30.03.2006
Schwere Ausschreitungen nach Beerdigung von PKK-Kämpfern
Polizei setzt Wasserwerfer gegen Kurden ein - Mindestens drei Tote und 250 Verletzte in Diyarbakir
Diyarbakir: Polizei setzt Wasserwerfer gegen kurdische Demonstranten ein
Ankara - Bei den schwersten Straßenkämpfen im südosttürkischen Kurdengebiet im letzten Jahrzehnt sind nach Behördenangaben mindestens drei Menschen getötet und etwa 250 verletzt worden. Die Polizei setzte am Mittwoch Wasserwerfer und Pfefferspray gegen kurdische Demonstranten ein, die mit Steinen warfen und Autoreifen in Brand setzten. Schon am Dienstag war es in der Gegend von Diyarbakir zu gewaltsamen Ausschreitungen gekommen.
Nach Beisetzung von PKK-Kämpfern
Die Unruhen begannen im Anschluss an die Beisetzung von vier kurdischen Separatisten. Die Mitglieder der verbotenen Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) waren im Kampf gegen türkische Soldaten erschossen worden. Die Behörden verstärkten daraufhin am Mittwoch die Sicherheitsvorkehrungen. Nach Angaben des Gouverneurs der Provinz Diyarbakir, Efkan Ala, waren rund 2.500 bis 3.000 Kurden an den Ausschreitungen beteiligt. Mehrfach seien Regierungsgebäude sowie Banken, private Geschäfte und Fahrzeuge beschädigt worden.
Zwei Demonstranten erschossen
Von den drei Toten sei einer bei einem Verkehrsunfall ums Leben gekommen, als er versucht habe, vor der Polizei zu fliehen, erklärte Ala. Über die Todesursache der beiden anderen bestätigten Opfer sagte er nichts. Der pro-kurdische Bürgermeister von Diyarbakir, Osman Baydemir, erklärte, zwei Demonstranten seien erschossen worden. Viele weitere hätten Schusswunden erlitten.
Ala zufolge wurden rund 120 Demonstranten und 130 Angehörige der Sicherheitskräfte bei den Unruhen verletzt. 20 von ihnen hätten sich am Mittwochabend noch im Krankenhaus befunden, einer davon in kritischem Zustand. Über den Einsatz von Schusswaffen seitens der Polizei sagte Ala nichts.
derstandard.at
Wann hören die Türken auf die armen Kurden zu terrorisieren :?: