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Türkei: Kampf um Kurdistan

Die Lage spitzt sich immer mehr zu...

[h1]38 Tote bei Kämpfen zwischen Kurdenrebellen und Soldaten[/h1]
[h2]Angriff kurdischer Rebellen auf einen Armeeposten im Südosten des Landes - 15 Soldaten unter den Opfern[/h2]
Ankara - Bei einem Angriff kurdischer Rebellen auf einen Armeeposten im Südosten der Türkei sind 15 Soldaten und 23 Aufständische getötet worden. Wie die halbamtliche türkische Nachrichtenagentur Anadolu am Samstag unter Berufung auf einen Militärsprecher meldete, ereignete sich der Angriff in der Nacht zum Samstag in der nahe der irakischen Grenze gelegenen Stadt Semdinli in der Provinz Hakkari. Zwei Soldaten wurden demnach vermisst.
Die vom Nordirak agierenden Rebellen hätten den militärischen Außenposten mit schweren Waffen angegriffen. Es war offenbar der folgenschwerste Angriff kurdischer Rebellen auf türkische Soldaten seit mehreren Monaten. (APA/AP)
 
[h1]Kriegsdrohungen nach PKK-Angriff[/h1]
[h2]Nach einem blutigen Überfall auf einen Gendarmerieposten berät die Staatsspitze in Ankara über eine Bodenoffensive im Nordirak[/h2]
Zuletzt nahmen in der Türkei auch die antikurdischen Ausschreitungen zu.
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Nach Monaten relativer Ruhe an der türkisch-nordirakischen Grenze kam es an diesem Wochenende wieder zu neuen blutigen Gefechten zwischen der kurdischen Guerilla PKK und der Armee. Im Morgengrauen am Samstag grif-fen nach Armeeangaben rund 150PKKler einen Gendarmerie-Stützpunkt in Aktütün, einem kleinem Ort nur vier Kilometer von der irakischen Grenze entfernt, an. Es kam zu stundenlangen Schießereien, an deren vorläufigem Ende 15Soldaten tot und weitere 20 zum Teil schwer verwundet waren. Nach offiziellen Angaben wurden mindestens 23 Angreifer der PKK erschossen. Aktütün ist ein besonders exponierter Posten mitten in den Bergen, der in den vergangenen zehn Jahren viermal von der PKK angegriffen worden war, wobei insgesamt 44 Soldaten starben.​
Der Zwischenfall ist der schwerste in diesem Jahr und alarmierte sowohl den Generalstab wie auch die politische Führung. Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan brach umgehend einen Besuch in Turkmenistan ab, Staatspräsident Abdullah Gül trat eine geplante Reise nach Frankreich erst gar nicht an.



Medien hetzen auf

Stattdessen tagte der Sicherheitsrat, um über eine erneute, mögliche Bodenoperation im Nordirak zu diskutieren. In zwei Tagen wird das Parlament entscheiden, ob die vor einem Jahr der Armee erteilte Erlaubnis für grenzüberschreitende Aktionen in den Nordirak verlängert wird. Die Zustimmung gilt als sicher.
Denn obwohl es in den letzten Wochen relativ ruhig war, ist die Wut auf die PKK in der Bevölkerung kaum abgeflaut. Aufgehetzt auch durch nationalistische Medien, in denen schon mal gefordert wurde, man solle für jeden getöteten Soldaten drei Mitglieder der kurdischen Partei DTP erschießen, wird im Gegenteil die nunmehr seit über 20 Jahren andauernde Auseinandersetzung mit der PKK mehr und mehr zu einem latenten ethnischen Konflikt.
In der vergangenen Woche kam es in dem Ägäisstädtchen Ayvalik zu wüsten Ausschreitungen gegen kurdische Geschäfte, nachdem ein Kurde mit einem Kleinlaster in eine an einem Kiosk wartende Gruppe von Türken gefahren war und dabei zwei Menschen getötet hatte. Wütende Demonstranten zogen daraufhin durch die Stadt und forderten "Kurden raus".
Gleichzeitig ist die kurdische DTP mit einem Parteiverbotsverfahren konfrontiert, und die regierende AKP - nachdem ein Verbotsverfahren gegen sie im Juli abgewendet worden war - tut nun wenig, um der DTP zu helfen. Auf der anderen Seite tut auch die PKK alles, um den Konflikt weiter anzuheizen. So hatte sie eigentlich angekündigt, über die religiösen Feiertage nach dem Ende des Fastenmonats Ramadan die Waffen schweigen zu lassen. Stattdessen kam dann der Überfall am Samstagmorgen. Es steht zu befürchten, dass die türkische Armee das nun zum Anlass nimmt, vor Beginn des Winters - nach ihrem letzten Einmarsch im Jänner - noch einmal auf breiter Front in den Nordirak einzumarschieren. Abdullah Gül hat bereits Kontakt zum irakischen Präsidenten Jalal Talabani, einem Kurden, aufgenommen. Die Unterstützung der USA scheint ebenfalls gegeben. Die EU verurteilte den PKK-Überfall. (Jürgen Gottschlich aus Istanbul/DER STANDARD, Printausgabe, 6.10.2008)
 
Wieder angriff auf ein anderes Land...

[h1]Luftwaffe bombardierte mutmaßliche PKK-Stellungen im Nordirak[/h1]
[h2]Türkischer Generalstab: Angriff vom Samstag war gegen flüchtende Kämpfer der PKK gerichtet [/h2]
Ankara - Die türkische Luftwaffe hat mutmaßliche Stellungen kurdischer Rebellen im Nordirak bombardiert. Wie der türkische Generalstab am Sonntagabend mitteilte, richtete sich der Angriff am Samstag gegen flüchtende Kämpfer der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Gebiet Avasin-Basyan. In der Erklärung hieß es weiter, alle Flugzeuge seien unversehrt zu ihrem Stützpunkt zurückgekehrt.
Die türkische Regierung hatte am Wochenende mit Racheschwüren auf einen Überfall kurdischer Rebellen reagiert, bei dem Armeeangaben zufolge 15 türkische Soldaten und 23 Untergrundkämpfer getötet wurden. Die PKK kämpft seit 1984 für einen kurdischen Staat oder größere Autonomie im mehrheitlich von Kurden bevölkerten Südosten der Türkei. Neben der Türkei stufen auch die EU und die USA die PKK als terroristische Organisation ein.


Angeblich 62 Tote

Die PKK behauptete indes, nach dem Angriff auf den türkischen Militärposten am Wochenende die Leichen von zwei Soldaten mitgenommen zu haben. Bei dem Angriff auf den Posten im Gebiet von Shamzinyan im Südosten des Landes nahe der Grenze zum Irak seien am Freitag insgesamt 62 Soldaten getötet worden, hieß es in einer am Montag in der nordirakischen Stadt Suleimaniyah verbreiteten Erklärung der PKK. Außerdem hätten etwa 200 kurdische Rebellen einen weiteren Armeeposten in Bizli angegriffen. Bei anschließenden Gefechten schossen die PKK-Kämpfer demnach einen türkischen Armeehubschrauber ab und erbeuteten zahlreiche Waffen. Diese hätten nicht mitgenommen werden können und seien deshalb zerstört worden. (APA/AFP)
 
[h1]Iraks Kurden kritisieren türkischen Beschluss zu Kampfeinsätzen[/h1]
[h2]"Haben mit Konflikt zwischen türkischer Führung und PKK nichts zu tun"[/h2]
Bagdad/Ankara - Die irakischen Kurden haben den Beschluss des Türkei kritisiert, ihrer Armee ein weiteres Jahr lang Kampfeinsätze gegen die radikale kurdische Arbeiterpartei PKK im Nordirak zu erlauben. Der Sprecher der kurdischen Sicherheitskräfte ("Peschmerga") im nordirakischen Autonomiegebiet, Jabar Jawar, sagte, die Kurden des Iraks hätten mit dem Konflikt zwischen der türkischen Führung und der verbotenen Partei nichts zu tun. Sollten die Türken erneut Truppen über die Grenze schicken, so sei dies ein Problem, das nicht die Peschmerga zu lösen hätten, sondern die nationale Armee des Iraks, sagte er der Nachrichtenagentur Aswat al-Irak.
Unterdessen beriet der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan am Donnerstag in Ankara mit Ministern, Militäroffizieren und Geheimdienstexperten über das weitere Vorgehen gegen die PKK. Erdogan hatte sich am Vortag dafür ausgesprochen, auf irakischer Seite der Grenze eine Pufferzone zum Schutz gegen weitere Angriffe der PKK zu errichten.


Grünes Licht für weitere Einsätze

Das türkische Parlament hatte der Armee am Mittwoch grünes Licht für weitere Einsätze gegen die PKK im Irak erteilt, sollte der Generalstab diese für nötig halten. Im vergangenen Februar hatten türkische Bodentruppen im Nordirak eine Woche lang gegen die PKK- Milizionäre gekämpft, die Lager in den Bergen des Autonomiegebietes unterhalten und von dort aus schon mehrfach zu Überfällen auf Soldaten in den grenznahen Gebieten der Türkei aufgebrochen waren.
PKK-Sprecher Ahmet Deniz erklärte laut Aswat al-Irak, bei einer erneuten Offensive im Nordirak müsse die türkische Armee mit "weiteren Verlusten" rechnen. "Wir sind bereit, uns jeder Offensive im Autonomiegebiet zu stellen", fügte er hinzu. Der Sprecher der Allianz der irakischen Kurdenparteien, Fariyad Rawanduzi, rief die türkische Regierung zur "Geduld" auf.
Aswat al-Irak berichtete unterdessen, die iranische Armee habe in der Nacht zum Donnerstag ein 15 Kilometer von der iranisch-irakischen Grenze entferntes Gebiet in der irakischen Provinz Suleimanija mit Artillerie angegriffen, in dem sie offensichtlich kurdische Rebellen aus dem Iran vermutete. (APA/dpa)
 
[h1]Zahlreiche Tote bei türkischen Angriffen auf Kurden im Nordirak [/h1]
[h2]Armee meldet empfindliche Verluste der Rebellen - Ende Februar hatte die Türkei eine massive Militäroffensive auf irakischem Gebiet gegen kurdische Rebellen gestartet[/h2]
Ankara - Die türkischen Streitkräfte haben bei neuerlichen Angriffen im Nordirak nach eigenen Angaben zahlreiche kurdische Rebellen getötet. An der Offensive am Donnerstagabend seien Kampfflugzeuge und Artillerie beteiligt gewesen, erklärte ein Militärsprecher am Freitag in Ankara. Wo die Angriffe stattfanden, wurde nicht mitgeteilt. Die Rebellen hätten versucht, aus dem Norden des Irak in die Türkei zu gelangen. Seit den heftigen Gefechten vom vergangenen Wochenende, bei denen 17 Soldaten getötet wurden, gab es bereits mehrere türkische Angriffe gegen die Aufständischen.
Mit Luftangriffen auf Stellungen der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) im Nordirak versucht die türkische Armee zu verhindern, dass PKK-Kämpfer über die Grenze in die Türkei eindringen. Ende Februar hatte die Türkei eine massive Militäroffensive auf irakischem Gebiet gegen kurdische Rebellen gestartet. Das türkische Parlament hat am Mittwoch der Verlängerung grenzüberschreitender Einsätze der Armee gegen die kurdischen Rebellen im Nordirak zugestimmt. Das bisherige Mandat für die Streitkräfte läuft am 17. Oktober ab. (APA/AP)
 
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