Ein Jahrzehnt des Krieges gegen Jugoslawien
Im Juni 1991 töteten slowenische Militärverbände grundlos und kaltblütig Soldaten der Jugoslawischen Volksarmee, die
die Grenzen zu Österreich und Italien sicherten, und besetzten die Grenzposten. Vom Standpunkt der Charta der Vereinten
Nationen, vom Standpunkt der allgemeinen Rechtsgrundsätze aus betrachtet, die von zivilisierten Nationen anerkannt werden,
war dies ein klassisches Beispiel eines bewaffneten Aufstandes gegen einen Staat. Der Staat ist dann also verpflichtet,
alle erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen, um Recht und Ordnung wiederherzustellen.
Es ist bekannt, dass der Kommandant der Fünften Armee, der Slowene General Konrad Kolsek, auf Anweisungen des Bundes
Premierministers Ante Markovic die slowenische Regierung dar über informierte, dass die Jugoslawische Volksarmee die
Aufgabe habe, die Kontrolle über die Grenze zurückzuerlangen, und sie Unbedingt ausführen werde. Anstatt eine friedliche
Umsetzung dieser Entscheidungen der Bundesregierung zu ermöglichen, sagte die slowenische Regierung, dass sie die
Herausforderung annähme und auf Gewalt zurückgreifen würde, um gegen die Entscheidung anzugehen, und das tat sie.
Slowenien benutzte seine paramilitärischen Verbände, denen damals 36.000 illegal bewaffnete Personen angehörten, um zu
einem bewaffneten Angriff überzugehen. Alle wussten, dass die Jugoslawische Armee, die im Geist der Einheit und
Brüderlichkeit erzogen worden war, nicht auf Slowenen schießen würde, die sie als ihre eigenen Mitbürger betrachtete.
Deshalb war die Tötung von JNA-Soldaten einfach ein vorsätzliches Verbrechen, keine Kriegshandlung.
Es wurden schwere Kriegsverbrechen verübt, nicht einmal militärische Sanitätseinrichtungen wurden verschont. Die
Ministerrtroika der Europäischen Gemeinschaft reiste durch das Gebiet und beschrieb die dramatische Situation. Die Liste
der Verbrechen ist lang, und die Verbrechen der slowenischen paramilitärischen Verbände werden auch durch Filmmaterial
dokumentiert, dass von einer österreichischen Fernsehanstalt aufgenommen wurde.
Am 10. Juli 1991 verabschiedete das Europäische Parlament eine Resolution, in der nicht die Rebellen, nicht die
Separatisten verurteilt wurden, sondern die ordentlichen Streitkräfte, die Jugoslawische Volksarmee. Es wurde
also die Rollen von Täter und Opfer verkehrt, und so haben die Europäische Gemeinschaft und die Vereinigten Staaten
den Krieg angeheizt. Ich weise darauf hin, weil dies die Formel ist, auf die man immer wieder zurückgriff, wenn man
sagen wollte, was im ehemaligen Jugoslawien geschah.
In Kroatien begannen die Verbrechen an den Serben sogar noch früher, noch bevor die Abspaltung erklärt wurde.
Die gleichen Methoden in den gleichen Gebieten, in denen 1941 der Völkermord am serbischen Volk durch die
Ustasa-Verbände im so genannten Unabhängigen Staat Kroatien (1941 wurde von einer von Nazi-Deutschland eingesetzten
Marionettenregierung unter Führung der faschistischen Ustasa,der "Unabhängige Staat Kroatien" (serbokroatisch NDH)
proklamiert) begann.
Internationale Experten, die vergleichende Völkermordstudien betrieben haben, wie beispielsweise Leo Cooper,
Pieter Drost, Ted Gurr, Irving Louis Horowitz, George Kren und andere, sind zu dem Schluss gelangt, dass ein
Völkermord nur einmal an einem Volk stattfinden kann. Jeder neue Versuch würde in einen Bürgerkrieg umschlagen.
Und diese These bestätigte sich in Kroatien.
Der Völkermord an den Serben begann 1941 in Kroatien, indem Listen von Einzelpersonen erstellt wurden,
die angeblich zu "Befragungen" vorgeladen werden sollten. Aber man stellte ihnen keine Fragen, sondern die
Serben wurden getötet oder in Konzenttrationslager geschickt.
Jetzt, als ähnliche Dinge getan wurden, leisteten die Serben Widerstand; sie fühlten sich von den Politikern
böswillig getäuscht, die vorher die Ideale der Einheit und Brüderlichkeit verteidigt hatten und jetzt auf
eine ganz andere Art zum Volk sprachen: Sie griffen auf alte Ustasa-Parolen und -Symbole zurück, erließen im
Eiltempo neue Gesetze, und die Serben verloren ihren Status eines staatstragenden Volkes, sie waren des Schutzes
durch Belgrad und der Jugoslawischen Armee beraubt, die in den Kasernen eingeschlossen war. So waren die Serben bereit
zu sterben, aber sie wollten sich keinem neuen Völkermord aussetzen.
Schon lange vor der Sezession Kroatiens 1991 operierten dort bewaffnete Gruppen. Die so genannten freiwilligen
Volksschutzztruppen: "Zebra", die "Schwarze Legion", die "Wölfe von Vukovar", etc. Am 28. Mai wurde in Zagreb eine
Militärparade organisiert, wo man Waffen vorführte, insbesondere Waffen aus Deutschland. Das waren psychologische
Vorbereitungen für das, was später geschehen sollte. Paramilitärische Verbände wurden damals von Kroatien nach Bosnien
versetzt, denn Präsident Tudman hatte angekündigt, dass es eine Grenzrevision geben würde und dass die Grenzen Kroatiens
an die Drina verschoben würden.
Am 18. Juli 1991 gingen die paramilitärischen bewaffneten Verbände in Kroatien zum Frontalangriff über. Vom 20. Juli bis
zum 9. August wurden 75 Anschläge auf die Jugoslawische Volksarmee verübt.
Serbische Häuser wurden in Brand gesteckt und vereinzelte Verbrechen gegen Serben gingen in Massenexekutionen über.
In einem Kornfeld nahe dem Dorf Jankovci wurden 65 Serben massakriert, sie sind alle identifiziert worden; im Dorf
Svinjarevo wurden 25 getötet, und so weiter und so fort. Im Gebiet von Papuk und Slunj wurden ganze Dörfer dem Erdboden
gleichgemacht. Die am weitesten verbreitete Terrormaßnahme gegen die serbische Bevölkerung waren gewaltsame Vertreibungen,
und darin zeigte sich am deutlichsten der Zusammenhang zwischen den Jahren 1941 und 1991.
Diese Aktionen begannen unmittelbar nach dem Wahlsieg der HDZ in West-Slawonien. Es wurde eine Hysterie erzeugt, um die
Menschen zum Verlassen des Landes zu bewegen. Dazu wurden verschiedene Methoden angewandt. Serbische Kinder wurden in der
Schule gemobbt. Man brachte die Leute auf Polizeireviere. Serben wurden in großer Zahl von ihren Arbeitsplätzen entfernt,
ihre Häuser in die Luft gesprengt. Am 29. Oktober 1991 erließ der Krisenstab in Slavonska Pozega eine Direktive, dass die
Serben innerhalb von 48 Stunden aus 24 Dörfern vertrieben werden sollten: aus Oblakova, Orijaca, Slatina und so weiter. Diese Anweisung wurde im Rundfunk und in der Presse veröffentlicht.
Alle, die sich weigerten, ihr Folge zu leisten, wurden in Lager gebracht. So fand ein gewaltiger Exodus der Serben in
den Gebieten von Podravska Slatina und Daruvar statt. Von Juli 1991 bis August 1992 wurden 193 serbische Dörfer ethnisch
gesäubert. Der Europäischen Gemeinschaft sind Dokumentationen von alle dem vorgelegt worden.
Dann erreichten die Kriegshandlungen das Gebiet von Bosnien-Herzegowina. 1970 wurden die ideologischen Grundlagen dafür
mit Alija Izetbegovi6s "Islamischer Deklaration" gelegt, die damals noch im Untergrund verbreitet wurde. 1984
veröffentlichte derselbe Autor dann ein Buch "Der Islam zwischen Ost und West", und 1990 wurde die "Islamische Deklaration"
noch einmal offiziell herausgebracht. Bekanntlich wird dort behauptet, dass es zwischen dem islamischen Glauben und den
nicht-islamischen Religionen keine friedliche Koexistenz geben kann; das wird in diesen Publikationen mehrmals wiederholt.
Am 21. Dezember 1991 sagte Izetbegovi6 im Parlament von Bosnien-Herzegowina, dass er bereit sei, für die Souveränität
Bosnien-Herzegowinas den Frieden zu opfern. Man betrieb eine massenhafte Mobilmachung, und mit großzügiger finanzieller
Unterstützung aus Saudi-Arabien, dem Iran und anderen islamischen Ländern begann der Bürgerkrieg. Bald darauf traf
eine Vielzahl von Mudschaheddin ein.
Auf dem 6. Gipfel der Islamischen Konferenz vom 9. bis 12. Dezember 1991, noch bevor der Krieg vollständig ausbrach und
Bosnien-Herzegowina diplomatisch anerkannt wurde, sagte man den Glaubensbrüdern Unterstützung für die Schaffung des
ersten islamischen Staates in Europa zu. Dabei hat Bosnien-Herzegowina selbst heute noch keine mehrheitlich muslimische
Bevölkerung. Dies schloss nicht nur bedeutende finanzielle Hilfe ein, sondern Alija Izetbegovi6 wurde auf der Islamischen
Konferenz, die am 1. und 2. Dezember 1991 in Dschiddah stattfand, gefeiert und geehrt. Man weitete das Interesse auch
auf zwei Gebiete innerhalb Serbiens aus: Kosovo und Raska, oder wie die Muslime es nennen, SandZak.
Die ersten heiligen Krieger oder Mudschaheddin reisten aus Afghanistan, dem Libanon, Marokko und Pakistan an, mit Waffen
ausgerüstet, die von der CIA an die Rebellen in Afghanistan geliefert worden waren. 400 Mitglieder der Hisbollah trafen
als militärische Ausbilder in Sarajevo ein. Den Bündnissen treu bleibend, die im Zweiten Weltkrieg unter der
Schirmherrschaft Nazideutschhlands gegen die demokratische Allianz geschmiedet wurden, unterzeichneten Tudman und
Izetbegovic, die beiden Führer der Rebellen, eine Vereinbarung darüber, dass die Streitkräfte des Kroatischen
Verteidigungsrates Teil der vereinigten Streitkräfte von Bosnien-Herzegowina wurden. Darauf folgte die Vertreibung der
Serben aus den Gebieten, die von den muslimischen Kräften kontrolliert wurden. Zehntausende wurden aus Mostar vertrieben,
2500 aus GoraZde, und so weiter.
Wie es schon in Kroatien geschehen war, wurden auch nach Bosnien-Herzegowina angeblich ausgediente amerikanische Offiziere
geschickt, um die muslimische Armee auszubilden. Die Kampfhandlungen breiteten sich von Nord nach Süd aus, drangen
schließlich in das Gebiet Serbiens ein, nämlich in Kosovo. Das Muster, nach dem Jugoslawien planmäßig zerstört wurde,
mit Kosovo als letzter Station, ist einfach: man stützte sich auf paramiilitärische Rebellengruppen, Kriminelle, und im
Kosovo auf die Drogenmafia und auf Terrorgruppen. Aber die Schuld wurde den rechtmäßigen Streitkräften gegeben, der JNA
während der Ereignisse in Kroatien und Slowenien und später der VJ.
Im Krieg gegen den übrig gebliebenen Teil Jugoslawiens, also Serbien und Montenegro, wurden zehntausende Bomben
abgeworfen, viele davon mit Sprengköpfen, die abgereichertes Uran enthielten, und der Boden wurde nach den Erkenntnissen
internationaler Experten fünf- bis sechsmal stärker verseucht als in Hiroshima, alles während des Angriffskrieges des
NATO-Paktes gegen Jugoslawien.
Die Verstrickung des Westens, besonders Deutschlands und des Vatikans, war 'von Anfang an augenfällig. Der bekannte
amerikanische Wissenschaftler Donald Horowitz hat in seiner Studie über ethnische und Nationalitätenkonflikte Argumente
dafür präsentiert, dass diese ihre schlimmste Form, nämlich Krieg, annehmen, wenn sie durch internationale Unterstützung genährt werden. Und genau das geschah auf dem Gebiet Jugoslawiens.
Der Krieg, der dort stattfand, stellte eine synchronisierte Aktion von Separatisten und ausländischen Kräften dar,
welche, um das Blutvergießen vorzubereiten und anzuheizen, Ustasa-Extremisten und Nazis, islamische Fundamentalisten
und albanische Terroristen in Jugoslawien einsetzten; deren Rolle war es, das Pulverfass des Konflikts zur Explosion
zu bringen. In der Anfangsphase des Konflikts agierten die ausländischen Mächte hinter den Kulissen, indem sie die
Separatisten mit Geld und Waffen versorgten und Söldner ins Land einschleusten. Die endgültige Zerschlagung Jugoslawiens
wurde unter Täuschung der Öffentlichkeit durch offizielle Stellen durchgeführt.