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Syrien

UNO: Rund 200.000 syrische Flüchtlinge zurückgekehrt
Seit dem Sturz des syrischen Machthabers Baschar al-Assad Anfang Dezember sind nach Angaben der Vereinten Nationen rund 200.000 syrische Flüchtlinge in ihr Heimatland zurückgekehrt. Zwischen dem 8. Dezember 2024 und dem 16. Jänner 2025 kehrten rund 195.200 Syrer nach Syrien zurück, wie das UNO-Flüchtlingshochkommissariat (UNHCR) gestern vor einem Besuch seines Chefs Filippo Grandi in Syrien und der Region mitteilte.

„Ich werde mich bald nach Syrien und in die Nachbarländer begeben, während das Flüchtlingshochkommissariat seine Unterstützung für die Rückkehrer und die Aufnahmestellen verstärkt“, erklärte Grandi im Onlinedienst X.

Bereits vor dem Sturz Assads am 8. Dezember waren Hunderttausende syrische Flüchtlinge vor israelischen Luftangriffen im Libanon geflohen und wieder in ihre Heimat zurückgekehrt.

2,9 Millionen Syrer in Türkei

 
Zu Besuch bei einem der letzten Juden von Damaskus
In Assads Syrien war man als Jude ständigen Schikanen ausgesetzt. Die meisten verließen deshalb das Land. Der in Damaskus lebende Bakhour ist einer der wenigen, die blieben.

Wir sind in al-Amin unterwegs, in der Altstadt von Damaskus. Wir sind auf der Suche nach den Synagogen, die es laut Google Maps in dem Viertel geben soll. Wir laufen durch schmale Gassen, hier ein verlassenes Haus, dort ein verschlossenes Tor. Die Synagogen finden wir nicht, aber einen alten Mann, der uns erst zur alten jüdischen Schule Ibn Maimun führt, die noch bis Anfang der Nullerjahre in Betrieb war, und dann zum Haus von Eid.

Eine Nachricht für Eid
Eid kann euch bei der Suche bestimmt weiterhelfen, sagt uns der alte Mann, ein Palästinenser aus Nablus. In dem alten jüdischen Viertel wurden ab 1948, dem ersten arabisch-israelischen Krieg, palästinensische Flüchtlinge untergebracht. Seit über siebzig Jahren wohne er nur schon dort. Ob Jude oder Christ, sagt er, er habe unter allen Bewohnern immer gute Freunde gehabt. Andere sind nicht so freundlich.

 
Nordsyrien: Kommen gefangene IS-Kämpfer bald frei?
Es wird nach wie vor gekämpft im Norden Syriens. Immer wieder gibt es Gefechte zwischen protürkischen und kurdischen Milizen. Von deren Ausgang hängt auch die Zukunft gefangener IS-Kämpfer ab.

Die Türkei verfolgt im Norden Syriens ihre eigene Agenda: Sie will eine kurdische Autonomiezone verhindern. Vor allem das Militärbündnis SDF ist ihr dabei ein Dorn im Auge. Denn die Allianz "Syrische Demokratische Kräfte" (SDF) wird von der kurdischen Miliz YPG dominiert - in den Augen der Türkei eine Terrororganisation. "Die SDF muss ihre Auflösung ankündigen", formulierte unlängst der türkische Außenminister Hakan Fidan die Position Ankaras in Nordsyrien. Und liegt damit auf einer Linie mit den neuen syrischen Machthabern in Damaskus, die eine Auflösung aller Milizen im Land bekanntgegeben haben.

Für die türkische Regierung stellt die Anwesenheit der YPG im Nachbarland ein Sicherheitsrisiko dar. Aus diesem Grund marschierten türkische Kräfte schon 2016 in den Norden Syriens ein und verhinderten so eine territoriale Einheit der von den Kurden kontrollierten Gebiete.

Während Ankara die YPG als Ableger der kurdischen PKK betrachtet, die von der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, unterscheidet Washington zwischen den beiden Organisationen. Die YPG gilt bis heute als eine der wichtigsten Verbündeten der USA im Kampf gegen IS-Anhänger in Syrien.

 
Die Türkei und die IS-Gefahr
Momentan sitzen zahlreiche IS-Anhänger in Gefängnissen, die von der vorwiegend kurdischen SDF kontrolliert werden. Die Allianz fürchtet, dass ein möglicher Angriff der Türkei auf sie dazu führen würde, dass die IS-Mitglieder auf freie Fuß kommen. Man könne sie in diesem Fall nicht mehr unter Kontrolle halten, kündigte die SDF an.

Die Türkei dagegen versucht, die internationale Gemeinschaft zu beruhigen: Man könne die Verwaltung dieser Gefängnisse übernehmen und verhindern, dass die IS-Mitglieder freigelassen würden. "Als Türkei sind wir dafür bereit", sagte Außenminister Fidan unlängst. "Im Falle eines Militäreinsatzes darf die Türkei im Rahmen des internationalen Rechts diese Gefängnisse verwalten und die Häftlinge weiterhin dort halten", bestätigt Muhammet Celal Kul, Jurist der türkischen Bolu-Universität.

Kann der IS zurückkommen?
Obwohl der IS heute als besiegt gilt, sind seine Kämpfer weiterhin bewaffnet und aktiv. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden 2024 bei Anschlägen, zu denen sich der IS bekannte, 108 Zivilisten getötet. In der Vergangenheit versuchten IS-Mitglieder auch immer wieder, Lager und Gefängnisse unter kurdischer Kontrolle zu überfallen.

 
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