[h=3]Umsiedlung eines Käfers
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Ein Käferlein kroch auf den Steg
Ein Pärchen stand grad dort
Den beiden war es wohl im Weg
Sie sprachen: Es muss fort
Die eine: Nimm doch deinen Schuh
Und setz ihn auf das Tier
Wenn wir's nicht sehn haben wir Ruh
Und bleiben einfach hier.
Der andre hielt es fest im Blick
Und rief: Wie soll ich's tun
Denn wenn ich's mit dem Schuh zerdrück
Bring öffentlich ich's um
Sie überlegten
Und hegten
Eine Idee.
Sie stießen das Tier vom Steg herab
Und fragten sich: Kann es schwimmen
Im Wasser fand das Tier sein Grab
Da erhoben sie ihre Stimmen
Und klagten denn es tat ihnen Leid
Doch wenigstens wäre es warm
Unter dem Steg zu dieser Zeit
Und gingen Arm in Arm.
- - - Aktualisiert - - -
Gebrochene Balken, Schutt und Asche,
auf einem Stuhl, geöffnet, eine Aktentasche.
Blicklos in Scherben alle Fenster,
Stofffetzen wehn im Luftzug wie Gespenster.
Am Straßenrand, noch heil, ein Puppenwagen,
doch dort, wo sonst die Bilderbücher lagen
und gestern noch das Kinderbettchen stand,
ist nur noch eine halb zerfetzte Wand.
Noch heil geblieben ist ein Stückchen Gartenzaun
und auch die roten Blüten dort am Rosenstock. Zerschmettert liegt im Schutt der Apfelbaum,
in seinen Ästen aufgespießt ein Mädchenrock.
Der Krieg hat ausgelöscht wer hier gewohnt,
zerstört, vorbei, was gestern war und jetzt
fragt man, ob denn ein Krieg für Frieden lohnt,
wenn alles Friedliche zertrümmert und zerfetzt.