papodidi
Geek
21. August 2013 18:18
UN-Chemiewaffen-Experte Sellström in Syrien
Besonnen trotz Schreckensmeldungen
Die syrische Opposition beschuldigt das Assad-Regime, Hunderte Menschen mit Giftgas getötet zu haben. Der Schwede Åke Sellström leitet das UN-Expertenteam, das den angeblichen Einsatz von Chemiewaffen in Syrien untersuchen soll. Er weiß, dass er auf dieser Mission sehr vorsichtig sein muss.
Der Schwede Åke Sellström ist ein besonnener Mann. "Das klingt nach etwas, das wir uns anschauen sollten", sagte der Chef des 20-köpfigen UN-Expertenteams, das in Syrien den angeblichen Einsatz von Chemiewaffen untersuchen soll. Gerade hatte die Opposition einen monströsen Vorwurf gegen das Regime von Baschar al-Assad erhoben: Hunderte Menschen seien bei einer Giftgasattacke in der Nähe von Damaskus umgekommen, berichteten Aktivisten am Mittwoch.
...
Die professionelle Vorsicht bei der Bewertung der neuen Schreckensmeldungen dürfte aber noch einen anderen Grund haben: Sellström und sein Team können sich nicht einfach auf den Weg ins Kampfgebiet machen, um die Anschuldigungen zu untersuchen, obwohl sie seit Sonntag in Syrien einsatzbereit sind. Sie sind gebunden an ein striktes Mandat. Diesem Mandat zufolge sollen sie an drei vorab festgelegten Orten untersuchen, ob Chemiewaffen eingesetzt worden sind. Kein Urteil dürfen sie abgeben über die Frage, wer die chemische Munition verschossen haben könnte.
Die Regeln haben die UN in zähen und vertraulichen Verhandlungen mit dem Regime vereinbart. Zwar kann sich jedes UN-Mitglied an Generalsekretär Ban Ki Moon mit der Bitte um eine neue Untersuchung wenden. Eine Erweiterung des Mandats ist aber abhängig von der Einwilligung der syrischen Regierung. Allenfalls der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen könnte Damaskus rechtsverbindlich auffordern, eine Inspektion zuzulassen. Bisher aber hat Russland noch jeden Vorstoß zuverlässig verhindert.
Chemiewaffen-Experte in Syrien: Besonnen trotz Schreckensmel - Politik - Süddeutsche.de
UN-Chemiewaffen-Experte Sellström in Syrien
Besonnen trotz Schreckensmeldungen
Die syrische Opposition beschuldigt das Assad-Regime, Hunderte Menschen mit Giftgas getötet zu haben. Der Schwede Åke Sellström leitet das UN-Expertenteam, das den angeblichen Einsatz von Chemiewaffen in Syrien untersuchen soll. Er weiß, dass er auf dieser Mission sehr vorsichtig sein muss.
Der Schwede Åke Sellström ist ein besonnener Mann. "Das klingt nach etwas, das wir uns anschauen sollten", sagte der Chef des 20-köpfigen UN-Expertenteams, das in Syrien den angeblichen Einsatz von Chemiewaffen untersuchen soll. Gerade hatte die Opposition einen monströsen Vorwurf gegen das Regime von Baschar al-Assad erhoben: Hunderte Menschen seien bei einer Giftgasattacke in der Nähe von Damaskus umgekommen, berichteten Aktivisten am Mittwoch.
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Die professionelle Vorsicht bei der Bewertung der neuen Schreckensmeldungen dürfte aber noch einen anderen Grund haben: Sellström und sein Team können sich nicht einfach auf den Weg ins Kampfgebiet machen, um die Anschuldigungen zu untersuchen, obwohl sie seit Sonntag in Syrien einsatzbereit sind. Sie sind gebunden an ein striktes Mandat. Diesem Mandat zufolge sollen sie an drei vorab festgelegten Orten untersuchen, ob Chemiewaffen eingesetzt worden sind. Kein Urteil dürfen sie abgeben über die Frage, wer die chemische Munition verschossen haben könnte.
Die Regeln haben die UN in zähen und vertraulichen Verhandlungen mit dem Regime vereinbart. Zwar kann sich jedes UN-Mitglied an Generalsekretär Ban Ki Moon mit der Bitte um eine neue Untersuchung wenden. Eine Erweiterung des Mandats ist aber abhängig von der Einwilligung der syrischen Regierung. Allenfalls der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen könnte Damaskus rechtsverbindlich auffordern, eine Inspektion zuzulassen. Bisher aber hat Russland noch jeden Vorstoß zuverlässig verhindert.
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