eines Hund mit dem Kopf und den Flügeln eines Greifs.


Saena.jpg
Auch ist nicht klar ob es sich dabei um eine (Simargl) oder zwei Gottheiten (Sim und Regl) handelt. Auch weil er zwei Gesichter hat die Oma Marta die das Kissen ausschlachtet (Symbol für Schnee) und den "Jungen" der den Schnee mit seinen Füssen austritt. Es wird "vermutet" , dass seine Rolle die Vertreibung oder Beruhigung des Schnees war.
 
Djed Marós, Marosko (russ.)


HeidentumAnnaKuehneSlawischesHeidentum_moros.jpg


(Groß-)Väterchen Frost", der personifizierte Winter, erscheint als alter Mann in dickem Pelzmantel; alles was er mit seinem Zauberstab berührt, erstarrt zu Eis; er erfüllt auch die Aufgaben des Weihnachtsmannes, d.h. er bringt den braven Kindern Geschenke; wird begleitet von dem Schneemädchen Snjegurotschka
 
Morana, Mora, Morena, Marana, Marzana, ist die Göttin des Todes und des Winters. Sie nimmt verschiedene Formen an. Am häufigsten ist sie eine schöne junge Frau, sehr bleich, wolfähnlich mit Krallen. Auch wird sie, wie Baba Jaga, wie eine alte hässliche Frau dargestellt.

Der Name leitet sich aus dem alten indischen Wort "mara" ab, was soviel wie "zwanghaft sterben" bedeutet. Auch bedeutet "morena" Schneelawinen und Eisberge.

In einigen slawischen Staaten war es Brauch, "Morana anzuzünden". Es bedeutete das Ende des Winters und den Anfang des Frühlings.
Eine Morana aus

Bei den Ostslawen war sie Göttin der Fruchtbarkeit. der Frauen und der "Frauenarbeit". So kommt es, dass sie oft im Norden Russlands mit der Göttin Mokosh verwechselt wurde. Nach einem Mythos soll sie Göttin des Frühlings gewesen sein, die Jarovid heiratete. Als Perun Jarovid tötete wurde sie zur bösen Hexe und Göttin des Winters.

Göttinen Morana (oben) und Vesna(unten)
Morana_%26_Vesna.jpg

morana.jpg
 
Zuletzt bearbeitet:
B

Baba Jaga
Im slaw. Volksaberglauben eine Hexe, die tief im Walde in einer Hütte wohnt, die auf einem auf Elster- oder Hühnerfuß steht und sich dreht.
Biozuni
Slaw. Götze.
Bochuta
Schles. Götze.


C

Chorsi
Slawischer Gott.
Chozjain
= Domowoj
Czernebog
= Tschernebog


D

Dazbog
Russ. Gott.
Djeduschka
= Domowoj
Domowik
= Domowoj
Domowoj
Im russ. Volksglauben der Hausgeist. Ein kleines dickes, am ganzen Körper fein behaartes Männchen, bekleidet mit mit einem aschgrauen Bauernrock, aber stehts barfuß und barhäuptig. Er hat seine Wohnung hinter oder unter dem Ofen.
(von Götter und Sagengestalten - Lexikon)


G

Gorinka
In der slaw. Sage ein altes Zauberweib.


K

Krasopani
Slaw. Liebesgöttin.


L

Lada
Slawische Göttin der Liebe und der Schönheit.
Lado
= Lada
Led
Russ. Kriegsgott.
Leda
= Led
Leschi
In der slaw. Sage böse Waldgeister.
Libussa
In der tschech. Sage Gründerin und Königin von Prag.
Lieschije
In der slaw. Mythologie Waldgeister.
Ludki
In der slaw. Sage gespenstige Hausgeister.
Ludschi
= Ludki


M

Malachitfrau
In der russ. Sage die Herrin der Erdschätze.
Marina
In der poln. Sage eine Zauberin.


N

Nijam
Poln. Totengott.


P

Perkunas
= Perkun
Perun
Slaw. Donnergott.
Pogoda
Slaw. Wetter- und Frühlingsgott.
Polos
In der russ. ein großer Wurm. Herrscher über das Gold.
Prowe
Slawischer Gott der Gerechtigkeit.
Pschipoldnizen
In der slaw. Mythologie Mittagsfrauen.


R

Radegast
Slawischer Gott der Ehre und der Stärke.
Redegast
= Radegast
Redigast
= Radegast
Rojenizen
In der slaw. Mythologie Geburtsgeister.
Roswodiz
= Radegast
Rusalken
In der slaw. Mythologie Nymphen bzw. die Entsprechung der Meerjungfrau.
Rübezahl Bild
In der tschech./dt. Sage der neckische Geist bzw. Waldschrat des Riesengebirges.


S

Samodiven
In der slaw. Mythologie Nymphen.
Skarbnik
In der poln. Sage ein bösartiger Berggeist.
Sojenizen
In der slaw. Mythologie Schicksalsgeister.
Starik
= Domowoj
Stribog
Russ. Gott.
Svetovit
Slaw. (Rügen) Gott.
Swaixtix
Slawischer Gott des Lichtes.
Swantewit
Slaw. oberster Gott.
Szarlem
In der poln. Sage ein Berggeist.


T

Triglaw
Dreiköpfiger pommerscher Gott.
Tschernebog
In der slaw. Sage der oberster der Finsteren Götter.


V

Vampir
Im slaw. Volksglauben Verstorbene, die nachts ihrem Grabe entsteigen, um Lebenden das Blut auszusaugen.
Vilen
In der slaw. Mythologie Nymphen.


W

Wij
Im russ. Volksglauben der König der Gnome, dessen Augenlieder bis an die Erde reichen.
Wolos
siehe Veles


Z

Zemargla
Slaw. Wintergöttin.
Zewana
Slaw. Jagdgöttin.
Zosim
Slaw. Bienengott.
 
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